Bistum

Im Zeichen der Synodalität

Stefanie Hintermayr am 22.03.2025

432 A9992 1 Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Bei der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats Passau am 21./22. März mit dem Titel „Synodalität im Bistum Passau: Echt jetzt?!“ ging es zentral um die Kultivierung einer synodalen Haltung. Neben Bischof Stefan Oster SDB stand Kardinal Ladislav Német SVD aus Belgrad auf dem Podium.

Die Syn­oda­li­tät im Bis­tum Pas­sau und die Sat­zungs­re­form waren die bei­den gro­ßen The­men der dies­jäh­ri­gen Früh­jahrs­voll­ver­samm­lung des Diö­ze­san­rats mit dem Titel Syn­oda­li­tät im Bis­tum Pas­sau: Echt jetzt?!“ Aus gutem Grund, denn die­se bei­den The­men wer­den das Bis­tum noch eini­ge Jah­re beschäf­ti­gen. Was die Syn­oda­li­tät betrifft, gilt es die­se jetzt nach der 2024 been­de­ten Welt­bi­schofs­syn­ode in Rom in den Bis­tü­mern – so auch in Pas­sau – zu kul­ti­vie­ren. Und hin­sicht­lich der im nächs­ten Jahr anste­hen­den Wah­len zu Pfarr­ge­mein­de­rä­ten, Deka­nats­rä­ten und Diö­ze­san­rat ist man auf dem Weg hin zu einer refor­mier­ten Sat­zung. Ein Video von Ste­fa­nie Hin­ter­mayr zeigt mehr zu einer ereig­nis­rei­chen Diözesanratsversammlung:

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Reformierte Satzung

Die ein­ge­brach­ten Ände­rungs­an­trä­ge für eine refor­mier­te Sat­zung wur­den am Frei­tag­abend abge­stimmt und schließ­lich die Pfarr­ge­mein­de­rats­sat­zung, die Gesamt­pfarr­ge­mein­de­rats­sat­zung und die Wahl­ord­nung zu den Pfarr­ge­mein­de­rä­ten ein­stim­mig beschlos­sen. Auf deren Basis kön­nen jetzt im Som­mer die anste­hen­den Wah­len 2026 vor­be­rei­tet wer­den. Diö­ze­san­rats­vor­sit­zen­der Mar­kus Biber erklärt: Wesent­li­che Neue­run­gen sind, dass künf­tig weni­ger Per­so­nen in einen Pfarr­ge­mein­de­rat gewählt wer­den müs­sen, ent­spre­chend der Pfar­rei­grö­ße. Neu gere­gelt ist zudem, dass künf­tig auch eine Dop­pel­spit­ze oder ein Team an der Spit­ze eines Pfarr­ge­mein­de­rats ste­hen kann.“ Des Wei­te­ren wer­de es, bedingt durch die Ein­füh­rung der Pas­to­ra­len Räu­me als über­ge­ord­ne­te Ebe­ne der Pfarr­ge­mein­den, auch auf die­ser Ebe­ne Räte geben mit einer neu­en Sat­zung. Nach der Vor­be­rei­tung der refor­mier­ten Sat­zung durch die Sat­zungs­kom­mis­si­on wer­de die­se dann bei der nächs­ten Diö­ze­san­rats­voll­ver­samm­lung im Herbst beschlos­sen, so Biber. Die anwe­sen­den amtie­ren­den Pfarr­ge­mein­de­rä­te bat er schließ­lich, ab sofort Vor­schlä­ge für geeig­ne­te Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten zu machen. Zum zwei­ten gro­ßen The­ma Syn­oda­li­tät beton­te er, dass dem Diö­ze­san­rat hier­bei eine Schlüs­sel­rol­le zukom­me. Die für das Bis­tum Pas­sau wesent­li­chen Ele­men­te der Welt­bi­schofs­syn­ode wol­le man jetzt gemein­sam erar­bei­ten und, gesteu­ert von der AG Syn­oda­ler Weg, in einem nächs­ten Schritt umset­zen. Ganz wesent­lich ist hier natür­lich die Eta­blie­rung einer syn­oda­len Hal­tung im Umgang mit­ein­an­der, in den Räten, in den Pfarr­ge­mein­den, und gene­rell auf allen Ebe­nen des Bis­tums.“ Hier schloss sich Bischof Ste­fan Oster bei sei­nem Gruß­wort gleich an und ver­wies auf das Podi­ums­ge­spräch am Sams­tag­vor­mit­tag mit Erz­bi­schof Kar­di­nal Ladis­lav Német SVD aus Bel­grad zum The­ma Syn­oda­li­tät. Er beton­te: Was mich hier freut ist, dass in unse­rem Bis­tum etwas vor­an­geht. Dan­ke für das gemein­sa­me Unterwegssein.“

