Das glauben wir

Weihnachten mal zwölf

Redaktion am 16.12.2020

Weihnachten laura seaman unsplash Foto: Laura Seaman / unsplash

Die Ordensfrauen aus Oberzell zeigen uns: Weihnachten passiert immer dann, wenn wir wir uns unseren Mitmenschen zuwenden.

Im Klos­ter Ober­zell bei Würz­burg wird jedes Monat Weih­nach­ten gefei­ert. Das machen die Ober­zel­ler Fran­zis­ka­ne­rin­nen nicht, weil es so schön fest­lich und hei­me­lig ist. Sie fol­gen damit dem Auf­trag ihrer Grün­de­rin Anto­nia Werr.

Anto­nia Werr, 1813 in Würz­burg gebo­ren, wuchs daher als jüngs­tes von sie­ben Kin­der bei ihrer allein­er­zie­hen­den Mut­ter auf. Als Fran­zis­ka­ne­rin rief sie in Würzburg1855 den Orden der Die­ne­rin­nen der hei­li­gen Kind­heit Jesu OSF“ (Ordo Sanc­ti Fran­cis­ci) ins Leben, um im soge­nann­ten Schlöss­chen von Ober­zell eine Ret­tungs­an­stalt“ für straf­ent­las­se­ne Frau­en zu betrei­ben. Bis heu­te beglei­ten die Ober­zel­ler Schwes­tern, mitt­ler­wei­le auch in den USA und in Süd­afri­ka, jun­ge Frau­en in benach­tei­lig­ten Lebenssituationen.

Anto­nia Werr leb­te und bewirk­te all dies in dem Glau­ben, dass Gott in Jesus Mensch gewor­den ist. Des­halb fei­ern die Ober­zel­ler Schwes­tern auch an jedem 25. eines Monats ein klei­nes Weih­nachts­fest. Es soll sie immer neu dar­an erin­nern, wie ver­wund­bar und ohn­mäch­tig sich Gott in Bet­le­hem gezeigt hat. Des­halb wol­len sie sich von der Lebens­wirk­lich­keit der Men­schen berüh­ren las­sen, die Wür­de jedes Men­schen ach­ten, Frau­en eine Stim­me geben und zum Neu­be­ginn ermu­ti­gen, wie es im Sen­dungs­auf­trag des Ordens heißt. Welch wun­der­ba­re Deu­tung der Mensch­wer­dung Gottes!

Die Hin­wen­dung zu den Armen gehört mitt­ler­wei­le in unse­rer Gesell­schaft zum Weih­nachts­fest dazu. Fast täg­lich flat­tern Spen­den­brie­fe ins Haus oder lau­fen Spen­den­ga­las im Fern­se­hen. Mit Erfolg – das Spen­den­auf­kom­men in Deutsch­land ist kon­stant hoch. So schön es auch ist, wenn an Weih­nach­ten gespen­det wird. Das Bei­spiel der Ober­zel­ler Schwes­tern will uns dar­an erin­nern, dass Weih­nach­ten immer dann pas­siert, wenn wir Not um uns her­um wahr­neh­men und wir uns unse­ren Mit­men­schen zuwen­den – auch an den ande­ren 364 Tagen des Jahres.

Text: Otto Penn

Weitere Nachrichten

2025 04 11 pb alb schule heiligenstatt down1
Bistumsblatt
24.04.2025

Jeder Mensch ist einzigartig

„Von wegen Down!“, heißt eine eine Selbsthilfegruppe für Eltern von Kindern mit Down-Syndrom. Wie zutreffend…

IMG 0726
Bischof
24.04.2025

Bischof übernimmt die Schirmherrschaft des DJK-Domlaufs

Der Passauer Bischof Stefan Oster SDB wird in diesem Jahr wieder die Schirmherrschaft des DJK-Domlaufs…

Wegkreuz Monika Zieringer
Bistum
23.04.2025

Trauer um Ingeborg Spannbauer

Das Bistum Passau trauert um ihre langjährige Mitarbeiterin Frau Ingeborg Spannbauer, die am 16. April 2025…

2025 04 11 pb alb buergermorde altoetting hinrichtungsplatz oberhalb
Bistumsblatt
23.04.2025

Der längste Tag in der Geschichte Altöttings

Am 28. April 1945 wurden fünf Bürger von der SS ermordet, als sie ihre Heimatstadt vor der ...