Jugend

Glaubensfahrt nach Frankreich

Sarah Joas am 02.09.2019

Glaubensfahrt Lena Plettl
Die Teilnehmer/innen der Glaubensfahrt vor dem Mont-Saint-Michel

Es war eine Premiere für das Bayerische Pilgerbüro. Zum ersten Mal hatte das kirchliche Reisebüro eine eigene Pilgerreise für Jugendliche und junge Erwachsene angeboten. Das Ministrantenreferat Passau wurde dafür als Kooperationspartner ins Boot geholt. Unter dem Titel „Gott, Glaube und Gezeiten“ machte sich eine Gruppe von 32 Jugendlichen mit dem Busunternehmen Seibold auf den Weg nach Frankreich.

Ihr Ziel war der Mont-Saint-Michel, direkt an der Gren­ze zwi­schen Nor­man­die und Bre­ta­gne. Dort war im Jahr 708 der hl. Erz­engel Micha­el dem Bischof von Avran­ge erschie­nen und hat­te ihn gebe­ten, auf dem Berg vor der Küs­te ein Hei­lig­tum zu errichten. 

Wegen der lan­gen Fahrt­stre­cke mach­te die Grup­pe einen Zwi­schen­stopp in Reims, wo sich am Abend spon­tan die Gele­gen­heit ergab eine Ton- und Licht­show an der West­fas­sa­de der Kathe­dra­le mit­zu­er­le­ben. Nach einer Über­nach­tung besuch­ten die jun­gen Pil­ger die wun­der­ba­re Kathe­dra­le von Reims und setz­ten anschlie­ßend ihre Rei­se fort. Am Nach­mit­tag kamen sie nach Avran­ges, wo Bischof Aubert der hl. Micha­el im Traum erschie­nen war. Danach war es nur noch ein kur­zer Weg nach Arde­von. Dort bezo­gen die Teilnehmer*innen ihr Quar­tier in einer ehe­ma­li­gen Prio­rei des Klos­ters von Mont-Saint-Michel, jetzt ein christ­lich geführ­tes Gäs­te­haus, und fei­er­ten dort ihren ers­ten Gottesdienst. 

Der nächs­te Tag begann mit einer geführ­ten Watt­wan­de­rung. Wie die Pil­ger im Mit­tel­al­ter näher­ten sich dabei die Jugend­li­chen dem Mont-Saint-Michel bei Ebbe durch das Watt der Bucht. Erklom­men wur­de der Berg aller­dings erst am Mor­gen des fol­gen­den Tags. Nach einem Got­tes­dienst in der Pfarr­kir­che St. Pierre wur­de die Grup­pe durch die 1000 Jah­re alte Abtei sowie deren Kir­che geführt. Abge­schlos­sen wur­de der Besuch des hl. Ber­ges mit der Teil­nah­me am Mit­tags­ge­bet der im Klos­ter ange­sie­del­ten Gemein­schaft von Jerusalem. 

Der dar­auf­fol­gen­de Tag stand ganz im Zei­chen des Frie­dens und der Ver­söh­nung. Am Mor­gen besuch­ten die jugend­li­chen Pil­ger den soge­nann­ten Oma­ha Beach“, einen der fünf Strand­ab­schnit­te an denen die Alli­ier­ten am 6. Juni 1944, also vor genau 75 Jah­ren, gelan­det waren um West-Euro­pa von der Herr­schaft der Nazi-Dik­ta­tur zur befrei­en. Dies und der Besuch des Memo­ri­al Muse­ums war für die Grup­pe bewe­gend und stimm­te die Teil­neh­men­den nach­denk­lich. Nach dem Besuch des nahe­ge­le­ge­nen Bayeux kehr­te die Grup­pe ins Quar­tier zurück wo der Geist­li­che Beglei­ter der Grup­pe, Pfar­rer Micha­el Hirm­er aus Teublitz, nach dem täg­li­chen Tages­rück­blick und Abend­ge­bet zum Sakra­ment der Ver­söh­nung ein­lud. Die­ses Ange­bot wur­de von vie­len Teil­neh­men­den wahrgenommen. 

Am letz­ten Tag in Arde­von hat­te die Grup­pe die Gele­gen­heit Frank­reich noch­mal in sei­ner gan­zen Fül­le zu genie­ßen. Nach dem Besuch des male­ri­schen Städt­chens Saint Malo in der Bre­ta­gne mit sei­ner berühm­ten Stadt­mau­er, folg­te ein Bade­aus­flug an den Atlan­tik. Im Anschluss ging es nach Can­ca­le, berühmt für die fri­sches­ten und güns­tigs­ten Aus­tern in ganz Frank­reich. Fast alle Teil­neh­men­den nutz­ten die Mög­lich­keit die­se außer­ge­wöhn­li­che Mee­res­frucht zu kos­ten. Zum letz­ten Pro­gramm­punkt die­ses Tages mach­te sich die Grup­pe ein wei­te­res Mal auf dem Weg zum Mont-Saint-Michel, wo die Pil­ger an der Ves­per der Gemein­schaft von Jeru­sa­lem teil­nah­men. Wäh­rend des Gebe­tes kam die Flut in die Bucht, so dass die Teilnehmer*innen den hei­li­gen Berg nun zum ers­ten Mal auch vom Was­ser umspült erlebten. 

Nach kur­zem Auf­räu­men und dem Abschied aus Arde­von bra­chen die Jugend­li­chen wie­der Rich­tung Hei­mat auf. Unter­wegs besuch­ten sie dabei die Kathe­dra­le von Char­tres mit dem berühm­ten Boden­la­by­rinth mit einem Durch­mes­ser von fast 13 Metern und 260 Geh­stre­cke, die von allen Teil­neh­men­den in medi­ta­ti­ver Stil­le durch­schrit­ten wur­den. Über­nach­tet wur­de schließ­lich wie­der in Reims. Dort fei­er­te die Pil­ger­grup­pe in der Abtei­kir­che St. Remi am Mor­gen des letz­ten Tages der Glau­bens­fahrt ihren Abschluss­got­tes­dienst, bei dem Gott für alle Erleb­nis­se und die gute Gemein­schaft gedankt wurde. 

Das gemein­sa­me Kochen, Essen und Beten ließ eine ganz beson­de­re Stim­mung ent­ste­hen. Jeden Tag wur­den bis spät in die Nacht die gemein­sa­men Erfah­run­gen aus­ge­tauscht, gespielt und gesun­gen. Die Rei­se­lei­tung Lil­ly Fischer und Micha­el Winich­ner sowie The­re­sa Knapp vom Minis­tran­ten­re­fe­rat Pas­sau konn­ten auf eine gelun­ge­ne Fahrt zurück­schau­en. Nur eine Fra­ge blieb noch offen: Wohin geht die nächs­te Jugend­fahrt des Baye­ri­schen Pilgerbüros?

Text: Baye­ri­sches Pil­ger­bü­ro in Zusam­men­ar­beit mit dem Minis­tran­ten­re­fe­rat Passau 

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