Schon seit Jahreswechsel wird wieder kräftig gewerkelt im Passauer Stephansdom. Es wird komplett umgerüstet. Nachdem das Domdeckengewölbe erfolgreich saniert wurde, folgen Domkuppel und Chor. Das Baugerüst „wandert“ in und um den Altarraum. Dass das nicht von heute auf morgen passiert, sondern Monate dauert, verwundert bei dem Fünf-Jahres-Großprojekt der Domsanierung nicht (planmäßig kann im April mit der Sanierung von Domkuppel und Chor begonnen werden). Und dass der Gerüstbau im Dominnenraum eine Wissenschaft für sich ist, die sehr viel Fingerspitzengefühl und auch Erfahrung erfordert, verwundert ebensowenig. Johann Steinhofer von der Firma Öller koordiniert als Bauleiter Gerüstbau die Arbeiten vor Ort. Er kennt den Dom schon von seiner Zeit als Lehrling (vor rund 45 Jahren), als er die erste große Sanierung damals miterlebte. Jetzt steht er seinem Team aus fünf bis zehn Gerüstbauern vor und leitet an. Er hat Stefanie Hintermayr Details rund um sein Fachgebiet im Dom erklärt und gezeigt:
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Domgerüst in Zahlen
Schon seit 15 Jahren ist die hiesige Firma Öller in die Sanierungsarbeiten am Stephansdom involviert, zuerst an der Außenfassade — und jetzt im Innenraum, erklärt Johann Steinhofer. 10.000 Quadratmeter Gerüst und 400 Quadratmeter Deckengerüst wurden für den ersten Bauabschnitt „Domdeckengewölbe“ verbaut. Die Gewichtsdimensionen sind mit zwischen 100 und 120 Tonnen Material gigantisch. Wieviel Gerüst genau für den aktuellen Bauabschnitt „Domkuppel und Chor“ benötigt wird, kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch noch nicht sagen. Doch wird man sich in etwa auch in der Größenordnung des ersten Bauabschnitts bewegen.
Gerüstbau in historischem Kulturgut
Wunderschöne Fresken, Malereien, Verzierungen, Gesimse, Kapitäle usw. zieren den Passauer Dom. Diese bei der Einrüstung nicht zu beschädigen, ist durchaus eine Herausforderung. Vorsicht und Fingerspitzengefühl ist oberstes Gebot, gerade im 48 Meter hohen Domchor. „Die ganzen Verzierungen und Kunstwerke zu umbauen, hier im Dominnenraum, ist natürlich ein ziemlicher Aufwand“, erklärt Steinhofer. Nichts sollte schließlich Schaden durch die Einrüstung nehmen — und das ist bisher auch geglückt.
Zeitaufwändige Aktion
Aktuell wird die Unterkonstruktion für das nördliche Querschiff aufgebaut. Rund drei Monate dauert das Umrüsten, bis mit der Sanierung von Domkuppel und Chor begonnen werden kann. „Das betrifft jeden der Bauabschnitt. Das Umrüsten von einem zum nächsten dauert jeweils drei Monate“, erklärt Steinhofer.
Sanierung von Domkuppel und Chor
Nach dem Umrüsten kann planmäßig im April mit der Sanierung der 48 Meter hohen Domkuppel begonnen werden. „Hier müssen wir beim Gerüstbau darauf achten, dass alle Lasten und Kräfte von dort oben abgeleitet werden können“, betont Steinhofer. Das standsichere Gerüst solle schließlich ein unfallfreies Arbeiten wie bisher gewährleisten.