
50 Jahre Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen! Dieses Jubiläum haben rund 70 Frauen und Pfarrer mit Bischof Stefan Oster SDB mit einem Pontifikalamt in der Wallfahrtskirche Mariahilf ob Passau gemeinsam gefeiert. Für 25, 40 und 50 Jahre im Dienst hat er fünf Dienstjubilarinnen geehrt.
Verbindliche Tarife und Entscheidungen zugunsten der Pfarrhausangestellten war die Intention zur Gründung der Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen des Bistums Passau vor 50 Jahren. Das galt damals, 1972 – und gilt auch noch heute, 2022. Der Verband setzt sich nach wie vor für die Frauen ein, insbesondere für eine angemessene Vergütung, „kümmert sich“, wie die Vorsitzende Katharina Stadler im aktuellen Rundbrief 153/ Sommer 2022 schreibt. „Persönlich bin ich unserer Berufsgemeinschaft dankbar, dass ich um die vielen Kolleginnen weiß. Dadurch erkenne ich meinen Dienst als etwas, das auch andere tun und es gerne tun.“ Ihren Dank nochmals bekräftigt hat die Vorsitzende beim Jubiläumsgottesdienst zum „50er“ der Berufsgemeinschaft. In der äußerst passend gewählten Wallfahrtskirche Mariahilf ob Passau, der Kirche der Fürsprecherin der Gottesmutter Maria, haben rund 70 Frauen und Pfarrer ein Pontifikalamt gefeiert. Bischof Stefan Oster hat den Gottesdienst zelebriert, zu dem — als Konzelebranten — auch Pfarrer Christian Kriegbaum, Vorsitzender des Priester- und Diakonenvereins, und Prälat Erich Baumann, geistlicher Beirat der Region Passau-Vilshofen, sowie Domdekan Hans Bauernfeind und der geistliche Beirat der Berufsgemeinschaft Msgr. Ludwig Zitzelsberger gekommen waren.
„Was uns trägt und stark macht, ist die Gemeinschaft der Gläubigen“, freute sich die Vorsitzende Katharina Stadler eingangs und begrüßte Bischof, Konzelebranten, Ehrengäste und alle weiteren Mitfeiernden. An die Pfarrhaushälterinnen gewandt betonte sie: „Herzlichen Dank für Ihren Dienst.“ Und auch der Bischof dankte den Frauen eingangs persönlich für ihren wertvollen Dienst für die Kirche von Passau. „Sie leisten einen ganz wesentlichen Beitrag zu einem gastfreundlichen Pfarrhaus.“ Durch sie käme das Gebot der Liebe und Gastfreundschaft zum Ausdruck, so der Bischof. Er hatte die Pfarrhaushälterinnen bereits im aktuellen Rundbrief 153/ Sommer 2022 in besonderer Weise gewürdigt. Die Frauen seien oft die erste Anlaufstelle zum Pfarrhaus. Weiter schreibt er: „Sie sorgen dafür, dass das Pfarrhaus ein offenes Haus sein kann, in dem Menschen Beheimatung finden und von dem ein Zeugnis des Glaubens ausgehen kann.“ Mit ihrer eigenen Freude könnten die Pfarrhaushälterinnen ihre Wirkstätte mitgestalten, „damit der Pfarrhof ein Ort ist und bleibt, zu dem die Menschen gerne kommen. (…) Vergelts’s Gott!“
„Sie (Pfarrhaushälterinnen, Anm. der Redaktion) sorgen dafür, dass das Pfarrhaus ein offenes Haus sein kann, in dem Menschen Beheimatung finden und von dem ein Zeugnis des Glaubens ausgehen kann.”
Die Freude in euch – Predigt von Bischof Oster
Freude — als Basis jeden Tuns, jeder Berufung und Erfüllung im Leben — war zentrales Thema der Predigt von Bischof Stefan. Der verstorbene Papst Johannes Paul II hatte es einst so passend in einem Satz formuliert: „Ich bin froh, seid ihr es auch!“ Zuvor hatte der Bischof betont, wie wichtig eine Pfarrhaushälterin für ein funktionierendes, (freuderfülltes) Pfarrhaus, und damit auch für ein gelingendes Leben eines Priesters seien. Sie gestalteten das Leben auf dem Pfarrhof ganz wesentlich mit — für die Frauen eine große Herausforderung in der heutigen Zeit, die u.a. von Priestermangel, vielbeschäftigten Priestern, technologischer Revolution und vielen neuen Lebensformen geprägt sei. Freude (am Dienst) sei vor diesem Hintergrund gerade heute besonders wichtig. Weiter ging Bischof Stefan auf die wichtigste Predigt von Jesus im Matthäusevangelium ein, in dieser sagte: „Selig, die arm sind vor Gott!“ Jesus offenbare uns damit eine innere Haltung, erklärte der Bischof, „dass ich alles Wichtige im Leben empfange und nicht aus mir selbst heraus habe“. Ein Mensch sollte alle Dinge im Leben stets aus der Liebe zu Gott, den Menschen und zu dem, was er tut, machen, „umsonst“ wie Bischof Stefan sagte, und ohne Eigennutz, Anspruchs- oder Erfolgsdenken. „Vielen herzlichen Dank dafür, dass sie oft Dinge tun, ohne groß gesehen zu werden,“ würdigte er den alltäglichen Dienst der Pfarrhaushälterinnen, die „oft in zweiter Reihe“ arbeiteten. „Ich wünschte, es gäbe mehr von Ihnen.“ Und er schloss mit den Worten: „Ad multos annos — für viele von Ihnen!“
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Musikalisch umrahmt wurde der Jubiläumsgottesdienst von den beiden Pfarrhaushälterinnen Annemarie Oberhuber an der Orgel und Kantorin Uschi Schmidt.
25, 40, 50 Jahre Pfarrhaushälterin – Die fünf Jubilarinnen
Als Dienstjubilarinnen besonders geehrt hat Bischof Stefan Oster am Ende des Gottesdienstes schließlich fünf verdiente Frauen. Für ihr 25-jähriges Dienstjubiläum geehrt wurden die beiden Frauen Friedericke Fürst (Pilsting, bei Pfarrer Lindmeier) und Anna Dinkelreiter (Pfarrkirchen, bei Pfarrer Hinterberger). Für ihr 40-jähriges Dienstjubiläum geehrt wurden Gertraud Mader (Schönbrunn am Lusen, bei Pfarrer Prieschl/verst. 2021) und Monika Josef (Burghausen, bei Dompropst i.R. Herzig/verst. 2022). Und schließlich für ihr 50-jähriges Dienstjubiläum geehrt wurde Lydia Loibl (Neukirchen v.W., bei Pfarrer .i.R. Schiermeier).
„Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.”