Auf dem Bruder-Konrad-Hof Parzham wurde am 29. September ein großes Jubiläum gefeiert: 30 Jahre Ländliche Familienberatung (LFB) im Bistum Passau. Nach dem Dankgottesdienst mit Bischof Stefan Oster SDB wurden bei der Feier die vier neuen LFB-BeraterInnen beauftragt.
„Parzham ist ein Bauernhof und noch dazu ein geistlicher Ort. Das passt ganz gut zu unserer heutigen Jubiläumsfeier.“ Mit diesen Worten begrüßte Helga Grömer, hauptamtliche Leiterin der Ländlichen Familienberatung (LFB) im Bistum Passau, die Fest- und Ehrengäste an diesem Festtag des 29. September. 30 Jahre LFB im Bistum Passau wurde auf dem Bruder-Konrad-Hof in Parzham gefeiert. Bischof Stefan Oster SDB war gekommen, Landrat Reimund Kneidinger, viele Verbandsvertreter, LFB-BeraterInnen sowie weitere Fest- und Ehrengäste, sehr zur Freude von Helga Grömer. „Wie schön, dass Sie alle heute hier sind und mit uns feiern. Aber, bitte sehen sie mir diese Anmerkung nach, die wirklichen Ehrengäste fehlen heute – unsere vielen KienentInnen, die bei uns anrufen und Hilfe suchen.“ Für sie, Familien und Einzelpersonen in Landwirtschaftsbetrieben, leistet die LFB seit nunmehr 30 Jahren einen wertvollen Beratungsdienst. Helga Grömer hat es einmal folgendermaßen auf den Punkt gebracht: „Es geht darum, Familie und Betrieb in Einklang zu bringen, weil man das in einem Familienbetrieb nicht trennen kann.“ Sie betonte, dass der Beratungsbedarf von Jahr zu Jahr steige; Stress und Überforderung auf Höfen nehme stetig zu und viele seien schlichtweg am Limit. Da brauche es die guten BeraterInnen der LFB, deren Kreis an diesem Abend um vier neue auf insgesamt acht erweitert wurde.
„Für Wunder muss man beten, für Veränderungen aber arbeiten.”
Das Engagement der haupt- und ehrenamtlichen BeraterInnen würdigte Domdekan Hans Bauernfeind, Hauptabteilungsleiter Seelsorge und Evangelisierung, eingangs mit den Worten: „Dabei kommen die wirtschaftlichen und betrieblichen Nöte genauso zur Sprache wie die Familien, das Miteinander der Generationen und die Fragen, die sich für einzelne auftun.“ Die BeraterInnen versuchten, zu ordnen und Überblick zu schaffen, nicht zuletzt durch Kommunikation, so Bauernfeind. „Sie ist unerlässlich, gerade wenn das Verhältnis von Arbeit und Familie so eng verknüpft ist wie in landwirtschaftlichen Betrieben.“
Dienst am Reich Gottes – Predigt von Bischof Oster
Was ist eigentlich das Reich Gottes? Diese Frage gab Bischof Stefan Oster den Festgästen zu Beginn seiner Predigt als Impuls. Er persönlich müsse hierbei, als bekennender Brad-Pitt-Fan, an ein Zitat des berühmten Schauspielers denken. Als dieser sich vor Jahren von seiner damaligen Ehefrau Angelina Jolie scheiden ließ, soll er gesagt haben: „Wir sind doch alle nicht gut in Beziehungen.“ Dieses Zitat stellte der Bischof sofort infrage und widerlegte es im Laufe seiner Predigt – am Beispiel des Dienstes der LFB-BeraterInnen. „Beratungstätigkeit ist ein Dienst am Reich Gottes“, betonte der Bischof. „Und auch hier geht es am Ende doch immer um die Qualität unserer Beziehungen.“ Dass diese besser und harmonischer würden, dafür sorgten die LFB-BeraterInnen durch ihr Engagement für die Familien. „Wir sind als Kirche eine große Familie Gottes. Dass Ihre MitarbeiterInnen unter seinem Segen gehen, wünsche ich Ihnen heute, sodass Beziehungen heiler werden.“
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Für Familie und Betrieb – Festakt
Höhepunkt des anschließenden Festakts nach dem Gottesdienst war, neben einem Rückblick zu den Anfängen der LFB, die Beauftragung der vier neuen BeraterInnen. Bischof Stefan Oster hat Brunhilde Brunlehner, Margret Döberl, Monika Hopper und Alois Penninger feierlich ihre Urkunden überreicht. Damit wurde der Kreis der LFB-BeraterInnen zur Freude aller auf acht erweitert. Sie werden ebenso beherzt wie die BeraterInnen in den letzten 30 Jahren auch in Zukunft für eine gemeinsame Sache einsetzen – so hat es Helga Grömer einmal formuliert: „Glückliche Familien auf Betrieben, die gut laufen“.