Bistum

Sanierung der Hauptorgel

Redaktion am 06.09.2023

Domorgelsanierung Kranarbeiten Bild: Monika Zieringer

Besucher des Passauer Doms finden sich im Eingangsbereich seit Mitte August inmitten einer Großbaustelle wieder. Zumindest lässt der gewaltige Baukran im Mittelschiff der Kathedrale darauf schließen. Mittlerweile wurde der Spezialkran soweit positioniert, dass er seit Mittwoch seiner Bestimmung nachgehen kann – dem Abbau der Orgeln auf der Empore und den über 9.000 Pfeifen.

Der Abbau der Haupt­or­gel ist ein wei­te­rer gro­ßer Schritt der seit 2020 lau­fen­den Dom- und Dom­or­gel­sa­nie­rung. Die Arbei­ten gin­gen seit­her zügig vor­an und sind voll im Zeit­plan, so Dom­propst Dr. Micha­el Bär. Der Ein­satz des Spe­zi­al­krans im Ste­phans­dom ist aber sicher­lich einer der Höhe­punk­te der umfas­sen­den Orgel­sa­nie­rung, geht es doch dem welt­be­rühm­ten Musik­in­stru­ment, im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes, an die ein­zel­nen Orgeln und das Pfei­fen­werk. Das bekann­te Foto­mo­tiv, mit Blick auf die Orgel­em­po­re, wird für eini­ge Zeit verschwinden. 

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Haupt‑, Evan­ge­li­en- und Epis­tel­or­gel wer­den mit Hil­fe des Tele­s­kop­krans abge­baut und in Fach­werk­stät­ten zur Sanie­rung gebracht. Außer­dem wer­den rund 9.000 Pfei­fen abmon­tiert. Die größ­te Pfei­fe misst elf Meter, die kleins­te kaum mehr als einen hal­ben Zen­ti­me­ter. Mit dem Spe­zi­al­kran wer­den vor allem auch die ganz gro­ßen Pfei­fen im Orgel­pro­spekt abtrans­por­tiert. Das sind Pfei­fen die sehr tief klin­gen und des­halb einen gro­ßen Kör­per haben. Die­se Pfei­fen sind zwi­schen fünf und elf Meter hoch, eine der Pfei­fen kann dabei bis zu 500 kg wie­gen. Sie bestehen aus einer sehr fei­nen Zinn-Blei-Legie­rung, ein sehr wei­ches Mate­ri­al. Das macht die Auf­ga­be des Abbaus mit dem Kran so beson­ders schwie­rig, weil man sehr behut­sam vor­ge­hen muss, um die Pfei­fen nicht zu beschä­di­gen“, erklärt Dom­or­ga­nist Lud­wig Ruck­de­schel, der auch für das neue klang­li­che Kon­zept der Dom­or­gel ver­ant­wort­lich zeich­net. Eine logis­ti­sche Her­aus­for­de­rung beim Abbau ist auch die sorg­fäl­ti­ge Auf­be­wah­rung der Pfei­fen. Bei der gro­ßen Anzahl muss genau dar­auf geach­tet wer­den, wo Pfei­fen zwi­schen­ge­la­gert wer­den, wenn die­se spä­ter dann auch wie­der ein­ge­baut wer­den sollen.

Domorgelsanierung, Kran
Domorgelsanierung
Domorgelsanierung, Kranarbeiten
Domorgelsanierung Kranarbeiten
Domorgelsanierung, Kranarbeiten

Der gan­ze Bau­ab­schnitt ist für die betei­lig­ten Spe­zia­lis­ten eine gro­ße Her­aus­for­de­rung. Dafür kommt eben ein sehr spe­zi­el­les Gerät zum Ein­satz, das man in sakra­len Räu­men wohl kaum antrifft“, erklär­te Diö­ze­san­bau­meis­ter Jochen Jar­zom­bek den Ein­satz des Hoch­bau-Krans im Vor­feld. Der Bau­kran wur­de bereits Mit­te August im Mit­tel­schiff des Domes auf­ge­stellt. Die Vari­an­te mit dem Bau­kran kam ins Spiel, weil man mit den bis­he­ri­gen Pla­nun­gen, den Abbau der Haupt­or­gel mit­hil­fe eines auf­wen­di­gen Gerüsts umzu­set­zen, an die Gren­zen des Mach­ba­ren“ gekom­men sei, so Dom­propst Dr. Micha­el Bär. Der his­to­ri­sche Bau­ab­schnitt mit dem schwe­ren Gerät wird von Exper­ten des Bis­tums und der Beutl­hau­ser Grup­pe aus Pas­sau pro­fes­sio­nell beglei­tet, die auch den Spe­zi­al­kran gelie­fert hat. Vom Mit­tel­schiff aus reicht jetzt ein Tele­skop­arm hin­auf zur Dom­or­gel, um nach und nach die Orgel­pfei­fen her­un­ter­zu­he­ben“, schil­dert Diö­ze­san­bau­meis­ter Jochen Jar­zom­bek die Abläu­fe. Der Kran hat ein Gesamt­ge­wicht von 16 Ton­nen und kann bis zu 900 Kilo­gramm heben. Der Aus­le­ger erreicht auf­grund der Steil­stel­lung, die für die Höhe erfor­der­lich ist, eine Reich­wei­te von 22 Metern.

Domorgelsanierung
Domorgelsanierung Kranarbeiten
Domorgelsanierung Kranarbeiten
Domorgelsanierung Kranarbeiten
Domorgelsanierung

Bis Weih­nach­ten sol­len die 9.000 Pfei­fen von der Empo­re des Ste­phans­doms abge­baut und somit auch der Kran wie­der aus der Kathe­dra­le ent­fernt sein. Durch die Sanie­rung soll das ursprüng­li­che klang­li­che Kon­zept der Stein­mey­er-Orgel wie­der her­aus­ge­stellt werden. 

Bis Ende der Sanie­rungs­ar­bei­ten gibt es nur klei­ne­re Ein­schrän­kun­gen für die Got­tes­dienst­be­su­cher und Tou­ris­ten. Die gute Nach­richt: der Zugang zum Dom wird zu kei­ner Zeit ein­ge­schränkt“, erklärt Diö­ze­san­bau­meis­ter Jar­zom­bek. Läuft alles wei­ter­hin nach Plan, wer­den die Arbei­ten an der welt­größ­ten Kir­chen­or­gel 2026 abge­schlos­sen sein. 

Alle Infor­ma­tio­nen zur Dom­or­gel­sa­nie­rung fin­den Sie gebün­delt hier: Sanie­rung der Orgeln im Dom St. Ste­phan.

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