112 Passauerinnen und Passauer, 353 Landkreisbürger, rund 80.000 Deutsche und rund drei Millionen Menschen weltweit sind an Covid-19 verstorben. Mit einem berührenden ökumenischen Gottesdienst haben Kirchen, Stadt und Landkreis diesen Zahlen ein Gesicht gegeben und das Leid der Betroffenen in den Blick genommen.
Gemeinsam gedachten Angehörige, katholische und evangelische Gemeindeglieder, OB Jürgen Dupper und Landrat Raimund Kneidinger mit Domkapitular Gerhard Auer und Dekan Jochen Wilde in der evangelischen Stadtpfarrkirche St. Matthäus in Passau der Opfer der Pandemie. In vielen Pfarreien des Bistums fanden ebenfalls Gedenkgottesdienste statt.
„Es ist ein Gottesdienst zum Innehalten“, sagte der Dekan des evangelisch-lutherischen Dekanats Passau. Angesichts des Leids, das die Pandemie verursacht, sei es wichtig, anzuhalten, die Seele ausruhen zu lassen und der Trauer Raum zu geben. Der Gottesdienst schließe auch jene ein, die aufgrund der Pandemie besonders belastet sind und leiden. Domkapitular Auer und Dekan Wilde erinnerten an die vielen Covid-19-Toten, für die Pflegedienstleiterin Nicole Korb von der ambulanten Pflege der Diakonie Passau jeweils eine Rose an den Altar legte. Die Seelsorger gedachten all jener, die in Heimen und Krankenhäusern alleine, ohne ihre Lieben sterben mussten und an jene, die ihre verstorbenen Angehörigen oder Freunde nicht an das Grab begleiten durften. Sie beteten auch für die weiteren Opfer der Pandemie, für jene, die vor den Trümmern ihrer Existenz stehen, für die Freiberufler und die Armen, die es besonders schlimm treffe. Sie bezogen Kinder und Jugendliche ein, die den Kontakt zu ihren Freunden und zu einem unbeschwerten Leben verlieren, an jene, die zu Hause Gewalt erfahren oder an Depressionen leiden. Auer entzündete die Osterkerze, die daran erinnere, dass Jesus die Tür zum ewigen Leben geöffnet habe. Theresia Wildfeuer
Text: Theresia Wildfeuer