Ein Sonntagsgottesdienst, der etwas anders war als gewöhnlich, erwartete die Pfarreimitglieder und Gäste in Aicha v. Wald, die am 15. Oktober in die Pfarrkirche gekommen sind. Denn der Gottesdienst fand im Rahmen einen Halbtages statt, der sich mit der Zukunft der Pfarrei beschäftigen sollte. Dieses Thema spiegelte sich auch im Gottesdienst wieder: Moderne Lobpreismusik, die eine neue Erfahrung des Glaubens bieten kann, Glaubenzeugnisse von Jung und Alt von verschiedenen Gemeindemitgliedern und Engagierten, ein Gebet zum Heiligen Geist für die Kirche im Großen wie im Kleinen vor Ort. Und am Ende lud der Pastoraltheologe Dr. Georg Plank in die benachbarte Gastwirtschaft Stauder ein, um über die Zukunft der Pfarrei zu sprechen. Rund 35 Personen kamen zum Impulsvortrag, einige aus Aicha, andere aus anderen Orten im Bistum, die Interesse am Thema zeigten.
Der Pastoraltheologe aus Graz hielt nach dem Kennenlernen und Mittagessen einen ausführlichen Vortrag über die aktuelle Situation der Kirche, die Herausforderungen und die Chancen für die Zukunft. Mit seinem Team von „Pastoralinnovation“ unterstützt er im deutschen Sprachraum Kirchen dabei, innovativer zu werden und hat dabei untersucht, welche Prinzipien wichtig sind, damit eine Pfarre gesund ist und bleibt, und wächst. Lebendige Pfarrei haben „gelernt, als Leib zu leben“ so Plank. Das bedeute, dass man sich miteinander und füreinander freut, und nicht neidisch ist. Man erkennt, dass man „in einem Boot sitzt“ und arbeitet je nach Fähigkeit und Neigung. Die Beziehungsqualität insgesamt spiele eine der zentralen Rollen in der Erneuerung: Gastfreundschaft sollte man auf allen Ebenen praktizieren und Beziehung auf allen Ebenen forcieren: persönlich, medial und digital. Zudem sei es nach Plank wichtig, fortlaufend zu lernen und konstruktiv zu vereinfachen sowie „Das Gute als Feind des Besseren“ zu entlarven.
Während und nach dem Vortrag gab es regen Austausch zwischen allen Anwesenden. Es war sichtbar: Das Thema bewegt und niemand hat die Musterlösung. Aber an diesem Tag konnten neue Impulse mitgenommen werden, um gemeinsam auf dem Weg zu bleiben.
Text: Katharina Hauser