Woran liegt es, dass der Einzelne sich nicht wohl fühlt, obwohl es uns allen so gut geht? Die Frage ist nicht so alt wie die Menschheit, aber ein paar Jahrzehnte hat sie schon auf dem Buckel. Maximilian„Maxi“ Glanz, verkörpert von Towje Kleiner, wollte darüber ein ganzes Buch schreiben. Die Essenz dessen, womit er als Kummerkasten-Autor bei der Beantwortung von Leserbriefen befasst war. Das war die Ausgangssituation in der Helmut-Dietl-Serie„Der ganz normale Wahnsinn“ Anfang der 80er-Jahre.
Die Frage ist offensichtlich zeitlos und nicht auf eine Fernsehserie beschränkt. Auch 40 Jahre später fühlen sich viele Menschen in unserem nach wie vor recht reichen und sicheren Land unwohl – auch solche, denen es augenscheinlich an wenigem fehlt. Zumindest materiell. Vielleicht gehört der Krisenmodus doch ein wenig zum deutschen Kulturgut. Vielleicht wappnen wir uns damit gegen den Neid der anderen. Wenn wir jammern, kommt niemand auf die Idee, wir könnten gar das Leben genießen.