Soziales

Internationaler Tag gegen Kinderarbeit

Pressemeldung am 12.06.2020

1 Tag gegen Kinderarbeit Foto: Kathrin Harms / Kindermissionswerk

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit am 12. Juni macht das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ auf das Schicksal von Millionen arbeitender Kinder weltweit aufmerksam. Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks, verurteilt jedwede Form ausbeuterischer Kinderarbeit und zeigt sich tief besorgt über die sich verschlechternde Lebenssituation vieler Mädchen und Jungen in der Corona-Krise:

In Gha­na schuf­ten Kin­der in sen­gen­der Hit­ze auf frei­em Feld, um win­zi­ge Gold­körn­chen aus der stau­bi­gen Erde zu sie­ben. Im Sene­gal müs­sen Mäd­chen vie­le Stun­den als Stra­ßen­ver­käu­fe­rin­nen oder Haus­mäd­chen arbei­ten. In Indi­en ackern Mäd­chen und Jun­gen in Stein­brü­chen oder sit­zen den gan­zen Tag hin­ter einem Knüpf­stuhl, um Tep­pi­che her­zu­stel­len. Und in der Elfen­bein­küs­te arbei­ten Kin­der stun­den­lang auf Kakaoplantagen.

Wenn Mil­lio­nen Mäd­chen und Jun­gen welt­weit unter die­sen unmensch­li­chen, gesund­heits­schä­di­gen­den Bedin­gun­gen arbei­ten, sind das untrag­ba­re Zustän­de. Als Kin­der­mis­si­ons­werk Die Stern­sin­ger‘ ver­ur­tei­len wir jed­we­de Form aus­beu­te­ri­scher Kin­der­ar­beit. Aus­beu­te­ri­sche Kin­der­ar­beit ist ein Ver­bre­chen und raubt den Mäd­chen und Jun­gen ihre Zukunft, ihre Lebens­träu­me. Kin­der sol­len spie­len, ler­nen und unbe­schwert auf­wach­sen. Dar­auf haben sie ein Anrecht. Aus­beu­te­ri­sche Kin­der­ar­beit ist ver­bo­ten und ver­letzt fun­da­men­ta­le Kin­der­rech­te”, so Pfar­rer Dirk Bingener.

3 Tag gegen Kinderarbeit Dirk Bingener Foto: Martin Steffen / Kindermissionswerk

Die Stern­sin­ger enga­gie­ren sich seit vie­len Jah­ren gemein­sam mit ihren Part­nern in aller Welt gegen die Aus­beu­tung von Kin­dern. Allein im Jahr 2019 hat das Kin­der­mis­si­ons­werk 42 Pro­jek­te gegen aus­beu­te­ri­sche Kin­der­ar­beit mit rund 1,5 Mil­lio­nen Euro gefördert.”

Pfarrer Dirk Bingener - Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘

Das ganze Statement von Pfarrer Dirk Bingener zu Anhören:

Die Coro­na-Kri­se ver­schärft die Situa­ti­on vie­ler Kin­der in den Ent­wick­lungs­län­dern. In den Fami­li­en wächst der öko­no­mi­sche Druck durch den Weg­fall des Ein­kom­mens, noch dazu sind die Schu­len geschlos­sen. Dies führt dazu, dass noch mehr Mäd­chen und Jun­gen arbei­ten müs­sen, damit die Fami­lie über­le­ben kann. Auf­grund die­ser Not­la­ge vie­ler armer Fami­li­en erhöht sich auch die Gefahr der sexu­el­len Aus­beu­tung von Kindern.

Die Stern­sin­ger enga­gie­ren sich seit vie­len Jah­ren gemein­sam mit ihren Part­nern in aller Welt gegen die Aus­beu­tung von Kin­dern. Allein im Jahr 2019 hat das Kin­der­mis­si­ons­werk 42 Pro­jek­te gegen aus­beu­te­ri­sche Kin­der­ar­beit mit rund 1,5 Mil­lio­nen Euro geför­dert. Zu den viel­fäl­ti­gen Maß­nah­men zählt zum Bei­spiel die Bekämp­fung von Armut. Denn es sind vor allem Töch­ter und Söh­ne armer Eltern, die ihre Kind­heit gegen einen Arbeits­platz ein­tau­schen müs­sen. Wir sor­gen dafür, dass Kin­der eine Schu­le besu­chen kön­nen. Denn Bil­dung ist der Schlüs­sel für eine bes­se­re Zukunft. Und wir las­sen die arbei­ten­den Kin­der selbst zu Wort kom­men, zum Bei­spiel durch Kin­der­rech­teclubs oder Kin­der­par­la­men­te. Aber auch wir als Ver­brau­cher in Deutsch­land kön­nen etwas im Kampf gegen aus­beu­te­ri­sche Kin­der­ar­beit tun, indem wir unser eige­nes Kon­sum­ver­hal­ten hin­ter­fra­gen. Denn vie­le Pro­duk­te, die wir aus dem täg­li­chen Gebrauch ken­nen, wie Klei­dung, Scho­ko­la­de oder Kaf­fee, wer­den – zumin­dest teil­wei­se – mit­hil­fe von Kin­der­ar­beit bil­lig hergestellt.

2 Tag gegen Kinderarbeit Foto: Bettina Flitner / Kindermissionswerk

Um Kin­der­ar­beit abzu­schaf­fen, müs­sen ent­lang der gesam­ten Wert­schöp­fungs­ket­te Löh­ne und Prei­se gezahlt wer­den, die Fami­li­en ein exis­tenz­si­chern­des Ein­kom­men gewähr­leis­ten. Nur wenn Lie­fe­ran­ten im Aus­land sozia­le und öko­lo­gi­sche Min­dest­stan­dards ein­hal­ten, kön­nen Miss­stän­de wie Hun­ger­löh­ne und Kin­der­ar­beit erfolg­reich bekämpft wer­den. Daher unter­stützt das Kin­der­mis­si­ons­werk wei­ter­hin die For­de­rung nach einem Lie­fer­ket­ten­ge­setz. Wir brau­chen ver­bind­li­che Regeln für Unter­neh­men, damit die­se die Men­schen­rech­te ach­ten und die Zer­stö­rung der Umwelt ver­mei­den. So schüt­zen wir letzt­lich auch die Mil­lio­nen unter aus­beu­te­ri­schen Bedin­gun­gen arbei­ten­den Kin­der in aller Welt.“

Text: Kin­der­mis­si­ons­werk

Mehr Informationen sowie ein Spendenportal finden Sie unter:

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