„Ihr seid heute alle Sieger. Ich bin sowas von stolz auf euch.“ Mit diesen Worten begrüßte Schulleiterin Reinhilde Galler die Schülerinnen und Schüler in der Turnhalle der Hans-Bayerlein-Schule aus einem ganz besonderen Anlass. Die Kinder und Jugendlichen des Sonderpädagogischen Förderzentrums Passau hatten nämlich bei einem Spendenlauf für die Ukraine-Hilfe der Malteser eine beachtliche Geldsumme erzielt, die an diesem Tag dem Diözesangeschäftsführer Rainer F. Breinbauer übergeben wurde.
Die Schule beteiligte sich an der #ProudToHelp-Challenge, deren Ziel es ist, unter dem Motto „Mitmachen, statt stillsitzen“ durch gemeinsame Aktionen möglichst viele Spenden zu sammeln, die die Hilfsorganisation dann für ihre Ukrainehilfe nützen kann. Und das haben die Schülerinnen und Schüler der Hans-Bayerlein-Schule getan. Und wie.
Ganz begeistert lobte die Schulleiterin bei der Spendenübergabe: „Normalerweise seid ihr es, die Hilfe brauchen. Diesmal seid ihr gelaufen, um zu helfen. Und das macht mich ganz besonders stolz.“ Reinhilde Galler betonte, dass die Malteser ein guter Partner der Schule seien, beispielsweise als Sanitäter auf den Sportfesten.
Die beiden Sportbeauftragten der Schule und Initiatorinnen des Spendenlaufes Sonja März und Nadja Kuhnt blickten auf die Aktion zurück. „Ihr wart alle stolz, als ihr eure Runden gedreht habt. Das war genau die richtige Aktion für euch“, erklärte Sonja März. Die Schülerinnen und Schüler bekamen eine Laufkarte, auf der sie Sponsoren eintragen konnten. Die Geldgeber legten einen Betrag pro gelaufener Runde fest. Neben privaten Sponsoren wie Eltern, Freunden und Verwandten ist es sowohl dem Einsatz des Kollegiums, als auch einigen größeren Spendern zu verdanken, dass jeder Schüler Unterstützer gefunden hat.
Die Schüler der Klassen 3 bis 8 absolvierten ihren Spendenlauf im Dreiflüssestadion und die Schüler der Diagnose- und Förderklassen im Kainzenpark. Die Erst- und Zweitklässler mussten dabei eine 100 Meter lange Strecke und die Dritt- bis Achtklässler eine 400 Meter lange Stadionrunde bewältigen. Für jede absolvierte Runde gab es einen Stempel auf den Arm und später den zugesicherten Geldbetrag. „Von Anfang an war die Stimmung super und alle sind mit vollem Einsatz und großer Freude gelaufen“, so Nadja Kuhnt.
Die zuschauenden Eltern, Lehrer und Mitschüler feuerten die Läufer lautstark an oder liefen sogar zur Motivation mit. Aufkommender Müdigkeit wurde, wenn überhaupt notwendig, mit einer kurzen Pause begegnet, um dann die nächste Runde in Angriff zu nehmen. Der gemeinsame Spaß, den die Kinder beim Laufen hatten, und der sich entwickelnde Ehrgeiz, doch noch eine weitere Runde zu laufen, führten zu einer ausgesprochen euphorischen Stimmung an der Laufstrecke. Runde um Runde wurde gedreht, die Zahl der Stempel auf den Armen wuchs und wuchs. „Unglaublich, wie sich die Kinder angestrengt haben“, freute sich Reinhilde Galler.
Sonja März und Nadja Kuhnt betonten: „Für uns war es ein Erlebnis zu sehen, wie die Schüler über sich hinauswuchsen, wie sie vor Stolz strahlten, wenn sie wieder einen Stempel für eine gelaufene Runde bekamen und Leistungen erbrachten, die sie sich selbst nicht zugetraut hätten.“ Mit welcher Freude und mit welchem Einsatz sie alle gelaufen sind, war auch an der Rundenzahl jedes einzelnen Kindes deutlich erkennbar. Im Stadion waren es 573 Runden und im Kainzenpark 600. „Die Strecke von über 290 Kilometern würde sogar bis fast nach Würzburg reichen“, strahlen die beiden Organisatorinnen.
Ganz spannend machten sie die Bekanntgabe der Spendensumme. Die Ziffern wurden von hinten her enthüllt. Nach zwei Nullen erschien eine Vier. Da waren die Schülerinnen und Schüler bis auf’s Äußerste gespannt. Und als ganz vorne eine Drei enthüllt wurde, waren sie nicht mehr zu halten vor lauter Freude und die Turnhalle kochte förmlich über. 3.400 Euro! Welch stolze Summe, die die Schülerinnen und Schüler da erlaufen haben.
„Wunderbar. Ich bin unheimlich stolz auf euch. Ganz im Sinne von #ProutToHelp könnt ihr auch stolz sein auf euch. Das war so eine tolle Idee,“ erklärte Rainer F. Breinbauer und bedankte sich ganz herzlich. Jeder Schüler und jede Schülerin – und natürlich auch die Lehrkräfte incl. Schulleiterin – bekamen eine ProudToHelp-Tasche, die sie sicherlich auch weiterhin an die Aktion erinnern wird. An Reinhilde Galler übergab der Geschäftsführer eine Dankurkunde.
Ein herzliches Dankeschön der Schule geht an die Rettungskräfte der Malteser, die mit ihrem Rettungswagen im Dreiflüssestadion einen sicheren Spendenlauf gewährleisteten und etliche kleine Blessuren der Läufer verarzteten.
Zum Schluss der emotionalen Spendenübergabe bedankte sich Reinhilde Galler beim Organisationsteam, bei allen Eltern und Sponsoren für ihre Unterstützung, bei ihrem Kollegium und vor allem bei all ihren Schülerinnen und Schülern für ihren begeisternden Einsatz: „Der größte Dank geht an euch. Ihr wart echt spitze!“
Text: Rosmarie Friedsam