
Die Bildungsarbeit der Kirche von Passau ist jetzt vereint unter einem Dach, in der neuen Hauptabteilung Bildung und Evangelisierung. Gut vernetzt und gestärkt soll es in die Zukunft gehen. Details dazu erklärt Hauptabteilungsleiter Dr. Anton Spreitzer im Interview.
Am 1. September 2020 ist die neue Hauptabteilung Bildung und Evangelisierung unter der Leitung von Domkapitular Dr. Anton Spreitzer gestartet. Sie wurde im Zuge der Neustrukturierung der Kirche von Passau neu geschaffen. Bildungshäuser, Schulen und Hochschule, theologische und allgemeine Fortbildung und Neuevangelisierung gehören u.a. in die neue Hauptabteilung. Viele Fäden laufen hier zusammen. Bildungsarbeit soll von der neuen Hauptabteilung aus künftig noch besser koordiniert, gut vernetzt und dadurch gestärkt werden. Das ist nicht zuletzt Bischof Stefan Oster SDB ein großes Anliegen. Domkapitular Dr. Anton Spreitzer erklärt im Interview die Details:
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Der Start
„Der Gedanke, Bildung im Bistum Passau zu stärken, wurde schon längere Zeit in diversen Gremien erwogen“, erklärt Spreitzer zum Hintergrund für die neue Hauptabteilung. Ausschlag zum ihrem Start mitsamt der damit verbundenen Umstrukturierung gab schließlich der unerwartete, plötzliche Tod von Domkapitular Manfred Ertl am 21. Mai 2020, der bis zu diesem Tag Ökumeneverantwortlicher im Bistum war.
Bildungshäuser
Die Bildungshäuser wären exponiert, so Spreitzer. Schon vor der Coronapandemie sei immer wieder über sie diskutiert worden, gerade auch im Hinblick auf ihre Wirtschaftlichkeit. Nicht selten seien sie ein Minusgeschäft und würden in vielen anderen Bistümern auch durchaus geschlossen, so Spreitzer. Nichtsdestotrotz wolle das Bistum Passau die Bildungshäuser als Orte der Begegnung und des Austauschs stärken — ein Herzensanliegen des Bischofs. „Sie sollen eine wichtige Ergänzung darstellen zu dem, was in den Pfarreien läuft mit ihren speziellen Angeboten, die es so dort (in den Pfarreien) nicht gibt“, betont Spreitzer.
Schulen und Hochschule
Was zuvor Hauptabteilung war, ist jetzt Abteilung. Schulen und Hochschule soll durch die Eingliederung in die neue Hauptabteilung Bildung und Evangelisierung gestärkt und besser vernetzt werden. Nach wie vor sei das Bistum Passau gut in Schulen vertreten und mit dem Freistaat Bayern vernetzt, erklärt Spreitzer. Anders als in den Bildungshäusern könne die Kirche von Passau dort jungen Menschen ganz automatisch den Glauben vermitteln und müsse nicht dafür werben. In die Zukunft blickend meint Spreitzer: „In der nächsten Zeit gilt es, darauf zu schauen, wie wir die Schulen auch als pastoralen Ort und Lernort für Glaubensbildung nutzen können.“

Theologische Bildung und allgemeine Fortbildung
Neben den Bildungshäusern, Schulen und Hochschulen gehört auch der Bereich Theologische Bildung und allgemeine Fortbildung zur neuen Hauptabteilung. Bildungsarbeit als Ganzes solle stärker koordiniert werden und alles Dazugehörige unter einem Dach vereint sein, betont Spreitzer. Pastorale haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen sollen hier ganz gezielt und verstärkt eingebunden werden. Ihnen gilt es, in Zeiten von Personal- und Priestermangel ganz gezielt genau die Kompetenzen an die Hand zu geben, die sie für ihre pastoralen Dienste brauchen, so Spreitzer. „Pastoraler Raum“laute hier das Stichwort. „Ziel ist, unsere pastoralen Angebote zu sichern, und zwar in der Breite im ganzen Bistum“, betont Spreitzer.
Neuevangelisierung
Was die Neuevangelisierung betrifft, wolle man künftig verstärkt die Pfarreien einbinden und sie in ihrem Veränderungsprozess unterstützen, so Spreitzer. Klares Ziel sei, dass sich Pfarreien in missionarische Pfarreien weiterentwickeln. „Hierzu laufen momentan Feldversuche in einzelnen Pfarreien“, erklärt Spreitzer zum aktuellen Stand und betont schließlich: „Durch den Prozess der Evangelisierung sollen Pfarreien zukunftsfähig sein.“

Dr. Anton Spreitzer
Domkapitular