Bischof

Gott um seinetwillen lieben, Jüngerschaft und Mission

Susanne Schmidt am 01.07.2022

220701 Hl Valentin 3 Bild: Susanne Schmidt / pbp

Am Freitagabend zelebrierte Bischof Stefan Oster SDB zu Ehren des heiligen Bischof Valentin einen Pontifikalgottesdienst im Passauer St. Stephansdom. Bischof Valentin wird neben dem heiligen Maximilian und dem heiligen Bruder Konrad von Parzham als Bistumspatron verehrt.

Am 01. Juli jeden Jah­res fei­ert das Bis­tum Pas­sau mit dem hei­li­gen Bischof Valen­tin sei­nen ers­ten Bis­tums­pa­tron. Auch heu­er fand ein Pon­ti­fi­kal­amt zu Ehren des Hei­li­gen statt. Gemein­sam mit den Gläu­bi­gen des Bis­tums und dem Dom­ka­pi­tel gedach­te Bischof Ste­fan des Hei­li­gen am Frei­tag­abend im Hohen Dom zu Passau. 

In den Eröff­nungs­wor­ten zeig­te Bischof Ste­fan auf, dass der hei­li­ge Valen­tin zwar im Bewusst­sein der Pas­sau­er Gläu­bi­gen prä­sent sei, aber in der Ver­gan­gen­heit nur sel­ten gefei­ert wur­de, da der lit­ur­gi­sche Fest­tag des Hei­li­gen auf sei­nen Todes­tag, den 07. Janu­ar, fiel. Wegen der Weih­nachts­zeit sei das Hoch­fest oft nicht began­gen wor­den. Im Jahr 2018 gestat­te­te der Hei­li­ge Stuhl jedoch dem Bis­tum, das Hoch­fest in Pas­sau auf den 1. Juli zu ver­le­gen, um es bes­ser von der Weih­nachts­zeit abzu­gren­zen. So habe der Hei­li­ge eine bedeu­ten­de­re Stel­lung erhal­ten, wie Bischof Ste­fan erläuterte. 

Zu Beginn der Pre­digt trug Bischof Ste­fan einen Text vor, der die Visi­on und den Auf­trag des Bis­tums fest­hielt: Jesus erneu­ert uns und die Welt. In der Kir­che von Pas­sau sind wir eine fro­he, ein­la­den­de und soli­da­ri­sche Glau­bens­ge­mein­schaft. Wir beken­nen, dass uns in Jesus Chris­tus allein Got­tes Heil geschenkt wor­den ist und erken­nen daher gro­ße Her­aus­for­de­run­gen für heu­te und mor­gen: Gott um sei­ner selbst wil­len zu lie­ben, die Jün­ger­schaft zu leben und mis­sio­na­ri­schen Ein­satz zu praktizieren“. 

Oft fal­le es den Men­schen schwer, Gott um sei­ner selbst wil­len zu lie­ben, da er nicht wie Men­schen und Din­ge sicht­bar und greif­bar sei, so der Bischof. Doch Jesus sei das schon und habe zudem über sich selbst gesagt: Wer mich sieht, sieht den Vater“. Durch Jesus kön­ne man ler­nen, Gott zu loben und zu ver­herr­li­chen, um seinetwillen. 

Jün­ger­schaft bedeu­tet, Fami­li­en­mit­glied Got­tes zu werden.”

Bischof Stefan

Dar­aus erge­be sich, was im Evan­ge­li­um als Jün­ger­schaft bezeich­net wird. Dort sei deut­lich zu sehen, wie Jesus kom­mu­ni­zier­te, lieb­te, lei­te­te, auf Men­schen zuging, Gott lob­te und wie sein Ver­hält­nis zum Vater war. Jesus habe sei­ne Jün­ger aus­ge­sandt, damit sie hin­aus­gin­gen, heil­ten und das Reich Got­tes ver­kün­de­ten. Doch warn­te der Bischof: In unse­rer Kul­tur nei­gen wir dazu, Jesus auf einen net­ten Ethik­leh­rer zu redu­zie­ren, der gesagt hat: Geht nett mit­ein­an­der um – aber das ist nicht das Evan­ge­li­um.“ Jesus sei zuerst ein Ret­ter. Er will die Kin­der nach­hau­se lie­ben und sie mit dem Vater in Ver­bin­dung brin­gen. Dar­aus ent­fal­tet sich ein Lebens­stil der Chris­ten mit­ein­an­der und für die Welt – das ist Jün­ger­schaft.“ Christ sein bedeu­te also, einen Lebens­stil zu ent­de­cken, der die Gläu­bi­gen zu Fami­li­en­mit­glie­der Got­tes mache, sodass sie mit Jesus lern­ten, in dem Geist, in dem er gebe­tet hat, Abba zu sagen.

220701 Hl Valentin 8 Bild: Susanne Schmidt / pbp

Oster stell­te den anwe­sen­den Gläu­bi­gen die Fra­ge: Wenn wir erkannt haben, was es für einen Wert hat, Fami­li­en­mit­glied zu sein, wün­schen wir uns dann nicht, dass dar­an auch unse­re Lie­ben und alle, die wir ken­nen, teil­ha­ben?“ Somit erge­be sich von selbst der Wunsch, mis­sio­na­risch tätig zu sein. Bischof Ste­fan schloss die Pre­digt mit dem Wunsch: Las­sen wir uns am Fest­tag des hl. Valen­tin von neu­em in den Gedan­ken und die Her­zens­er­fah­rung hin­ein­füh­ren, dass wir Fami­lie sind und dass wir schon ein Zuhau­se haben – und dass wir beru­fen sind, ande­re in die­ses Zuhau­se einzuladen.“

Die Predigt hier zum Nachhören:

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Kurz vor dem Segen dank­te der Bischof Dr. Flo­ri­an Wim­mer für sei­nen lan­gen Dienst als Lek­tor im Dom. Da er von Pas­sau weg­zieht, wird er sei­nen Dienst im Ste­phans­dom nicht wei­ter aus­üben. Als Dank für sein Enga­ge­ment über­reich­te Oster ihm ein klei­nes Präsent. 

220701 Hl Valentin 5 Bild: Susanne Schmidt / pbp

Am Ende wür­dig­te die ver­sam­mel­te Gemein­de das Leben und Wir­ken des Hei­li­gen mit dem Text des Schluss­lie­des:​„Schaut zum Bischof Valen­tin, des Bis­tums ers­ter Patron. Zum Glau­ben hat er uns Mut gemacht, uns Got­tes Lie­be gebracht. Mit Jesus herz­lich ver­bun­den, baut er die Kir­che auf: Ein Patron des Bis­tums Pas­sau ist er und gut uns im Glau­ben vor­aus: Schenk unse­rem Bis­tum in die­ser Zeit das schüt­zen­de Geleit.“

Auch wenn über sein Leben und Wir­ken nur wenig bekannt ist, gilt der Bischof als Ver­kün­der des Chris­tus­glau­bens im frü­hen 5. Jahr­hun­dert. Ver­mut­lich wirk­te er als Bischof von Räti­en im Gebiet zwi­schen Inn und Iller, dem Bren­ner und der Donau. Wo genau der Bischofs­sitz war, lässt sich nicht mehr sicher fest­stel­len. Mög­li­cher­wei­se leg­te er als Bischof von Pas­sau auch den Grund­stein des heu­ti­gen Ste­phans­doms. Her­zog Tas­si­lo III. ließ die Gebei­ne des hei­li­gen Bischofs Valen­tin um das Jahr 764 nach Pas­sau über­füh­ren, um sie dort in der Bischofs­kir­che beizusetzen. 

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