Die Diözese Passau stellt für das Jahr 2025 einen negativen Haushalt vor. Die Diözese plant für das Haushaltsjahr 2025 mit einem Etat von 139,3 Millionen Euro und schließt mit einem Minus von rund 6 Millionen Euro ab. Durch eine entsprechende Entnahme aus den Rücklagen soll dieses Ergebnis auf bilanzieller Ebene ausgeglichen werden. Finanzdirektor Dr. Josef Sonnleitner spricht bei der Veröffentlichung der Plan- Gewinn- und Verlustrechnung von einem Novum. „Insbesondere der Rückgang der Kircheneinkommenssteuer ist ein Indikator dafür, dass sich die schlechtere konjunkturelle Lage in Deutschland negativ auf unsere Einnahmesituation auswirkt“, so Sonnleitner. Diesbezüglich ließen auch die Prognosen für 2025 keine Verbesserung erwarten. Eingespart wird nun vor allem im Bereich der Baumaßnahmen. Trotzdem soll auch in die Zukunft investiert werden. Überschüsse der letzten Jahresabschlüsse können in den nächsten Jahren für die Förderung des geistlichen Lebens in der Diözese aufgewendet werden. „20 Millionen Euro sind zweckgebundene Mittel, aus deren Erträgnissen wir die Arbeit in den pastoralen Räumen stärken wollen“, erklärt Sonnleitner. Mit einem guten sechsstelligen jährlichen Betrag können so innovative pastorale Maßnahmen gefördert werden. Insgesamt wäre es vermessen, zu glauben, dass steigende Kirchensteuereinnahmen die ebenfalls steigenden Personal- und Sachkosten in Zukunft auffangen würden, so der Finanzdirektor. Man müsse sich darauf einstellen, zu priorisieren und zu hinterfragen, jedoch sei bereits zu sehen, dass in diesem Prozess alle Beteiligten an einem Strang ziehen werden. „So bin ich positiv gestimmt, dass es uns gelingen wird, auch wieder einen ausgeglichenen Haushalt herzustellen.“
Finanzdirektor Dr. Josef Sonnleitner erklärt die Fakten zum Finanzhaushalt 2025
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Gute Lage in den Pfarreien
Bei den Pfarreien habe man im Hinblick auf ausgeglichene Haushalte oder auf Haushalte mit einem Jahresüberschuss wieder das „Vor-Corona-Niveau“ erreicht. Rund 80 % der Haushalte sind aktuell ausgeglichen bzw. positiv. 20 % der Haushalte sind negativ. Dazu Finanzdirektor Sonnleitner: „Mit den Verwaltungsleitungen zusammen sind wir sehr bemüht, dass wir hier ausgeglichene Haushalte mit den einzelnen Kirchenverwaltungen wieder auf die Beine stellen.“ Den gestiegenen Kosten der Pfarreien wurde in der Vergangenheit in enger Zusammenarbeit mit Verwaltungsleitungen und Kirchenverwaltungen mit diözesanen Zuschüssen und Einsparungen auf ortskirchlicher Ebene begegnet. So konnten auch schwierige Situationen auf pfarrlicher Ebene gemeistert werden. Finanzdirektor Sonnleitner zeigte sich zuversichtlich, dass auch jetzt bestehende Problemlagen gemeinsam gelöst werden können.
Weniger Investitionen im Baubereich
Einsparungen gibt es vor allem auch im Baubereich. „Alle Maßnahmen haben wir hier ganz besonders auf den Prüfstand gestellt“, erklärt Sonnleitner. Anzumerken sei jedoch, dass in diesem Bereich in den vergangenen Jahren sehr viel investiert worden ist. So können die Investitionen in diesem Bereich jetzt um rund 4 Millionen Euro reduziert werden.

Die wichtigsten Erträge:
Erträge aus Kirchensteuereinnahmen belaufen sich auf 99,5 Mio. EUR (78 % der betrieblichen Erträge). Vergütungen für Leistungen, welche die Kirche für den Staat erbringt, erwartet das Bistum in Höhe von 13,3 Mio. EUR (11 %). Weitere 13,3 Mio. EUR (11 %) sind Pfründe‑, Miete- und sonstige Erträge bzw. Umsatzerlöse der Bildungshäuser, des Bistumsblattes und des Domladens. Der gesamte Betriebsertrag beläuft sich auf 126,1 Mio. Euro.
Die wichtigsten Aufwendungen 2025:
Die betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 138,1 Mio. EUR entfallen auf die zentralen Bereiche Seelsorge 48,9 Mio. EUR (35,4 %), soziale Dienste 11,9 Mio. EUR (8,6 %) und kategoriale Seelsorge – wie Jugendarbeit, Familienpastoral oder Krisenseelsorge – 12 Mio. EUR (8,7 %). In den Bereich Schule, Bildung und Kunst fließen 23 Mio. EUR (16,7 %). Weltkirchliche und überdiözesane Projekte unterstützen wir mit 6,7 Mio. EUR (4,8 %). 30,5 Mio. EUR (22,1 %) wendet die Diözese für alle zentralen Einrichtungen auf. Für den Unterhalt zentraler Stiftungsgebäude sowie sonstiger wesentlicher Verpflichtungen der Diözese und eine ausreichende Deckungsreserve sind insgesamt 5,1 Mio. EUR (3,7 %) veranschlagt.