„Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen.“ Dieser Satz entstammt dem berühmten französischen Philosophen Blaise Pascal (17. Jahrhundert). Und Bischof Stefan Oster gab den Gläubigen damit zu Beginn seiner Ansprache bei der Jahresschlussandacht am 31. Dezember 2020 im Passauer Dom einen Denkanstoß. Ob wohl all das Unglück der Coronapandemie nur daher komme, weil wir nicht ruhig in einem Zimmer bleiben könnten, fragte der Bischof. „Das wäre sicherlich zu einfach, zu schnell geschlossen.“ Das Getrieben-Sein, die Ruhelosigkeit und das ständige Streben nach Glück spiele aber durchaus eine nicht unwesentliche Rolle. Es genüge nie, und der Mensch genüge sich selbst nie.
„Du darfst aufhören, ein getriebener Mensch zu sein.”
Die Geschichte von Simeon im Tempel aus dem Evangelium (Lk 2, 29 – 33) erzähle von einer Erfahrung, die zahllose Christen machen durften, so der Bischof. „Dass die rastlose Suche des Menschen nach mehr Sinn, mehr Glück, mehr Frieden, mehr Sicherheit, mehr Liebe hier (im Haus Gottes) ein Ankommen finden kann“, erklärte er. Unsere eigentliche Berufung sei schließlich, mit Gott und den Menschen in heilen, liebenden, ehrlichen Beziehungen zu leben.
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Bezüglich der Coronapandemie meinte der Bischof schließlich: „Mit den begonnenen Impfungen scheint zumindest ein wichtiges weltliches Licht am Ende des Tunnels aufzuleuchten.“ Zum Schluss wünschte er allen Gläubigen den Segen Jesu Christi: „Möge er Ihnen als Licht leuchten — und Sie, alle Ihre Lieben und alle Ihre Vorhaben im kommenden Jahr segnen und uns allen den Frieden schenken. Amen.“