Dennoch halte der Trend an: „Wir werden Jahr für Jahr weniger.“ Die Mitgliederzahl der Kirche von Passau liegt laut der aktuellen Kirchenstatistik bei 422698 Katholikinnen und Katholiken. Die Gemeinschaft hat sich um 8977 Personen verkleinert, der Rückgang fiel damit um rund ein Fünftel niedriger aus als noch im Jahr 2022. Allein die Zahl der Austritte hat sich im Vergleich zum traurigen Rekordjahr 2022 um 2557 verringert auf 6781 und markiert somit einen signifikanten Rückgang der Austritte. Zudem gibt es aber Jahr für Jahr mehr Verstorbene als Neugetaufte.
Zahl der Firmungen steigt
Vor wenigen Jahren wurde im Bistum Passau die „Firmung ab 16 Jahren“ eingeführt, was für viel Gesprächsstoff gesorgt hat, nachdem es zuvor eine lange Tradition der Firmung in der sechsten Schulklasse gegeben hatte. „Unser Wunsch war und ist es, im Bistum Passau junge mündige Menschen nachhaltig für die Freude des Glaubens und den großen Schatz des Evangeliums zu begeistern“, erklärt Bischof Stefan Oster. Nach einem ersten Jahr mit einer überschaubaren Zahl von Firmlingen, ist nun ein Durchbruch gelungen: Zusammen mit vielen engagierten Eltern, Paten, Begleiterinnen und Begleitern, aber vor allem mit der Begeisterung junger Menschen. Im letzten Jahr haben sich 2075 Mädchen und Jungen im Bistum firmen lassen und dafür auch einiges auf sich genommen: „Sie waren nicht nur herausgefordert, die Termine mit Schule, Freizeit oder Arbeitsplatz zu koordinieren, sondern sie haben auch Verantwortung übernommen. Sie haben freiwillig und doch verbindlich an den Kursen teilgenommen und sich persönlich eingebracht. Dieses Engagement ist von hohem Wert. Ich habe großen Respekt für diese jungen Menschen und danke allen, die unsere Firmlinge auf diesem Weg begleitet haben und auch weiter begleiten“, so Bischof Stefan. “Besonders schön finde ich, dass sich in jedem Jahrgang auch Neugefirmte finden, die dann den Kurs der nächsten Firmlinge im kommenden Jahr mitbegleiten.“ Hier liege auch eine große Chance für die Jugendarbeit, so der Bischof.
Transparenz und Sicherheit
Auch die Aufarbeitung der Missbrauchsthematik gehe gut voran, so der Bischof. “Wir haben gut funktionierende unabhängige Gremien wie den Betroffenenbeirat und die Aufarbeitungskommission. Wir wollen an der Seite der Betroffenen stehen und es ist unser Anspruch, dass unsere Kirche für unsere Kinder und Jugendlichen ein uneingeschränkt sicherer Ort ist.“ In der Prävention habe man bereits vieles erreicht, dennoch werde man gerade in diesem Bereich auch künftig großes Engagement und Einsatz investieren, um Sicherheit zu gewährleisten. Für mehr Transparenz im Bistum werde auch die historische Missbrauchsstudie sorgen, die von der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen im Bistum Passau in Auftrag gegeben wurde und die von der Universität durchgeführt wird. Die Veröffentlichung ist im kommenden Jahr geplant.
Kirchenstatistik der Diözese Passau für das Jahr 2023
Das Bistum Passau zählt 422.698 Katholiken in aktuell 87 Pfarrverbänden. Diese sind gebildet aus 285 Pfarreien und 20 Exposituren.
Austritte: 6.781 (2022: 9.338)
Taufen: 3.568 (2022: 4.101)
Erstkommunionen: 3.670 (2022: 3.631)
Firmungen: 2.075 (2022: 739)
Trauungen: 788 (2022: 875)
Bestattungen: 5.342 (2022: 5.588)
Gottesdienstbesuch: 7,0 % (2022: 7,2 %)
Eintritte: 23 (2022: 40)
Wiederaufnahmen: 102 (2022: 90)
Die statistischen Daten des Jahres 2023 sind wie jedes Jahr auch online abrufbar unter www.dbk.de.
In den nächsten Wochen erscheint die Arbeitshilfe “Katholische Kirche in Deutschland“. Sie enthält Zahlen und Fakten mit umfangreichen statistischen Angaben zum kirchlichen Leben, ehrenamtlichen Engagement sowie kulturellem Einsatz, caritativer Arbeit und finanziellem Engagement.