
Mit einem feierlichen Pontifikalgottesdienst im Passauer Stephansdom hat Bischof Stefan Oster SDB am 6. Januar mit vielen Gläubigen vor den Fernsehbildschirmen das Hochfest der Erscheinung des Herrn (Heilige Drei Könige, Epiphanie) gefeiert - der Abschluss der Gottesdienstübertragungen in der Weihnachtszeit.
Die Heiligen Drei Könige mit ihrem Sternträger gingen an diesem Hochfest der Erscheinung des Herrn beim Einzug im Stephansdom voraus. Gekleidet in prachtvolle Gewänder und mit Gesang brachten sie dem Jesuskind in der Krippe ihre Gaben (Gold, Weihrauch und Myrrhe) dar. Bischof Stefan Oster entzündete schließlich den Weihrauch.
„Wir haben prominenten Besuch. Die Weisen aus dem Morgenland sind heute bei uns, engagierte Männer unseres Bistums, die noch dazu hervorragende Sänger sind. Normalerweise gehen sie auch von Haus zu Haus. Das geht heuer im Coronajahr leider nicht“, begrüßte der Bischof die Mitfeiernden eingangs. Er bat darum, an das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ über die Kollekte oder via Internet zu spenden. „Wir feiern heute einen zweiten großen Höhepunkt unseres Weihnachtsfestes. Zuerst kamen die Hirten. Jetzt kommen sie von weit her, als der Herr ihnen erschienen ist.“
„Das Schicksal unserer Welt entscheidet sich heute an diesem Tag der Erscheinung des Herrn.”
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Erscheinung und Wirklichkeit - Predigt von Bischof Oster
In seiner Predigt stieg der Bischof mit dem Bild eines auf den ersten Blick ungleichen Ehepaars ein — ein sympathischer und ein unsympathischer Partner. Über das Verhältnis von Erscheinung und der Suche nach Wirklichkeit wolle er mit den Gläubigen an diesem Tag der Epiphanie nachdenken. „Schauen wir genau hin, wenn wir Menschen begegnen, die Schöpfung betrachten oder die Zeichen der Zeit zu deuten versuchen“, betonte er. „Und folgen wir dem, was wir da sehen, wie die Heiligen Drei Könige.“ Ohne den Weg genau zu wissen, vertrauten sie dem Stern und machten sich diese auf die Reise. Was sie vorfanden, erschien auf den ersten Blick nicht besonders glanzvoll: eine Mutter mit einem kleinen Kind in der Krippe im Stall. Doch die Weisen aus dem Morgenland schauten genau hin und erkannten schließlich die wahre Schönheit Mariens. „Und sie erkannten: Die Schönheit und der Glanz dieser Frau kommt von diesem kleinen Kind. Und so geben sie dem, was sie da schauen, ihr Kostbarstes, Gold, Weihrauch und Myrrhe.“
Schließlich sei ein weiterer Satz aus dem Evangelium von großer Bedeutung. Hier hieße es: Sie gingen schließlich „einen anderen Weg“ nach Hause. Wer Christus entdeckt, wahrhaft geschaut habe, ginge von diesem Moment an einen anderen Weg, betonte der Bischof. „Ich möchte jeden dazu einladen, zu ihm zu gehören und die Freundschaft mit ihm zu suchen. Dann gehen Sie einen anderen Weg“, ermutigte der Bischof schließlich und schloss mit den Worten: „Möge uns heute und auch immer wieder der Glanz dieses Kindes so berühren, dass wir uns immer wieder aufmachen und dadurch einen anderen Weg gehen.“
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst zum Hochfest der Erscheinung des Herrn mit dem Vokalensemble CAPELLA CATHEDRALIS und Instrumentalisten unter der Leitung von Domkapellmeister Andreas Unterguggenberger und Domorganist Ludwig Ruckdeschel. Die Reihe der Gottesdienstübertragungen aus dem Passauer Stephansdom in der Weihnachtszeit ist mit dem Dreikönigstag beendet. Es war der vorerst letzte Live-Gottesdienst.