Mit der traditionellen Fußwaschung hat Bischof Stefan Oster SDB im Dom mit den Gläubigen das letzte Abendmahl Jesu Christi gefeiert. Ein letztes Mal haben hier die Kirchenglocken geläutet - von Gründonnerstag an verstummen sie bis zur Osternacht.
Am Gründonnerstag hat Bischof Stefan Oster SDB gemeinsam mit den Gläubigen im Passauer Stephansdom Gottesdienst zur Einsetzung der Eucharistie beim letzten Abendmahl mit der rituellen Fußwaschung gefeiert. Damit haben die drei österlichen Tage begonnen, vom Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi.
In seiner Predigt ging Bischof Stefan auf das Geheimnis ein, das wir Christen am heutigen Gründonnerstag feiern: das Brot. Zuerst einmal sei das Brot ein Gegenstand, so Bischof Stefan, der eine Geschichte erzählt. Wenn wir uns als Christen aber auf diesen Gegenstand einlassen, wenn wir uns auf den Empfang der Eucharistie einlassen, dann lassen wir uns auch verändern und wandeln, so Bischof Stefan weiter. “Dann werden wir auch zu eucharistischen Menschen.”
Die rituelle Fußwaschung
Im Anschluss an seine Predigt hat Bischof Stefan zwölf Frauen und Männern die Füße gewaschen. Darunter sind sechs Gläubige aus der Jugendarbeit und sechs Menschen mit Behinderung. Dieses Ritual ist eine Erinnerung an das letzte Abendmahl, bei dem Jesus beim letzten Abendmahl seinen zwölf Jüngern die Füße gewaschen und getrocknet hat. So, wie er den Jüngern damit diente, sollten auch diese in Zukunft untereinander dienen. Die Fußwaschung soll Christen den Dienst am Nächsten immer wieder vor Augen führen, vor allem an Gründonnerstag. Nach dem Gottesdienst hat Bischof Stefan das Allerheiligste feierlich in die Andreas-Kapelle getragen. Bis Mitternacht stand es dort geöffnet zur Anbetung, in Gedenken an die Todesangst Jesu im Garten Gethsemane am Abend vor seinem Tod.