Vorstellung der Handreichung

Ein wei­te­res aktu­el­les The­ma der Kir­che von Pas­sau stand am Frei­tag auf der Agen­da: die Hand­rei­chung im Vor­feld der Ver­öf­fent­li­chung der Pas­sau­er Miss­brauchs­stu­die, wel­che im Som­mer – spä­tes­tens im Herbst – die­ses Jah­res publi­ziert wird. Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer, der sie vor­stell­te, beton­te: Mit die­ser Hand­rei­chung wol­len wir Sie, so gut es geht, sprach­fä­hig machen. Wir wol­len Sie best­mög­lich unter­stüt­zen.“ Trans­pa­renz sei dem Bis­tum Pas­sau schon seit vie­len Jah­ren ein gro­ßes Anlie­gen, gera­de auch beim The­ma Miss­brauch und Prä­ven­ti­on, beton­te Ede­rer. So wer­de in die­ser Stu­die alles dar­ge­legt und von Sei­ten des Bis­tums Pas­sau die maxi­mal mög­li­che Trans­pa­renz gewähr­leis­tet, ver­si­cher­te er.

Synodal unterwegs im Bistum Passau

Wel­che Ele­men­te der 2024 in Rom been­de­ten Welt­bi­schofs­syn­ode auf Diö­ze­sa­ne­be­ne in den Bis­tü­mern umsetz­bar sind, erör­ter­ten Bischof Ste­fan Oster SDB und Erz­bi­schof Kar­di­nal Ladis­lav Német SVD aus Bel­grad dann am Sams­tag in ihren State­ments auf dem Podi­um. Zuerst ergriff Kar­di­nal Német das Wort nann­te als ein Kern­ele­ment das Ein­an­der-Zuhö­ren, eine sei­ner wich­tigs­ten Erfah­run­gen aus der Welt­bi­schofs­syn­ode. Wir leg­ten gro­ßen Wert dar­auf, dass es nicht zu einer par­la­men­ta­ri­schen Groß­ver­an­stal­tung kommt, dass wir nicht debat­tie­ren, son­dern dass wir ein­an­der zuhö­ren und so die Bedeu­tung des Hei­li­gen Geis­tes, der in jedem von uns wirkt, arti­ku­liert wer­den kann.“ Eine wei­te­re Erfah­rung: Dass eine offe­ne, demo­kra­ti­sche Hal­tung nicht nur die Gesell­schaft, son­dern gera­de auch die Kir­che berei­chert.“ Tole­ranz und Akzep­tanz sei­en auch inso­fern wich­tig, weil in der Kir­che häu­fig nicht die Mehr­heit, son­dern die Min­der­heit das Sagen hät­te, so der Kar­di­nal. Es gehe nur gemein­sam, so Német. Syn­oda­li­tät ist ein stän­di­ges Unter­wegs­sein mit vie­len ande­ren, auf dem Weg der gemein­sa­men Suche. Somit ist sie immer auch Bewe­gung und Bezie­hung.“ Die Bewe­gung hin zu ande­ren erneue­re unse­re Kir­che, was unser Mit­ein­an­der in eine neue Rich­tung füh­ren und einen Kul­tur­wan­del in der Kir­che bewir­ken kön­ne. Dass Frau­en als Syn­oden­teil­neh­me­rin­nen mit an den run­den Tischen in Rom saßen, emp­fand er als berei­chernd. Par­ti­zi­pa­ti­on aller Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken gehö­re zu die­sem wich­ti­gen Pro­zess unbe­dingt dazu. Syn­oda­li­tät ist his­to­risch, weil sie das gan­ze Volk Got­tes am Pro­zess beteiligt.“

