Über 150 Kandidatinnen und Kandidaten aus der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) bereiten sich auf die Kommunalwahl in Bayern am 15. März 2020 vor. Der Jugendverband ruft seine über 26.000 Mitglieder in Social-Media-Aktionen und Videos zur Wahl auf. Die KLJB setzt damit ihre Leitlinien um, die Interessen der Jugend auf dem Land in Politik, Gesellschaft und Kirche einzubringen, das teilte der KLJB in einer Presseerklärung mit.
Der KLJB stellt in der Pressemitteilung einige Kandidatinnen und Kandidaten quer durch Bayern und aus vielen Parteien und Wählergruppen vor. Damit will der Verband die Medien einladen, sich selbst ein eigenes Bild zu machen und Geschichten darüber zu erzählen, wie aktiv und engagiert sich junge Menschen auf dem Land am Wahlkampf beteiligen und bereit sind, Verantwortung für die Zukunft in ihrem Heimatort zu übernehmen.
Hier die Infos zu den Kandidaten und die Gründe für deren Engagement:
Landesvorsitzender Benedikt Brandstetter aus Dietersburg (Landkreis Rotttal-Inn) erklärt, warum die Landjugend zur Wahl aufruft:
„Wir sind ganz begeistert, dass uns zur Kommunalwahl am 15. März 2020 bereits über 150 Kandidatinnen und Kandidaten aus der KLJB bekannt sind. Sie gehen mit ihren Erfahrungen aus der Jugendarbeit in die Kommunalpolitik und werden von uns landesweit in der Aktion #jungpolitischvorort über unsere Social-Media-Kanäle beworben. Dazu haben wir ein Web-Video ‚Wie wähle ich richtig?‘ produziert, mit dem wir für junge Kandidaturen auf dem Land in allen demokratischen Parteien werben und sammeln Statements aus unserer Mitgliedschaft zur Kommunalwahl ein. Wir hoffen, dass nach der Wahl einige erfolgreich sind und in ihren Gemeinden für gute Jugendbeteiligung eintreten werden.“
Junge Liste im Landkreis Landshut mit 20 Leuten aus der KLJB
Mehrere KLJB-Diözesanvorsitzende und ein Landesvorsitzender der KLJB in Bayern stehen am 15. März 2020 auf den Stimmzetteln: Auffällig ist hier die „Junge Liste Landshut“, angeführt vom Kreistagsmitglied Elisabeth Fuß (28, KLJB Rainertshausen) aus Pfeffenhausen und dem früheren KLJB-Diözesanvorsitzenden Regensburg, Ignaz Ganslmeier (30, KLJB Ast), seit 2014 schon Gemeinderat in Tiefenbach. Hier kandidieren über 25 aktive KLJB-Mitglieder aus dem Landkreis gemeinsam mit anderen, um als Stimme der Jugend im Kreistag aktiv zu werden. Dazu zählt auch der ehrenamtliche KLJB-Landesvorsitzende Stefan Gerstl (27) aus Oberaichbach auf Platz 20 der Jungen Liste Landshut.
Zwei Augsburger KLJB-Diözesanvorsitzende auf Listen in Schwaben aktiv
Erstmals in seiner Gemeinde kandidiert der Augsburger KLJB-Diözesanvorsitzende Lukas Hofmann (19) aus Stöttwang, Landkreis Ostallgäu. Er erreichte gleich Platz 2 auf der Liste der Freien Wählervereinigung Stöttwang. Das Seminar „Fit für die politische Debatte“ Anfang Februar in der KLJB-Landesstelle besuchte er gemeinsam mit seinem Kollegen im KLJB-Diözesanvorstand Augsburg, Kilian Gumpp (26), der im Stadtrat Dillingen bei der „Umlandliste Schretzheim“ auf Platz 10 kandidiert. Lukas Hofmann: „Das Seminar und die Arbeit in der KLJB allgemein war wohl die beste Vorbereitung, auch im Gemeinderat für frischen Wind und bessere Jugendbeteiligung zu sorgen.“
KLJB Niederviehbach (Dingolfing-Landau) mit drei Generationen auf Liste
In einigen Dörfern mit starken KLJB-Ortsgruppen finden sich gleich mehrere aktive Mitglieder auf Listen wieder. So kandidieren in Niederviehbach (Landkreis Dingolfing-Landau) auf der Liste „CSU und ihre Freunde“ nicht nur der schon 2014 in den Gemeinderat gewählte frühere KLJB-Orts- und Kreisvorsitzende Josef Daffner (32, zugleich „Junge Bürgerliste“ im Kreistag, jeweils Platz 4), sondern auch sein Nachfolger Matthias Oberhauser (27) und die aktuelle KLJB-Vorsitzende Michelle Hoffmann, mit 18 Jahren sicher eine der jüngsten Kandidatinnen in ganz Bayern.
