„Zukunft hat der Mensch des Friedens“ - diese visionäre Aussage aus Psalm 37, 37b ist Leitwort des 103. Deutschen Katholikentags, der von Mittwoch bis Sonntag in Erfurt stattfindet. Etwa 20.000 Teilnehmende werden erwartet. Auch das Bistum Passau ist wieder beim Katholikentag vertreten, Bischof Stefan Oster reist nach der Fronleichnamsprozession in Passau nach Erfurt.
Etwa 20.000 Teilnehmende werden erwartet. Auch das Bistum Passau ist wieder beim Katholikentag vertreten. In Erfurt ist das Programm auf Frieden eingestellt. „Das Leitwort eröffnet eine Hoffnungsperspektive: Christinnen und Christen trauen sich selbst etwas zu! Sie glauben, dass sie am Frieden arbeiten können“, sagte die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, bei der Programm-Pressekonferenz Anfang März in Erfurt. „Christinnen und Christen übernehmen damit auch Verantwortung: Sie tun, was sie glauben. Sie engagieren sich für den Frieden, wo immer sie können.“ Der Katholikentag sei eine Veranstaltung mit Haltung. “Unsere Haltung heißt: Frieden braucht mehr als die Abwesenheit von Krieg. Frieden braucht Menschen, die sich täglich darum bemühen, dass Gewalt, Ausgrenzung, Hass und Hetze keinen Platz haben in der Welt.“
Das Bistum Passau wird auch wieder an den 5 Tagen beim Katholikentag mit einem Stand vertreten sein und u.a. die Räte und Verbände vertreten. Organisatorin Ramona Würdinger freut sich auf viele Besucher. „Bei uns auf dem Stand wird es eine Fotobox mit Werkzeugen und vielen Baustellen-Utensilien geben. Unser Stand steht unter dem Motto: “Baustelle Kirche — wir bauen mit”. Zu dieser Aktion sind unsere Besucher herzlich eingeladen, in Form eines Fotos ihr Gesicht zu zeigen und die Botschaft viral in die Welt zu senden. Denn: Es braucht viele helfende, und schaffende Hände auf Gottes großer Baustelle.“ Zu finden ist das Bistum Passau wieder auf der Kirchenmeile, in guter Nachbarschaft, mit den anderen Bayerischen Diözesen, die Standnummer lautet Domplatz B 25.
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Bischof Ulrich Neymeyr, dessen Bistum Gastgeber des Katholikentags ist, bekannte sich beim Pressegespräch in Erfurt als „Fan dieser großartigen Begegnungsveranstaltungen“, die er seit 1978 besuche. In Erfurt bildeten Christ:innen eine Minderheit. „Deswegen ist es uns wichtig, den Dialog mit allen Menschen zu suchen.“ Der Katholikentag sei offen, aber nicht beliebig: „Wir stehen ein für die Menschenwürde aller, für Solidarität mit Benachteiligten, für die Bewahrung unserer Umwelt, für die Suche nach Frieden.“
Andreas Kratel, Leiter der Abteilung Katholikentage und Großveranstaltungen beim ZdK, stellte das Programm im Detail vor. Der „Rote Faden Demokratie und Vielfalt“ kennzeichnet darin Veranstaltungen mit Demokratie-Schwerpunkt – eines der Profilthemen des Katholikentags. Insgesamt sind rund 500 Veranstaltungen im Programm, davon über 80 mit einem ausgewiesenen Bezug zu Thüringen, zur Geschichte der deutsch-deutschen Einigung und zu den Erfahrungen von Christ:innen in der DDR und während der Friedlichen Revolution. Vierzig Podien ermöglichen „Debatten im großen Raum“, wie Kratel sagte. „Thematisch ist dort eine breite Palette zu finden, vom interreligiösen Dialog über Klimagerechtigkeit bis zu Frieden und Versöhnung.“ Aus aktuellem Anlass kurzfristig ins Programm aufgenommen wurden Podien zur Krise und dem Konflikt in Israel und Gaza sowie zum Thema „Demokratischer Frieden in Zeiten des Populismus“. Ein Europatag am Samstag soll den Gedanken des europäischen Miteinanders in den Mittelpunkt rücken – im Jahr der Europawahl, die direkt auf den Katholikentag folgt. Insgesamt habe man sich mit der Konzentration auf 500 Veranstaltungen ganz bewusst fokussiert. „Der Katholikentag verändert sich, dazu gehört auch diese Entwicklung“, sagte Kratel.
Der Katholikentag sei für ganz Erfurt ein Ereignis, eine Reihe von Angeboten seien kostenlos. „Es wird sechs größere und kleinere Bühnen in der Stadt geben, man wird beim Schlendern auf ein buntes Programm stoßen“. Unter den rund 150 Kulturveranstaltungen mit Musik, Theater, Tanz, Kabarett und vielem mehr sei auch ein Lichtkunstprojekt, an dem man bereits im Vorfeld aktiv mitwirken könne. Die großen Gottesdienste des Katholikentags am Donnerstag, Freitag und Sonntag seien mit Dialogpredigten zwischen einem Mann und einer Frau geplant. Prominenz sei wie immer bei Katholikentagen zu erwarten. Unter den Gästen seien der Bundespräsident, der Bundeskanzler, mehrere Bundes- und Landesminister:innen, Thüringens Ministerpräsident und weitere Ministerpräsident:innen anderer Bundesländer.
Marc Frings, Generalsekretär des ZdK, betonte, der Katholikentag solle im Superwahljahr 2024 eine klare Demonstration für Demokratie und Vielfalt sein. „für den Rechtsstaat und ein vereintes Europa“. Die Veranstaltungen sollten zeigen, „dass man unter Einhaltung fairer Spielregeln kontrovers diskutieren kann“. Damit reihe sich diese Großveranstaltung ein „in die vielen pro-demokratischen Demonstrationen der zurückliegenden Monate“.
Mehr Informationen zum Programm unter: www.katholikentag.de/programm
Text: Pressemitteilung ZdK / pbp