Mit einem Pontifikalgottesdienst und anschließender Prozession bei herrlichem Wetter durch die Passauer Altstadt feierte Bischof Stefan Oster mit vielen Gläubigen und zahlreichen Ehrengästen Fronleichnam, das “Hochfest des Leibes und Blutes Christi”.
Genau zehn Tage nach Pfingsten wird Fronleichnam gefeiert, das „Hochfest des Leibes und Blutes Jesu Christi“, also das Fest, an dem Jesus Christus und Gottes Gegenwart im Heiligen Brot in ganz besonderer Weise gefeiert wird. Unter den Gläubigen im Dom waren auch viele Ehrengäste — aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, Vertreter der Verbände, Mitglieder aus Orden sowie aus Studentenverbindungen und auch die Passauer Goldhaubenfrauen nahmen teil.
„Jesus spricht davon, dass er das Brot des Lebens ist und wer von diesem Brot isst, kehrt gewissermaßen zurück, in den Urzustand, in dem wir anders waren, gut waren, besser waren. Der kehrt zurück in das, was Jesus das ewige Leben nennt.”
In seiner Predigt sprach Bischof Stefan davon, dass zwei der wichtigsten Ereignisse im negativen und im positiven Sinn für unseren Glauben, mit dem Essen zu tun haben. „Alles Übel in der Welt, sagen uns die Erzählungen der Heiligen Schrift, beginnt mit dem Vorgang des Essens. Die Bilder sagen uns in der Schöpfungsgeschichte, Essen von der Frucht des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse, macht den Menschen zu einem anderen Wesen als er ursprünglich gedacht war“, so der Bischof. „Und das zweite haben wir im Evangelium gehört, Jesus spricht davon, dass er das Brot des Lebens ist und wer von diesem Brot isst, kehrt gewissermaßen zurück, in den Urzustand, indem wir anders waren, gut waren, besser waren. Der kehrt zurück in das, was Jesus das ewige Leben nennt.“
Hier können Sie die Predigt in voller Länge nachhören:
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„Im Barock begann man damit, Blumen auf den Weg zu streuen und Häuser und Straßen festlich zu schmücken. Die bayerische Bezeichnung „Prangertag“ (Prangen = Schmücken) für Fronleichnam hat hier ihren Ursprung”
Prozession durch die Passauer Altstadt
Das Hochfest Fronleichnam hat seinen Ursprung im 13. Jahrhundert. Feierliche Prozessionen zu kunstvoll geschmückten Altären gehören bis heute zur Tradition. So wurde in den vergangenen Tagen z.B. auch der Domplatz für den Feiertag entsprechend vorbereitet und geschmückt (siehe Bilderstrecken). Nach dem Pontifikalamt im Passauer Stephansdom zog die Prozession mit dem Allerheiligsten in der Monstranz um den Domplatz zum ersten Altar vor den Stufen des Denkmals von König Max I. Dort wurde für die Kirche und alle, die an Christus glauben, gebetet.
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Über die Zengergasse, den Residenzplatz und die Schrottgasse führte die Prozession zum zweiten Altar, vor dem Passauer Rathaus. Gottes Heil für die Welt wurde dort erbeten. Schöpfung, die Gesellschaft und der Staat wurden gesegnet.
Der Zug begab sich dann wieder über die Schrottgasse zurück zum Residenzplatz, wo das Evangelium am dritten Altar verkündet und der Eucharistische Segen gespendet wurde.
Über die Messergasse und den Steinweg zog die Prozession zurück zum Stephansdom, wo Bischof Stefan am Hochaltar mit dem feierlichen eucharistischen Segen die Prozession beendete und ein Te Deum erklang. Die einzelnen Stationen der Fronleichnamsprozession wurden jeweils musikalisch vom Domchor und dem Bläserensemble gestaltet.
Dompropst Dr. Michael Bär verabschiedete die Gäste und bedankte sich bei allen Helferinnen und Helfern, die ihren Beitrag zu dem gelungenen Fronleichnamsfest geleistet haben und wünschte gemäß der nahenden Mittagsstunde einen gesegneten Appetit – aber ohne Gier! (Bischof Stefan sprach darüber in seiner Predigt! Zum Nachhören, oben bei Soundcloud).