Die Fastenzeit steht vor der Tür – und auch dieses Jahr wird es wieder die Aktion Klimafasten geben. Das Motto 2020 lautet: „Braucht’s des wirklich? Nachhaltig handeln und Klima schützen“. Die Fastenaktion für Nachhaltigkeit und Klimaschutz dauert von Aschermittwoch bis Ostersonntag. Am Mittwoch wurde die Aktion bei einer Pressekonferenz vorgestellt.
Was kann denn i do doa? So lautet die Fragestellung auf die es in der Broschüre zur Aktion Klimafasten jede Menge Antworten gibt. Und tatsächlich kann da jeder mitmachen und seinen Beitrag leisten! Das Bistum Passau, das evangelische Dekanat Passau, der Landkreis Passau und erstmals auch der Landkreis Freyung-Grafenau, laden herzlich dazu ein. Weiter mit im Boot, der Diözesanrat im Bistum Passau, der katholische Frauenbund in Passau, der BDKJ Diözesanverband Passau und der Bürgerenergiestammtisch Sittenberg.
Beim Pressegespräch, in der Außenstelle des Landratsamtes Passau in Salzweg, wurde das siebenwöchige Programm vorgestellt. (Broschüre-Download s.u.). Ansprechpartner beim Termin waren u.a. der Ökumene-Beauftragte im Bistum Passau Domkapitular Manfred Ertl, der Stv. Passauer Landrat Raimund Kneidinger, der Landrat von Freyung-Grafenau Sebastian Gruber und der Klimaschutzbeauftragte des Landratsamtes Peter Ranzinger, einer der Hauptinitiatoren des Projekts vor vier Jahren. Jede der einzelnen Fastenwochen befasst sich mit einem eigenen Thema, bietet Anregungen zum Mitmachen und Aktionstermine.
„Gerade in der Ökumene verfolgen wir ja gemeinsame Anstrengungen und das klappt bei uns in der Diözese ja sehr gut. Dafür bin ich dankbar. Und die Aktion Klimafasten ist da ein weiterer schöner Baustein. Insgesamt ist es eine sehr gute Aktion, es geht ja beim Thema Nachhaltigkeit um unser aller gemeinsames Haus, wie von Papst Franziskus angeregt.”
Die erste Fastenwoche befasst sich z.B. gleich zum Auftakt mit dem richtigen Einkauf, denn Klimaschutz beginnt bei Messer und Gabel. So heißt es in der Klimafasten-Broschüre, dass 14 % unserer alltäglichen Treibhaus-Emissionen durch unsere Ernährung entstehen. Eine 2012 erschienene Studie des WWF „Klimawandel auf dem Teller“ kommt demnach zu dem Ergebnis, dass gut 9 Millionen Treibhausgas-Emissionen (das entspricht etwa 75 Milliarden PKW Kilometer) jährlich eingespart würden, würde jeder Bürger einmal pro Woche auf Fleisch verzichten.
Neu sind auch kurze geistliche Impulse zu jeder Fastenwoche, die in der Broschüre enthalten sind. Hierbei geht es um das Thema Sensibilisierung. “Es geht einfach darum, sich einmal zwei Minuten Zeit zu nehmen, über das jeweilige Thema der Woche nachzudenken, die Anregungen wirken zu lassen. Wir wollen damit auch das Bewusstsein dafür stärken, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem, wie ich mich verhalte, wie es mir geht und wie es gleichzeitig aber anderen Menschen in der Welt ergeht”, so Peter Oberleitner, Diözesanratsgeschäftsführer im Bistum Passau, der die Impulse mitverfasst hat.
Hier die Themen der jeweiligen Fastenwoche im Überblick:
1. Woche: Klimaschutz beginnt bei Messer und Gabel!
2. Woche: Lebensgrundlage Wasser
3. Woche: Erteil dem Müll eine Abfuhr
4. Woche: Wald, Sträucher, Moore und Biotope
5. Woche: Kleider machen Leute
6. Woche: Anders umgehen mit dem eigenen Geld
7. Woche: Lust auf Diät? Dann gerne digital
Die Klimafasten-Broschüre steht hier als Download bereit:
Hier können Sie den Radiobeitrag zum Thema anhören:
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
„Das Thema ist aktueller denn je und die Fastenzeit ist ein guter Anlass für uns alle einmal nachzudenken, was ist notwendig, auf was kann ich verzichten. Für uns als Landkreis Passau ist die Aktion Klimafasten auch deshalb so wichtig, weil wir dieses Jahr unser Nachhaltigkeitskonzept auf den Weg gebracht haben und das passt gut zusammen.”
„Wir kennen die Aktion seit Jahren und nachdem ich Mitglied im Diözesanrat sein darf, sind wir da weiter ins Gespräch gekommen und jetzt bin ich froh, dass wir dabei sind. Mir gefällt vor allem die Sensibilisierung für jedermann, etwas zu tun. Grad bei diesem Thema schiebt man ja gerne die Verantwortung ab, auf andere oder gar andere Kontinente und hier kann wirklich jeder seinen Beitrag leisten.”
Auch Bischof Stefan Oster, heute vertreten durch Domkapitular Manfred Ertl, ist das Thema ein besonderes Anliegen, in seinem Grußwort in der Broschüre zur Aktion schreibt er: „Braucht‘s des wirklich? So stellen wir auch heuer wieder die Frage in der Fastenzeit. Dabei geht es um unseren Lebensstil, unseren Umgang mit der Schöpfung, um die Schätze dieser Erde und um unsere Verantwortung für die kommenden Generationen.“
„Immer drängender und notwendiger wird es, konsequent umzusteuern in eine Welt, in der der Mensch die Natur nicht als Objekt für die Ausbeutung benutzt, sondern wie ein guter Gärtner kultiviert und bewahrt.”
Die Auftaktveranstaltung für die Aktion „Klimafasten“ ist dann einen Tag nach Aschermittwoch, am Donnerstag, den 27. Februar in der Biobäckerei Wagner. Hier ist dann gleichzeitig auch die Auftaktveranstaltung für die Solibrotaktion. Hintergrund: Wer in der Fastenzeit ein „Solibrot“ kauft, unterstützt damit die Fastenaktion von MISEREOR und KDFB, denn von jedem verkauften Solibrot geht ein Solidaritätsbeitrag von 0,50 Euro an ein Frauenhilfsprojekt.