Wer hätte nicht gerne eine Freikarte für ein Konzert, eine Film-/Theatervorstellung oder ähnliches? Freikarten sind immer begehrt! Und wie schön wäre es doch, wenn es auch Freikarten in den Himmel gäbe? Mehr dazu von Jugendpfarrer Wolfgang de Jong in seiner Predigt zum 21. Sonntag im kirchlichen Jahreskreis, am 25. August 2019
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Freikarten sind begehrt; Freikarten für besondere „events“ wie Konzerte, Film- oder Theaterpremieren. Dabei sein, sehen und gesehen werden und das alles umsonst, wer wollte das nicht? Manche Menschen glauben auch für den Himmel eine Freikarte zu haben und dann entstehen Lieder wie etwa der Titel: „Wir kommen alle, alle, in den Himmel“. Doch ganz so billig ist der Himmel dem Wort Jesu nach nicht zu haben. Das Bild von der engen Tür, das Jesus im heutigen Evangelium verwendet, spricht eine eigene Sprache. Bei diesem Evangelium handelt es sich aber keinesfalls um eine Drohbotschaft. Nein, Jesus selber hat nicht den „moralischen Zeigefinger“ herausgeholt; aber er hat den, der ihn fragte, ob es nur wenige sind, die gerettet werden, auch nicht im Unklaren darüber gelassen, dass niemand einfach sicher sein kann, zu den Privilegierten zu gehören. Sehr deutlich weißt Jesus zurück,
dass schon die Tatsache, ihn zu kennen und mit ihm am Tisch zusammen gegessen zu haben ausreiche in den Himmel zu kommen. Anders gesprochen: Mein Taufschein, regelmäßiges lesen in der Bibel und die Teilnehme an der Eucharistiefeier bringen mich nicht einfach durch die schmale Tür in den Himmel.
Ich bin ein von Gott geliebter Mensch! Doch dieses Geschenk der Liebe ist Gabe und Aufgabe zugleich, denn ich bin dazu berufen, Gottes barmherzige Liebe weiterzutragen in diese, unsere Welt. Jesus lädt uns ein, auf diesem Weg voranzugehen, einem Weg, der nicht mühelos ist, aber die Mühe lohnt! Mit dem wunderbaren Bild, das er schließlich dem Fragenden gegenüber mit Worten zeichnet, will Jesus ihn und uns locken: Aus der ganzen Welt, von den Enden der Erden werden einst die Menschen zum großen Freudenfest kommen und an Gottes Tisch Platz nehmen. Wir könnten anderen und uns selbst doch schon einen Vorgeschmack daran ermöglichen – durch praktizierte Gastfreundschaft in unseren Häusern und Kirchen. Dieses gemeinsame Reden, Essen, Trinken, Anteil nehmen und geben, wie wohltuend könnte es sein. Wir müssen es nur zulassen. In diesem Sinn wünsche ich ihnen einen schönen und gesegneten Sonntag.
Wolfgang de Jong, Jugendpfarrer