Festgottesdienst zur Renovierung der Marienkirche Ruhstorf

Tamina Friedl am 20.08.2019

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In neuem Glanz erstrahlt die altehrwürdige Marienkirche in Ruhstorf, 1788 neu erbaut, nach der umfassenden Außen- und Innenrenovierung in den zurückliegenden drei Jahren.

Als ein Wahrzeichen des Ortes hat Pfarrer Josef Tiefenböck am Patroziniumsfest zum großen „Frauentag“, Mariä Himmelfahrt, die altehrwürdige Marienkirche im Zentrum von Ruhstorf gerühmt. Kirche sei aber mehr als nur dieses Gebäude, dessen Renovierung gleichzeitig gefeiert worden ist, sondern auch „immer der Zusammenschluss von Menschen zu einer Gemeinde.“ Der Dekan legte den vielen Teilnehmern am Festgottesdienst ans Herz: „Jeder ist Kirche. Jeder gibt der Kirche ein Gesicht. Jede und jeder.“

Gott kön­ne in jedem Men­schen ange­trof­fen wer­den, gab der Mon­si­gno­re zu beden­ken. Gera­de in einer Zeit, in der man­che ange­sichts der Aus­tritts­zah­len gar vom Tod der Kir­che sprä­chen, zäh­le die Zusa­ge Jesu, dass der Men­schen­sohn gekom­men sei, zu suchen und selig zu machen, was ver­lo­ren ist.“ Sie gel­te auch den Gläu­bi­gen von heu­te in Räu­men, die wie die Mari­en­kir­che einst geweiht wor­den sei­en, damit Men­schen sich dort vor Gott ein­fin­den, damit Men­schen erken­nen, dass jede und jeder Kir­che ist.“ Viel­leicht müs­se man in einer säku­la­ri­sier­ten Welt, in der der Mensch Gefahr lau­fe, sich alles zu ver­dan­ken, geer­det wer­den, her­un­ter­stei­gen vom hohen Ross, vom Baum wie der in der Bibel beschrie­be­ne Ober­zöll­ner Zachä­us, damit Jesus ein­zie­hen kann.“

Bp-BB-Festgottesdienst-Abschluss-Renovierung-Marienkirche-Ruhstorf-15-08-19-4 Foto: Bernhard Brunner
Allesamt Kirche zu sein, dazu ermutigte Dekan Monsignore Josef Tiefenböck die Teilnehmer am Festgottesdienst in der Marienkirche.

Pfar­rer Tie­fen­böck dank­te allen Betei­lig­ten an der umfang­rei­chen Kir­chen­re­stau­rie­rung, nicht zuletzt den öffent­li­chen Geld­ge­bern, in ers­ter Linie der Markt­ge­mein­de von Ruhstorf, wo Welt­li­ches und Kirch­li­ches in guter Ver­bin­dung stün­den. Die­ses ehren­wür­di­ge Schmuck­käst­chen, wie der Dekan die Mari­en­kir­che nann­te, zu erhal­ten, sei das Ver­dienst aller Per­so­nen, die sich für die Reno­vie­rung ein­ge­setzt hät­ten – ange­sto­ßen bereits von sei­nem Vor­gän­ger Pfar­rer Andre­as Artin­ger und dem dama­li­gen Kir­chen­pfle­ger Micha­el Hisch sen. – und die in die Umset­zung getre­ten sei­en. Es ist ein Got­tes­haus“, unter­strich der Geist­li­che, um des­sen Wert zu unter­mau­ern, von frü­he­ren Gene­ra­tio­nen geschaf­fen und immer wie­der den Neue­run­gen des jeweils herr­schen­den Zeit­geis­tes angepasst. 

Auch das Auf­su­chen der Kir­che habe eine fes­te Tra­di­ti­on. Man­che hät­ten sie als Kraft­ort ent­deckt, unter ande­rem auch als Quel­le des Tros­tes, so der Dekan, der hin­zu­füg­te: Der Mensch braucht ein Zuhau­se, ein Gemäu­er, um sich dar­in wohl­zu­füh­len und Schutz zu haben.“

Tie­fen­böck ver­band damit die Hoff­nung, als Pfar­rer mit sei­nem Seel­sor­ge-Team Freu­de an der Kir­che als Gemein­schaft ver­mit­teln zu kön­nen. Jeder fin­det sei­nen Platz in der Kir­che“, sag­te der Pre­di­ger, der eine Kir­che auf Augen­hö­he“ pro­pa­gier­te und bekun­de­te, sich dar­über zu freu­en, wenn die Kir­che auch in den Ämtern viel weib­li­cher wäre, nicht nur in den Ehren­äm­tern.“ Ent­schei­dend sei, wie man selbst zu sei­nem Glau­ben ste­he, führ­te der Pfar­rer aus – ver­bun­den mit dem Wunsch, Jesus immer wie­der neu zu ent­de­cken, auch im Ant­litz eines jeden Menschen.