Die Sicht­wei­se des Kar­di­nals konn­te Bischof Ste­fan Oster in sei­nem State­ment im Anschluss nur bestä­ti­gen. Syn­oda­li­tät und Kir­che-Sein, so ein Zitat von Papst Fran­zis­kus, dem er zustimmt, sei­en syn­onym und kon­sti­tu­tiv. Er zitier­te aus dem Abschluss­do­ku­ment zur Welt­bi­schofs­syn­ode: Eine syn­oda­le Kir­che erken­nen wir an blü­hen­den zwi­schen­mensch­li­chen Bezie­hun­gen.“ Wesent­lich sei auch unser mis­sio­na­ri­sches Wir­ken als Chris­tin­nen und Chris­ten, so der Bischof. Denn bei­des hängt zutiefst zusam­men. Syn­oda­li­tät bedeu­tet, mis­sio­na­ri­sche Jün­ger wer­den. Und mis­sio­na­ri­sche Jün­ger wer­den bedeu­tet Syn­oda­li­tät.“ Nie­mals feh­len dür­fe in die­sem Pro­zess die geist­li­che Dimen­si­on; es brau­che die geist­li­che Tie­fe. Und – auch hier stimm­te er Kar­di­nal Német zu – eine wirk­kräf­ti­ge Metho­de sei grund­sätz­lich das Zuhö­ren und Hören auf den Hei­li­gen Geist.
Im Anschluss an die bei­den Impul­se hat­ten die Gre­mi­en­mit­glie­der noch Gele­gen­heit, ihre Fra­gen im Ple­num zu stel­len. Zur Fra­ge, ob Frau­en in der katho­li­schen Kir­che nicht am Rand stän­den und es mehr Par­ti­zi­pa­ti­on brau­che, ant­wor­te­te Kar­di­nal Német: Wir brau­chen nicht über­all die glei­chen Kom­pe­ten­zen.“ Frau­en hät­ten in unse­rer moder­nen Gesell­schaft vie­le ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, sich mit ihren Fähig­kei­ten in die Kir­che ein­zu­brin­gen. Zum Zeit­ho­ri­zont erklär­te der Bischof, dass Syn­oda­li­tät nur lang­fris­tig gelin­gen kön­ne. Bis wir dahin kom­men, auf den Hei­li­gen Geist zu hören, ist ein Pro­zess und wird dau­ern. Syn­oda­li­tät ist ein Her­zens­pro­zess für Jede und Jeden von uns.“ Und zur Fra­ge, wie man einem Zuviel an Kle­ri­ka­lis­mus und Hier­ar­chie ent­ge­gen­wir­ken kön­ne, ant­wor­te­te der Bischof: Mit­ein­an­der-Gehen. Das ist ein hoch­an­spruchs­vol­ler Pro­zess, den wir ler­nen und ein­üben müs­sen: Mit­ein­an­der als Volk Got­tes im Geist Got­tes unter­wegs zu sein.“

432 A0032 1 Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Abschluss und Ausblick

Wie es jetzt kon­kret wei­ter­geht mit Syn­oda­li­tät im Bis­tum Pas­sau, dar­über sam­mel­ten die Gre­mi­en­mit­glie­der schließ­lich Ideen in ein­zel­nen Arbeits­grup­pen, die dann im Ple­num vor­ge­stellt wur­den. Hier wur­den bei­spiels­wei­se genannt: Fort­bil­dun­gen und Schu­lun­gen zum The­ma Syn­oda­li­tät für neue Pfarr­ge­mein­de­rä­te und Ver­bän­de, Öff­nung von Pfarr­ge­mein­de­rä­ten für Men­schen am Rand, Ein­be­zie­hung von Pries­ter­amts­kan­di­da­ten, Kir­chen­ver­samm­lun­gen und eine inten­si­ve­re Öffentlichkeitsarbeit.

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