Es galt Ermutigung zu schöpfen für christliches Handeln in einer liberalen und säkularen Welt durch das Zeugnis von Franz Jägerstätter. Der Leiter des Zentrums für Internationales Lernen der pädagogischen Hochschule der Diözese Linz Dr. Thomas Schlager-Weidinger hatte einen Workshop mit Vortrag vorbereitet. Die Ohnmacht oder Wirkmacht der Sprache in der heutigen Gesellschaft stand im Mittelpunkt seiner Gedanken. Er setzte sich mit Wortwahl und Aussagen von Politikerinnen und Politiker der Gegenwart in Österreich, Deutschland und Europa auseinander. „Ihre Sprache verrät ihre Denkweise“, sagte Schlager-Weidinger. „Sie sagen „wir“ und „die“ und sie meinen ihre ureigensten, egozentrischen Interessen und bauen unwirkliche Feindbilder auf. Es seien bedauerlicher Weise häufig Worte und Sätze die verletzen, diskriminieren und ausgrenzen. Dagegen sei eine Sprache zu verstehen sucht, ermutigt und wertschätzt, in unserer Gesellschaft eher in der Defensive. Schade, dass der Redner von seinen Einlassungen zur aktuellen Politik nicht zurückfand, zu Franz Jägerstätter und dessen Orientierung am Wort Gottes. Zum Abschluss der Sternwallfahrt zelebrierte der Salzburger Generalvikar Roland Rasser in der St. Radegunder Kirche einen Gottesdienst. In seiner Predigt verwies er darauf, dass die scheinbare Ohnmacht des einfachen Bauernsohnes Franz Jägerstätters zu einer großen Wirkmacht in dieser Welt geworden sei, weit über sein irdisches Leben hinaus.
Fotos und Text: Walter Sendner