Feierstunde in Marktl am Inn für den scheidenden und den neuen Theologischen Leiter im Papstgeburtshaus. Knapp 100 Gäste aus Geistlichkeit, Politik, Kunst, Kultur und Vertretern des Bistums Passau, waren am Freitagnachmittag ins Geburtshaus von Papst Benedikt XVI. gekommen. Der bisherige Theologische Leiter Ludwig Raischl wurde feierlich verabschiedet, ihm folgt Dr. Franz Haringer nach.
Bereits am frühen Nachmittag fanden sich die Gäste des Festaktes im Papstgeburtshaus ein. Erster Programmpunkt war ein Rundgang durch die Sonderausstellung 2019, zu der auch der Künstler David Bennett gekommen war. Ludwig Raischl und Dr. Franz Haringer begleiteten die Gäste zusammen mit dem Künstler durch die Räume und erläuterten die Besonderheiten und Hintergründe der Kunstwerke.
Im Anschluss wechselte die Gesellschaft zur Vesper in die benachbarte Pfarrkirche St. Oswald, es ist die Taufkirche von Papst Benedikt XVI. Hier steht auch das Taufbecken, in dem Joseph Alois Ratzinger am 16. April 1927, getauft wurde. Geleitet wurde der Gottesdienst von Monsignore Klaus-Peter Franzl, Ordinariatsdirektor aus der Erzdiözese München und Freising. Klaus-Peter Franzl ist auch Geschäftsführer, in der „Stiftung Geburtshaus Papst Benedikt XVI“, zusammen mit dem Finanzdirektor im Bistum Passau, Dr. Josef Sonnleitner, der dann zu den weiteren Programmpunkten des Nachmittags begrüßte.
„Natürlich beschäftigen wir uns im Stiftungsgremium auch damit, wie wir das Haus erfolgreich in die Zukunft führen. Das Konzept hat sich bewährt. Leute, die hier nach Marktl kommen, kommen ja ganz gezielt. Und wir müssen daher Angebote schaffen, damit sich Menschen hier mit den Fragen des Glaubens auseinandersetzen können.”
Es folgten Dankesworte an Ludwig Raischl und sein Team, für deren besondere Arbeit in den vergangenen 13 Jahren, in Festreden von Finanzdirektor Dr. Josef Sonnleitner und Dr. Winfried Helm.
Dionys Asenkerschbaumer, der auch seit Beginn an in die Umsetzung des Konzeptes im Papstgeburtshaus eingebunden war, zeigte in einem Rückblick in Bildern auf Großleinwand, besondere Momente im Papstgeburtshaus auf. Und selbstverständlich richteten auch Ludwig Raischl und sein Nachfolger Dr. Franz Haringer ihre Worte an die Gäste.
„Was ich immer gespürt habe, dass die katholische Kirche Weltkirche ist. Aus der ganzen Welt sind Menschen gekommen und haben sich gefreut hier im Geburtshaus des Papstes zu sein. Das war für mich immer bewegend.”
Ludwig Raischl war die letzten 13 Jahre für das Papstgeburtshaus verantwortlich und hat das Haus gestaltet und aufgebaut. „Es sollte nie ein Museum sein“, betonte Ludwig Raischl an dem Abend einmal mehr. Die Menschen finden heute hier die Möglichkeit sich mit den Fragen des Glaubens auseinander zu setzen und sie sollen hier auch Antworten finden, so Raischl.
Darauf zielt das Konzept seit der Eröffnung des Hauses 2007 ab. Extra ausgebildete, ehrenamtliche Fremdenführer begleiten das Konzept. Zahlreiche Künstler, von denen viele am Festtag anwesend waren, zeigten seit 2008 ihre Werke in den Gängen und Zimmern des Gebäudes. In Workshops setzten sich auch viele Besucher spielerisch und künstlerisch mit der Theologie des inzwischen emeritierten Papstes auseinander. Außerdem fanden regelmäßig Gebets- und Meditationsabende statt.
Neue Herausforderung für Ludwig Raischl sind jetzt die Visitationen, die gerade im Bistum Passau durchgeführt werden. Und auch dieser Aufgabe will sich Ludwig Raischl stellen, so wie vor 13 Jahren, als er seinen Auftrag im Papstgeburtshaus angenommen hat.
Sein Nachfolger im Papstgeburtshaus ist Pfarrer Dr. Franz Haringer, der seit September das Haus leitet. Der gebürtige Altöttinger hat in Passau, Freiburg und Rom Theologie studiert. Nach seiner Priesterweihe betätigte er sich in der Priesterausbildung, war Regens des Priesterseminars St. Stephan und wurde schließlich Pfarrer in Simbach am Inn. Seit 2016 ist er außerdem Lehrbeauftragter an der Universität Passau.
„Ich hoffe, dass wir hier im Geburtshaus von Papst Benedikt XVI. künftig dazu beitragen können, das Bleibende in seinen Schriften zu bewahren und vielleicht auch ein bisschen die Schatzkiste zu öffnen, was in seinem Leben, in seinen Schriften an christlicher Lebenshilfe und an christlicher Spiritualität, noch verborgen ist.”
Das bewährte Konzept im Papstgeburtshaus wird auch unter Dr. Franz Haringer weitergeführt. So laufen derzeit auch schon die Planungen für die Sonderausstellung 2020. Hier wird dann der Künstler Michael Triegel ausstellen, der u.a. durch seine Papstportraits bekannt wurde.
Die Feierstunde am Freitag wurde dann mit einem Stehempfang im Papstgeburtshaus beendet.
Hier können Sie den Radiobeitrag nachhören:
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Rückblick:
Bereits im Mai begrüßte Bischof Dr. Stefan Oster SDB den neuen Theologischen Leiter Dr. Franz Haringer im neuen Amt. Das Haus als einen würdigen Ort der Erinnerung an Werk und Wirken Benedikts XVI. zu bewahren und darin die Schönheit des Glaubens spürbar zu machen, sei mit hoher Verantwortung verbunden, sagte er. Gleichzeitig würdigte er den langjährigen Leiter des Hauses, Pastoralreferent Ludwig Raischl. (im Bild v.l.: Dr. Franz Haringer, Bischof Stefan Oster SDB, Ludwig Raischl)
Hintergrund:
Das Geburtshaus Papst Benedikt ist im Jahre 2007 zum 80. Geburtstag von Benedikt XVI. eröffnet worden. Knapp 200.00 Gäste aus aller Welt haben seitdem das Haus besucht und an den Veranstaltungen teilgenommen. Die Einrichtung wird getragen von der Stiftung Geburtshaus Papst Benedikt XVI. Kuratoriumsvorsitzender ist der Passauer Bischof Dr. Stefan Oster SDB, in der Geschäftsführung sind Monsignore Klaus-Peter Franzl, Ordinariatsdirektor aus der Erzdiözese München und Freising, wie der Passauer Finanzdirektor Dr. Josef Sonnleitner.
Text und Photos: Thomas König / Anna Hofmeister