„Wir möchten Freude schenken“ – mit dieser Botschaft besucht Birgit Czippek, Leiterin des Besuchsdienstes im Alten- und Pflegeheim des Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) in der Diözese Passau, gemeinsam mit dem Soizweger Zwoagsang derzeit einige Heime in der Stadt Passau. Nach den langen Wochen weitgehend ohne soziale Kontakte und Besuche sollen die Seniorinnen und Senioren spüren, dass sie nicht alleine gelassen werden.
Im Zuge der Corona-Beschränkungen musste auch der KDFB-Besuchsdienst vorrübergehend seine Arbeit einstellen. Eine schwierige Situation, die Birgit Czippek sehr belastet hat. „Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wir brauchen Kontakte. Und Einsamkeit kann krank machen“, betont sie. Über viele Wochen hinweg sei der Alltag der Seniorinnen und Senioren nun ohne besondere Lichtblicke gewesen – jeder Tag war gleich. „Deshalb war es uns ein Anliegen, da etwas zu unternehmen. Alles, was den Alltag etwas verändert, ist gerade etwas Besonderes für die Seniorinnen und Senioren und tut der Seele gut“, so Czippek. Im Gespräch mit Kathrin Gruber und Gabi Schweizer vom Soizweger Zwoagsang sei die Idee entstanden, einigen Alten- und Pflegeheimen einen Besuch abzustatten. Begonnen wurde damit in der Seniorenresidenz Neustift, wo Diplom-Sozialpädagogin Sabrina Schmid, Leitung der sozialen Betreuung, das Konzert tatkräftig mitorganisiert hatte. Im Außenbereich musizierten Gruber und Schweizer in Begleitung von Musiker Richard Schenk. Die Bewohnerinnen und Bewohnen konnten dieses exklusive Konzert entweder aus ihren Zimmern verfolgen, oder aber unter Einhaltung der nötigen Sicherheitsvorkehrungen mit einiger Entfernung direkt vor Ort. Viele klatschten mit großer Freude die bekannten Volkslieder mit. Ein Beweis dafür, wie viel mit Musik erreicht werden kann. „Das ist eine tolle Aktion für unsere Seniorinnen und Senioren! Das Konzert ist ein schöner Ausgleich für sie“, betonte Seniorenbetreuerin Vroni Bogner. Wie sehr die Bewohnerinnen und Bewohner die Darbietung genossen haben, war deutlich zu spüren. Trotzdem können derartige Konzerte auf Dauer nicht das Fehlen sozialer Kontakte ersetzen. Birgit Czippek hofft darauf, dass sich nach den Lockerungen der Coronaschutzmaßnahmen die Situation für die Seniorinnen und Senioren in den Alten- und Pflegeheimen nun stetig verbessert und auch der Besuchsdienst in Kürze wieder die Arbeit aufnehmen darf.
Das Konzert wurde zudem für eine Spendenübergabe genutzt. Kathrin Gruber und Gabi Schweizer hatten bei einem Konzert vor der Corona-Krise Spenden gesammelt, um eine junge Frau in Not zu unterstützen. Birgit Czippek hatte den Kontakt vermittelt und nahm nun die Spende stellvertretend entgegen.
Text: Katholischer Deutscher Frauenbund