In einer Welt, die von Individualismus geprägt ist, scheint der Glaube immer weniger Platz zu finden. Die Kirche steckt in der Krise. Klöster in Mitteleuropa kämpfen mit großen Umbrüchen. Dort hinein beleuchtet das Buch „Kleine Gemeinschaften“ von Schwester Carmen Tatschmurat eine fast vergessene Wirklichkeit: das Leben in kleinen, eng verbundenen Gemeinschaften.
„Kleine klösterliche Zellen gab es schon immer“, berichtet Schwester Carmen zu Beginn des Buches.„Sie sind ein ganz eigenständiges Modell geistlichen Lebens. Wir verbinden sie nur allzu leicht mit frommem Einsiedlertum und längst vergangenen Zeiten.“ Die Autorin hingegen vertritt eine andere Sicht:„Dagegen möchte ich zeigen, wie gut sie in unsere Zeit passen: klein, flexibel und hochspirituell.“ Besonders in einer Zeit, die von Veränderung und Entfremdung geprägt ist, könnten kleine Gemeinschaften nicht nur ein Gegenmittel zu diesen Entwicklungen bieten, sondern auch auf ihre stets eigene Weise ihr Umfeld positiv prägen. So lädt Tatschmurat die Leser ein, den Blick auf kleine klösterliche Wohngemeinschaften in Europa zu richten, die auf vielfältige Weise in Treue ihr geistliches Leben gestalten.