Bistum

Diabolischer Angriff auf das Innerste

Anna Sophia Demeter am 23.11.2020

Gebetstag Missbrauch Foto: Anna Hofmeister / pbp

Bistum Passau begeht Gebetstag für Opfer von sexuellem Missbrauch. Mit Blick auf das The­ma ​„Ver­trau­en“ und ​„Miss­brauch von Ver­trau­en“ fand am ver­gan­ge­nen Sams­tag im Pas­sau­er Ste­phans­dom die Andacht anläss­lich des Gebets­ta­ges für Opfer sexu­el­len Miss­brauchs statt.

In den letz­ten Jah­ren wur­den in Deutsch­land immer wie­der neue Miss­brauchs­skan­da­le auf­ge­deckt, wel­che dazu geführt haben, dass die Kir­chen bei vie­len Bür­ge­rin­nen und Bür­ger an Ver­trau­en ver­lo­ren haben“, sag­te Flo­ri­an Weber, Refe­rent in der Prä­ven­ti­ons­ar­beit des Bis­tums, zur Hin­füh­rung. Viel zu oft sei ent­ge­gen­ge­brach­tes Ver­trau­en miss­braucht wor­den. Heu­te, 2020, sind wir wei­ter, Prä­ven­ti­on und der offe­ne Umgang mit dem The­ma sexua­li­sier­te Gewalt gehö­ren zur Kir­che, die Wich­tig­keit von Schutz­maß­nah­men ist mitt­ler­wei­le unbe­strit­ten.“ Ziel für haupt- und ehren­amt­li­che Mit­ar­bei­ten­de in der Kir­che von Pas­sau sei es, das ent­ge­gen­ge­brach­te Ver­trau­en wert­schät­zend und als Geschenk anzu­neh­men und acht­sam damit umzu­ge­hen und es auf kei­nen Fall zu ent­täu­schen“, so Weber.

Wir müss­ten die sein, die vol­ler Gott­ver­trau­en leben und des­halb ande­re ins hei­len­de Gott­ver­trau­en füh­ren können.”

Bischof Oster

Auf die lebens­zer­stö­ren­de Dimen­si­on des Miss­brauchs ging Bischof Ste­fan Oster ein: Miss­brauch in der Kir­che sei ein dia­bo­li­scher Angriff auf das Herz der Betrof­fe­nen, dar­über hin­aus aber auch auf das Inners­te des Evan­ge­li­ums und das eigent­li­che Anlie­gen der Kir­che, Men­schen in heil­sa­me Bezie­hung zu sich selbst und zur Welt zu füh­ren. Es sei ver­ständ­lich, dass sich Miss­brauch­te von der Kir­che abwen­den und sie als ein geld- und gel­tungs­süch­ti­ges Lügen­ge­bäu­de sehen. Umso mehr sei es für ihn ein Wun­der, wenn Miss­brauch­te durch gute Erfah­run­gen mit Gläu­bi­gen wie­der zurück­fin­den in die Kir­che – und ihr hel­fen wol­len: Dass wir eine Kir­che leben und bau­en und hof­fent­lich mit Got­tes Hil­fe bau­en kön­nen, in der jede Form von Miss­brauch so gut wie mög­lich ver­hin­dert wird.“ Er dank­te allen, die sich im Bis­tum für ein acht­sa­mes Mit­ein­an­der ein­set­zen und sich nun an die­sem Sams­tag­abend im Gebet für Betrof­fe­ne von Miss­brauch ver­sam­melt hat­ten. Wir müss­ten die sein, die vol­ler Gott­ver­trau­en leben und des­halb ande­re ins hei­len­de Gott­ver­trau­en füh­ren kön­nen. Vie­le von uns sind tat­säch­lich so. Aber nicht weni­ge ande­re von uns haben das Gott­ver­trau­en in den Men­schen gera­de­wegs zer­stört“, sag­te er: Herr, erbar­me dich unser.“

Die ganze Predigt von Bischof Stefan Oster:

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