Kirche vor Ort

Neue Glocke für Spectrum Kirche

Redaktion am 06.02.2024

Bpm BB Glockenweihe Spectrum Kirche 04 02 2024 1 Foto: Bernhard Brunner
Mit Weihwasser besprengt Pfarrer Dr. Bernhard Kirchgessner die seinem Namenspatron gewidmete neue Glocke für das Spectrum Kirche auf Passau-Mariahilf.

Die Glockenweihe ist ein Ritus, der eigentlich dem Bischof vorbehalten ist. Nicht so am vergangenen Sonntag, als es die neue Glocke des Exerzitien- und Bildungshauses Spectrum Kirche auf Mariahilf zu weihen galt.

Der Diö­ze­san-Obe­re Dr. Ste­fan Oster hat­te Dr. Bern­hard Kirch­gess­ner eigens damit beauf­tragt. Der Direk­tor der Ein­rich­tung und Lei­ter der Künst­ler­seel­sor­ge in der Diö­ze­se durf­te die Signal­ge­be­rin zum Sonn­tags­got­tes­dienst um 11 Uhr mit Chri­sam sal­ben und war sich die­ser gro­ßen Ehre durch­aus bewusst. Es wird das ers­te und letz­te Mal in mei­nem Leben sein, dass ich eine Glo­cke wei­hen darf“, bekun­de­te Dr. Kirch­gess­ner strahlend.

Bpm BB Glockenweihe Spectrum Kirche 04 02 2024 4 Foto: Bernhard Brunner

Ab heu­te gebe es eine Glo­cke im Spec­trum Kir­che, hob der Mon­si­gno­re bei der Ein­lei­tung zur Fei­er im Foy­er her­vor. Im Frei­en – am Glo­cken­turm, den Dr. Bern­hard Kirch­gess­ner als Cam­pa­ni­le San Ber­nar­do“ bezeich­ne­te – rich­te­te er dann ein spe­zi­el­les Gebet an den Herrn und Schöp­fer. Seg­ne die­se Glo­cke, die dein Lob kün­det“, hieß es dar­in. Sie sol­le die Gemein­de zum Got­tes­dienst rufen, die Säu­mi­gen mah­nen, die Mut­lo­sen auf­rich­ten, die Trau­ern­den trös­ten, die Glück­li­chen erfreu­en und die Ver­stor­be­nen auf ihrem letz­ten Weg beglei­ten. Zugleich soll­ten alle geseg­net sein, zu denen der Ruf die­ser Glo­cke drin­gen werde.

Zu den Glück­li­chen zähl­te an die­sem Tag ganz beson­ders Pfar­rer Kirch­gess­ner selbst, dem die Glo­cke 2023 anläss­lich sei­nes 40-jäh­ri­gen Pries­ter­ju­bi­lä­ums geschenkt wor­den war. Gemäß sei­nem Vor­na­men ist sie dem Hei­li­gen Bern­hard von Clairvaux gewid­met. In den ver­gan­ge­nen Wochen errich­te­ten Ehren­amt­li­che unter der Lei­tung von Kon­rad May­er und Hans-Jür­gen Wag­ner im Park des Hau­ses den höl­zer­nen Glo­cken­turm mit Innen­le­ben aus Metall, wozu auch die Kon­struk­ti­on einer Stahl­seil-Umlen­kung gehört, die das manu­el­le Läu­ten von der Kapel­le aus ermög­licht. Bei der Wand­lung wäh­rend des Fest­got­tes­diens­tes durf­te Wag­ner sie erst­mals zur Eucha­ris­tie von Hand zum Klin­gen brin­gen. Den erfolg­rei­chen Test im Frei­en hat­te des­sen Sohn Flo­ri­an vorgenommen.

