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Nachhaltig, pfleglich, naturnah: Kößlarner Kirchenwald

Stefanie Hintermayr am 18.06.2024

432 A6115 1 Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Der Kirchenstiftungswald Kößlarn gilt als bayernweites Musterbeispiel für erfolgreiche Naturverjüngung. Er wird seit rund zwanzig Jahren nachhaltig, pfleglich und naturnah bewirtschaftet mit dem langfristigen Ziel, einen klimaresistenten Mischwald zu schaffen.

Bereits vor rund zwan­zig Jah­ren, in den Jah­ren 2004/2005, wur­de die Bewirt­schaf­tungs­wei­se im Kir­chen­stif­tungs­wald Köß­larn umge­stellt. Seit­her ver­jüngt“ sich der Wald ganz­flä­chig auf den rund ein­hun­dert Hekt­ar mit ent­spre­chen­der Unter­stüt­zung nahe­zu von selbst. Ohne Ein­satz von Zäu­nen wer­de hier auf eine nach­hal­ti­ge, pfleg­li­che und natur­na­he Wald­be­wirt­schaf­tung und Wald­nut­zung gesetzt, erklärt Andre­as Ober­mei­er, Lei­ter des Forst­re­viers Rott­hal­müns­ter des Amts für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten Pas­sau. Das Ent­schei­den­de (…) war die Umstel­lung auf eine wald­freund­li­che, inten­si­ve Reh-Wild-Beja­gung. Es wird ver­sucht, einen natur­na­hen, kli­ma­sta­bi­len, aber auch ertrag­rei­chen Misch­wald mit­tel­fris­tig zu schaf­fen – und zwar mit­hil­fe der Natur, durch die Natur­ver­jün­gung aus v.a. Tan­ne, Edel­laub­höl­zern, Eiche, aber auch Fich­te.“ Die Zeit, die der Wald für die­sen Umbau“ brau­che, gebe man ihm auch, betont Ober­mei­er, und hel­fe ihm bei die­ser Ent­wick­lung. Und: Eine gro­ße Rol­le spielt bei uns auch der Wald­na­tur­schutz. So las­sen wir Bio­top­bäu­me ste­hen; und auch Tot­holz bleibt liegen.“

Der YouTube-Film zum Kößlarner Kirchenwald

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Der Kir­chen­stif­tungs­wald Köß­larn gilt als bay­ern­wei­tes Mus­ter­bei­spiel für eine erfolg­rei­che Natur­ver­jün­gung ohne Ein­satz von Zäu­nen. Schon mehr­fach wur­de er für sei­ne vor­bild­li­che Wald­be­wirt­schaf­tung aus­ge­zeich­net, u.a. mit dem Staats­preis für vor­bild­li­che Wald­be­wirt­schaf­tung. Die Grund­la­ge des­sen, dass wir so erfolg­reich sind, ist die Jagd. Zudem machen wir kei­ne Kahl­hie­be mehr und arbei­ten mit der Natur­ver­jün­gung, ent­neh­men grund­sätz­lich weni­ger als nach­wächst und machen kei­ne Pflan­zun­gen mehr, haben fast elf Kilo­me­ter Zäu­ne ent­fernt und arbei­ten natur­ver­träg­lich“, erklärt Bür­ger­meis­ter und Kir­chen­pfle­ger Wil­li Lind­ner den Schlüs­sel zum Erfolg. Und seit­dem auf die nach­hal­ti­ge, pfleg­li­che und natur­na­he Wald­be­wirt­schaf­tung umge­stellt wur­de, wer­den auch gute Erträ­ge erwirtschaftet.

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Lang­fris­ti­ges Ziel ist ein soge­nann­ter drei­schich­ti­ger Ple­n­ter­wald“, der in den nächs­ten rund ein­hun­dert Jah­ren ent­ste­hen soll. Die­ser Misch­wald mit ver­schie­de­nen Baum­ar­ten wie bei­spiels­wei­se Buche, Eiche, Edel­laub­höl­zern, Tan­ne und Fich­te weist die typi­sche Drei­schich­tung aus Ober‑, Mit­tel- und Unter­schicht auf und ist kli­ma­re­sis­tent, ein Dau­er­wald“, der im Kli­ma­wan­del bestehen bleibt. Und das sei ganz im Sinn der Schöp­fungs­ver­ant­wor­tung der Kir­che von Pas­sau, erklärt Mat­thi­as Drex­ler, Lei­ter der Wald­wirt­schaft im Bis­tum Pas­sau. Wir haben die Leit­li­ni­en hier­zu in der Diö­ze­se Pas­sau vor zehn Jah­ren neu fest­ge­legt. Obers­tes Ziel ist die Bewah­rung und Ent­fal­tung der gött­li­chen Viel­falt. Wir wol­len einen stark struk­tu­rier­ten Misch­wald mit Anteil alter Bäu­me, mit natür­li­cher Ver­jün­gung und Arten­viel­falt. Wir wol­len natür­li­che Pro­zes­se, sprich die Natur­ver­jün­gung, för­dern. Genau die­ses Leit­bild (…) haben die Köß­lar­ner in ihrem Kir­chen­wald schon rea­li­siert. “ Die Exper­ten beob­ach­ten hier eine durch­wegs posi­ti­ve Ent­wick­lung, zumal der Bor­ken­kä­fer hier – wie auch ins­ge­samt in Stadt und Land­kreis Pas­sau – kein gro­ßes The­ma mehr ist. Nach den Bor­ken­kä­fer­kala­mi­tä­ten 2017 (…) hat sich die Lage ins­ge­samt wie­der etwas nor­ma­li­siert. Vie­le der Schad­flä­chen sind inzwi­schen wie­der auf­ge­fors­tet und ver­jüngt“, erklärt Josef Kiefl, Forst­di­rek­tor des Amts für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten Pas­sau die Situa­ti­on der Wälder.

Der Podcast zum Kößlarner Kirchenwald

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Eine Beson­der­heit hier in Köß­larn steckt zudem in der Cha­rak­te­ris­tik des Kir­chen­stif­tungs­walds, bei dem als sol­chem alle erwirt­schaf­te­ten Erträ­ge zu hun­dert Pro­zent für den Erhalt der Wall­fahrts­kir­che ver­wen­det wer­den. Und dar­über freut sich nicht zuletzt Pfar­rer Jörg Flei­scher. So erfüllt der Kir­chen­wald hier immer auch noch sei­nen Stif­tungs­zweck, so wie er Ende des 15. Jahr­hun­derts damals von den baye­ri­schen Herr­schern der Mut­ter­got­tes von Köß­larn gewid­met wor­den ist. Er stellt damit die Ver­bin­dung wie­der her zwi­schen der Kir­che und dem Schöp­fungs­ge­dan­ken mit unse­rem Auf­trag, die Erde zu bewah­ren und für die Zukunft zu sichern.“

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Das Bischöfliche Ordinariat Passau verwaltet seit den 1980er Jahren durch das Referat Stiftungen und Liegenschaften der Bischöflichen Finanzkammer 135 waldbesitzende Stiftungen, verstreut über die gesamte Diözese mit einem Waldflächenanteil von ca. 1.300 Hektar.

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