Die Karwoche ist traditionell auch immer die Zeit, in der in Pfarreien, Gruppen und Verbänden sogenannte Exodus-Feiern veranstaltet werden. Diese Feiern greifen Elemente des jüdischen Pessach-Festes auf und gedenken dadurch dem Auszug der Israeliten aus Ägypten. Zudem erinnern sie daran, dass das letzte Abendmahl Jesu nach den synoptischen Evangelien ein ebensolches Pessach-Mahl war.
In der momentanen, vom Corona-Virus bestimmten Lage konnten solche Feiern natürlich nicht stattfinden und wurden deshalb reihenweise abgesagt. Eigentlich schade dachten sich der Geistliche Leiter der KjG Passau, Michael Winichner, und Grundschul-Lehrer und Musiker Stefan Mosinger. Beschreibt doch die Exodus-Erzählung in beeindruckender Weise, wie Gott sein Volk aus bedrängter Situation befreit, eigentlich gerade besonders passend für die aktuelle Situation.
So beschlossen sie kurzerhand, das Exodus-Thema zumindest musikalisch aufzugreifen und einen spontanen Gstanzl-Abend via Videokonferenz zu organisieren. Schnell war eine kurze Einladung über die sozialen Medien verschickt und so trafen sich am Dienstag der Karwoche etwas über 20 Jugendliche und junge Erwachsene um die Erzählung vom Auszug aus Ägypten spontan in Reimform zu bringen. Dabei musste selbstverständlich nicht jeder der Abwesenden dichterisch aktiv werden, einige genossen das Treffen und die Stimmung auch als passive Zuhörer. Viele aber stellten ihr Können unter Beweis und so wurde die
Exodus-Erzählung in gut zwei Stunden in nachdenkliche, aber zum Teil auch witzige bayerische Verse gebracht.
Wegen der vielen positiven Rückmeldungen zu dieser Form des Treffens gab es in der Osterwoche eine Fortsetzung des Abends zum Thema „Risus-Paschalis — Osterlachen“, außerdem wird es künftig einmal im Monat einen Online-Bibelabend geben. Nähere Informationen folgen.
Text: Michael Winichner