Zur Fei­er des Reno­vie­rungs­ab­schlus­ses über­mit­tel­te Tie­fen­böck die Grü­ße von Bischof Ste­fan Oster, ehe er neben den Kräu­ter­bu­schen, die der Frau­en­bund gegen Spen­den für Schwes­ter Tere­sa Mai­ers Wir­ken in Sim­bab­we ver­teil­te, auch den neu­en Altar des Wor­tes, den Ambo, sowie den Oster­ker­zen­leuch­ter und die Evan­ge­li­ar-Abla­ge am Sei­ten­al­tar seg­ne­te. Geschaf­fen hat die­se neu­en sakra­len Aus­stat­tungs­ge­gen­stän­de die Münch­ner Künst­le­rin Sabi­ne Straub, die auch der Pfarr­ge­mein­de­rats­vor­sit­zen­de Ste­phan Wra­na neben den Pla­nern, allen vor­an Klaus Wim­mer vom Archi­tek­tur­bü­ro Wümrse­her, und den Gestal­tern, den Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­kern unter Regie der bei­den Kir­chen­pfle­ger Karl Auer und Josef Mei­er vol­ler Aner­ken­nung erwähn­te. Die 1,2 Mil­lio­nen Euro hät­ten sich gelohnt, um die­se Kir­che als künst­le­ri­sches Klein­od unter den Mod­ler-Kir­chen und als Zeu­gin der Orts­be­sie­de­lung zu erhal­ten. Beson­de­ren Dank rich­te­te Wra­na an die groß­her­zi­gen Spen­der, die ihre Kir­che nicht im Stich ließen.

Von einem wah­ren Schmuck­stück schwärm­te der stell­ver­tre­ten­de Land­rat Rai­mund Knei­din­ger in sei­nem Gruß­wort. Pfarr­le­ben wäre ohne das Ehren­amt nicht mög­lich, gab er sich in der über­füll­ten Kir­che über­zeugt. Die ange­neh­me Zusam­men­ar­beit zwi­schen der welt­li­chen und der kirch­li­chen Gemein­de lob­te Ruhstorfs Bür­ger­meis­ter Andre­as Jakob ange­sichts vie­ler bereits umge­setz­ter Gemein­schafts­wer­ke. Bei uns funktioniert’s, wir hal­ten zusam­men“, rief Jakob aus, der nicht uner­wähnt ließ, dass der Markt Ruhstorf 45.000 Euro für die Reno­vie­rung der Mari­en­kir­che in den zurück­lie­gen­den drei Jah­ren zur Ver­fü­gung gestellt hat. 

Am Ende der Fei­er ehr­te Dekan Tie­fen­böck beson­ders den ehe­ma­li­gen Kir­chen­pfle­ger Karl Auer für sein Enga­ge­ment – gefühl­te tau­send Jah­re in Pfarr­ge­mein­de­rat und Kir­chen­ver­wal­tung“. Auer sei über 60 Jah­re mit der Kir­che ver­ban­delt“, merk­te der Pfar­rer an. Für drei Jahr­zehn­te treu­en Ein­satz in der Kir­chen­ver­wal­tung gab es eben­falls Urkun­de und Geschenk­gut­schein – samt Blu­men für die Ehe­frau­en – für Hein­rich Sichin­ger. Zum Schluss des Got­tes­diens­tes, den die Ruhstor­fer Blä­ser unter Lei­tung von Josef Made­rer, der Pfarr­chor mit Diri­gent Josef Bertl, Orga­nist Chris­toph Wied­mann und Sopra­nis­tin Kat­ja Made­rer ein­drucks­voll musi­ka­lisch umrahm­ten, erklang aus der tie­fer See­le und hör­ba­rer Dank­bar­keit her­aus der Gesang Gro­ßer Gott, wir loben Dich“. 

Bil­der und Text: Bern­hard Brunner

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