
Mit einer Pontifikalandacht mit Bischof Stefan Oster SDB haben Mitglieder der drei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Passau der während der Coronapandemie verstorbenen Feuerwehrmänner gedacht. Sie haben ihnen damit im Stephansdom die letzte Ehre erwiesen.
Die Feuerwehrautos standen am Hauptportal des Passauer Stephansdoms bereit, als die Vertreter der drei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Passau gemeinsam mit Bischof Stefan Oster SDB in den Dom einzogen. Sie haben den elf Feuerwehrmännern gedacht, die während der Coronapandemie verstorben waren. In dieser Pontifikalandacht konnten sie nun Abschied nehmen; und die drei Löschzüge Hauptwache, Ilzstadt und Innstadt unter der Leitung von Vorstandsvorsitzendem Ludwig Kapfhammer und Stadtbrandrat Andreas Dittlmann ihren verstorbenen Kameraden die letzte Ehre erweisen. Das Eingangslied „Gott mit dir, Du Land der Bayern“ war dabei äußerst passend. „Bringt doch dieses Lied zum Ausdruck, was Sie als Feuerwehrangehörige ständig tun: sie behüten unser Land, unsere Häuser und vor allem die Menschen vor Feuer, Flut, Giften und Unheil aller Art. Sie wirken dort mit, wo Hilfe notwendig ist. Wie arm und verloren wären wir, wenn es sie nicht gäbe. Sie wirken mit am Dienst Gottes für die Menschen.“ Mit diesen Worten zur Bayernhymne, die er auch als eine Art Gebet bezeichnete, lud der Bischof alle Anwesenden zu diesem gemeinsamen Totengedenken ein. Gleichzeitig würdigte er den schier unermüdlichen Einsatz der Feuerwehrleute für die Menschen.
Segensreicher Einsatz - Predigt von Bischof Oster
In seiner Predigt ging der Bischof auf das „Warum“ für das Gebet für die Toten, das Engagement der Feuerwehr und Segen ein. So seien die Toten zwar bei Gott, aber nicht automatisch, betonte der Bischof. „Die Frage ist: Wie kommen wir dorthin und können wir es überhaupt aushalten im Licht Gottes?“ Schließlich sei Gott volle Wahrheit, Liebe und Licht. Zum Engagement der (Passauer) Feuerwehr meinte er: „Sie haben mehrere hundert Einsätze im Jahr. Das hat mich sehr beeindruckt!“ Die Feuerwehrleute stünden stets bereit, wenn man sie brauche. „Gott sei Dank, dass es sie gibt.“ Wie es kommt, dass wir den Segen Gottes erleben und eine Gemeinschaft gesegnet ist, lautete schließlich seine letzte Frage an die Anwesenden. Segen fließe immer dort, wo ein Mensch nicht für sich selbst, sondern für einen Mitmenschen tätig werde. „Ein Mensch öffnet sich für Andere um des Anderen Willen“, so der Bischof. Und genau das täte die Feuerwehr und schloss seine Predigt mit den Worten: „Danke euch von Herzen für euer Engagement. Gott segne euch dafür, dass es euch gibt.“
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Der Predigt des Bischofs folgte das Ritual des Totengedenkens. Stadtbrandinspektor Florian Emmer, stellvertretender Kommandant des Feuerwehr Passau und Brandschutzbeauftragter des Bistums Passau, verlas hierbei den Namen eines jeden Verstorbenen einzeln. Danach wurde jeweils eine Kerze entzündet; ein Moment der Stille folgte. Elf Kerzen und die Osterkerze leuchteten schließlich beim gemeinsamen Gebet in Stille vor dem Altar. Vorstandsvorsitzender Ludwig Kapfhammer bedankte sich schließlich bei Bischof Stefan Oster und Domdekan Hans Bauernfeind für die Pontifikalandacht und würdigte die musikalische Gestaltung durch das Vokalensemble Capella Cathedralis unter der Leitung von Domkapellmeister Andreas Unterguggenberger. Nach der Andacht hat der Bischof in den Dominnenhof eingeladen. Zuvor aber erwartete ihn vor dem Dom ein ganz besonderes Erlebnis. Stadtbrandrat Andreas Dittlmann hat den Bischof zu einer Drehleiterrundfahrt eingeladen. Und prompt erblickte er bei seinem schwindelerregenden Erlebnis einen Brand am Aussichtspunkt Passau-Oberhaus. Sofort machte sich natürlich ein Einsatzwagen auf den Weg dorthin (Ausgang bis Redaktionsschluss unbekannt). Beglückt, für die Passauer Feuerwehr „im Einsatz“ gewesen zu sein und solche Ausblicke bekommen zu haben, meinte der Bischof schließlich: „Wunderbar, den Dom und den Domplatz einmal aus solchen Perspektiven von oben zu sehen.“