Der Heilige Bruder Konrad von Parzham ist seit 1984 (unter Bischof Antonius Hofmann) neben St. Valentin und St. Maximilian der dritte Diözesanpatron im Bistum Passau. Konrad von Parzham (ursprünglich Johannes Evangelist Birndorfer) wurde am 22. Dezember 1818 in Parzham in der Pfarrei Weng bei Bad Griesbach geboren, er verstarb am 21. April 1894 in Altötting. Er wurde 1934 heiliggesprochen.
Bischof Stefan würdigte das Leben und Wirken von Bruder Konrad im Gottesdienst am Mittwochabend im Dom in Passau. In seiner Predigt stellte er die Frage: „Werde ich demjenigen, über den ich spreche, eigentlich gerecht?“ Über jemanden anderen sprechen bedeute irgendwie immer ein Urteil haben, so der Bischof.
„Das Leben des Heiligen Bruder Konrad ist rein äußerlich schnell erzählt…wenn man da näher hinspürt, dann hat man das Gefühl es kommt einem ein inneres Universum entgegen, dem man mit Worten nie wirklich gerecht wird.”
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Hier ein Artikel der sich mit der Proklamation des Heiligen Bruder Konrad als dritter Bistumspatron im Jahr 1984 befasst.
Der Heilige Bruder Konrad - Leben und Wirken
Es war ein ansehnlicher Bauernhof, der Venushof in Parzham mitten im Rottal, wo am 22. Dezember 1818 Hans Birndorfer geboren wurde, das elfte Kind von Gertrud und Bartholomäus Birndorfer. Der Venushof war weithin bekannt als ein Ort des lebendigen christlichen Glaubens und einer tief im Herzen verwurzelten Frömmigkeit. Die Familie Birndorfer war gesuchter Zufluchtsort für Arme und herumziehende Handwerksburschen. Dies prägte auch die Kinder, vor allem den kleinen Hansl. Der Hans war ein ungewöhnlich stilles Kind. Er liebte das Schweigen und die Einsamkeit. Auf dem Schulweg betete er gern den Rosenkranz und wollte auch seine Mitschüler dazu anhalten.
Im September 1849 meldete er sich beim Guardian des Kapuzinerklosters St. Anna in Altötting. Von Anfang an wurde er zum Pfortendienst eingeteilt. Bruder Konrad – so sein Ordensname – war glücklich, dass er in der Nähe des Heiligtums der Gottesmutter in Altötting sein durfte. Umso schwerer fiel ihm der Abschied aus Altötting, denn er sollte in Burghausen einen kranken Mitbruder pflegen. Am 4. Oktober 1852 legte er seine Profess ab. Danach wurde ihm das Pförtneramt in Altötting übertragen, das er bis zu seinem Tod ausüben sollte. 43 Jahre lang verrichtete Bruder Konrad sein Amt als Pförtner, am Ende von Krankheit und Alter schwer gezeichnet. Am 18. April 1894 musste er das Krankenlager aufsuchen. Am 21. April 1894 erfasste ihn ein großer Schwächeanfall. Als es an der Pforte läutete, stand er noch einmal mit letzter Kraft auf. Beim Aveläuten um 19 Uhr schloss er für immer die Augen.
Bruder Konrad wurde am 20. Mai 1934 heiliggesprochen, sein Festtag ist der 21. April. Der Heilige Konrad von Parzham ist seit 1984 (unter Bischof Antonius Hofmann s.o.) neben St. Valentin und St. Maximilian dritter Diözesanpatron im Bistum Passau.