Den Ritus einer Glo­cken­wei­he, vom gemein­sam ange­stimm­ten Te Deum“ gekrönt, erläu­ter­te Dr. Mari­us Schwem­mer, Glo­cken­sach­ver­stän­di­ger der Diö­ze­se Pas­sau, den Zuhö­rern in der Pre­digt. In den Mit­tel­punkt stell­te er die Sal­bung der in einer klei­nen Gie­ße­rei in der Stei­er­mark her­ge­stell­ten Glo­cke an vier Stel­len – ein deut­scher, nicht obli­ga­to­ri­scher, aber sehr sym­bo­lisch-schö­ner Son­der­brauch“, so der Dia­kon, der dar­auf auf­merk­sam mach­te, dass die Glo­cke als ein­zi­ges unbe­leb­tes Gut mit Chri­sam gesalbt und dadurch der welt­li­chen Gesetz­ge­bung ent­ho­ben wer­de. Ihr Klang und damit der Ruf Got­tes sol­le sich somit in alle vier Him­mels­rich­tun­gen aus­brei­ten, in die auch der Christ das Evan­ge­li­um ver­kün­den sol­le, hieß es.

Dr. Schwem­mer sprach von einem dop­pel­ten Fest­tag, zumal zusätz­lich zur Glo­cken­wei­he das Fest der Dar­stel­lung des Herrn nach­ge­fei­ert wer­de. Ein Aspekt von Licht­mess ist das Geden­ken der Begeg­nung zwi­schen Gott, Quel­le des Lich­tes, und den Men­schen“, beton­te der Dia­kon. Die Kir­chen­glo­cke ruft nach sei­nen Wor­ten zur Begeg­nung zwi­schen Gott und Mensch, die in den Sakra­men­ten und Got­tes­diens­ten statt­fin­de – aber nicht nur. Sie läu­te zur Tauf­fei­er oder zur Fei­er der Ehe­schlie­ßung, sie ruft uns ab jetzt jeden Sonn­tag um 11 Uhr zum Got­tes­dienst zusam­men.“ Pacho­mi­us, der ägyp­tisch-christ­li­che Mönchs­va­ter aus dem 3. Jahr­hun­dert, beschrei­be die Auf­ga­be der Glöck­chen in den ers­ten Klös­tern als signum dare“, was Zei­chen geben“ auf Latei­nisch bedeutet.

Glo­cken geben dem Leben Rhyth­mus“, unter­strich der Pre­di­ger. Mit ihrem Klang wer­de das All­tags­le­ben unter­bro­chen. Sie gäben dem All-Tag“ Struk­tur und ver­wie­sen die Men­schen auf eine Dimen­si­on, die weit über unser Leben hin­aus­reicht“, so Schwem­mer wei­ter. Sei­ne abschlie­ßen­de Bit­te ziel­te dar­auf ab, dass die Spec­trums-Glo­cke nicht auf­hö­ren möge, den Ruf Got­tes und sei­ne Sehn­sucht nach der Gemein­schaft mit den Men­schen hör­bar zu machen, das Leben der Gebets‑, Got­tes­dienst- und Haus­ge­mein­schaft zu beglei­ten, ihm Rhyth­mus zu geben und damit auf Gott zu ver­wei­sen, der unse­re und alle Zeit in sei­nen Hän­den hält“, der der Zeit Anfang und Ende set­ze und ihr ein Ziel gebe – die end­gül­ti­ge Begeg­nung mit ihm am Ende aller Zeiten.“

Zum Schluss des Got­tes­diens­tes, den die bei­den Sän­ger Mario Eck­mül­ler und Lorenz Scho­ber zur Orgel­be­glei­tung von Alex Feih mit der Mes­se brè­ve“ von Jac­ques Nico­las Lem­mens wun­der­voll umrahmt hat­ten, bedank­te sich Dr. Bern­hard Kirch­gess­ner bei allen Betei­lig­ten an der Glo­cken-Akti­on sowie den Spen­de­rin­nen und Spen­dern. Nach dem von Feih auf aus­drück­li­chen Wunsch des Künst­ler­seel­sor­gers auf der Eisen­barth-Orgel into­nier­ten Mar­che Pon­ti­fi­cale“ von Charles Goun­od gab es für die Gläu­bi­gen noch den begehr­ten Blasiussegen.

Text: Bern­hard Brunner

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