KLJB Tegernbach (Mühldorf) stellte schon 2014 zwei Gemeinderäte
Schon auf sechs Jahre politische Erfahrung im Gemeinderat können zwei Mitglieder der KLJB Tegernbach in Egglkofen (Landkreis Mühldorf) zurückblicken: Thomas Mayrhofer (26) und Christian Senftl (30), der auch als Hochzeitslader bekannt ist, wurden schon 2014 gewählt und stehen 2020 auf Platz 1 und 2 der Liste CSU/Freie Wähler Egglkofen. Die aktuelle weibliche Vorsitzende der KLJB Tegernbach kandidiert ebenfalls: Sandra Wagenspöck (22) ist auf Platz 3 der „Unabhängigen Liste“ in Egglkofen. Und noch weitere aktive Mitglieder der KLJB auf Listen zeigen, dass in dieser Gemeinde die Jugend wirklich etwas zu sagen hat.
Neue Liste in Zeilarn (Rottal-Inn) mit KLJB-Beteiligung
Eine ganz neue Liste mit wesentlicher Beteiligung aus der KLJB ist in Zeilarn (Landkreis Rottal-Inn) aufgestellt worden. Hier taten sich Larissa Hausberger (24) und die frühere KLJB-Diözesanvorsitzende von Passau Sabine Schmideder (32) mit anderen zusammen und sind jetzt Platz 2 und 3 der Liste „WIR miteinander ‑füreinander“. Larissa Hausberger: „Uns haben die Erfahrungen aus der KLJB sehr geholfen – jetzt wollen wir auch im Gemeinderat einen guten Umgang mit allen im Ort und besonders eine gute Einbindung der Jugend schaffen.“
Neue Junge Liste in Buchdorf (Donau-Ries) mit KLJB-Aktiven
Eine junge Liste aufstellen konnten junge Leute um Franziska Gerstmeier (24, ehemalige Diözesanvorsitzende der KLJB Eichstätt). Für die neu aufgestellten „Jungen Bürger Buchdorf“, auf der sie Platz 1 ist, gewann sie mehrere aktive KLJB-Mitglieder, darunter den 2. Vorsitzenden Julian Strasser (19) und Beisitzerin Ina Ferber (18).
Weitere Kandidaturen aus der KLJB in ganz Bayern:
Julia Bopp (24), Diözesanvorsitzende der KLJB Passau, kandidiert bei den FW im Stadtrat Osterhofen (Landkreis Deggendorf) auf Platz 18.
Johannes Thöne (25), Diözesanvorsitzender der KLJB Regensburg und aus der KLJB Altenbuch, kandidiert in Wallersdorf (Landkreis Dingolfing-Landau) für die Junge Bürger Liste, Platz 6 sowie im Kreistag JBL Platz 17.
Stefanie Rothermel (28), frühere Landesvorsitzende und bis Anfang 2019 noch Bundesvorsitzende der KLJB, kandidiert in Erkheim bei den Grünen im Kreistag Unterallgäu auf Platz 13.
Tamara Horak (25), bis 2019 Diözesanvorsitzende KLJB Augsburg und früher im Jugendparlament Dietmannsried (Landkreis Oberallgäu) aktiv, kandidiert für die Probstrieder Wählergemeinschaft auf Platz 8.
Alexander Göbel (27), früherer KLJB-Diözesanvorsitzender Würzburg, kandidiert für die FWG Kronungen (Landkreis Schweinfurt) auf Platz 11 mit zwei weiteren KLJB-Aktiven auf der Liste für den Gemeinderat Poppenhausen. Hier konnte übrigens die Tochter des Spitzenkandidaten Jürgen Hack nicht für die Liste kandidieren, weil sie zwar stellvertretende KLJB-Vorsitzende ist, aber noch nicht volljährig und das Wahlalter in Bayern immer noch bei 18 liegt.
Benedikt Flexeder (30), Mitgründer und Kassenprüfer der KLJB Marchenbach, kandidiert als Bürgermeister für die CSU in Haag/Amper (Landkreis Freising) mit gleich sechs weiteren KLJB-Mitgliedern auf der Liste.
Johannes Spielbauer (26) ist Kassier der KLJB Alburg und im Kreisverband Straubing-Bogen sowie BDKJ-Vorsitzender in Straubing. Er kandidiert für „Die Linke“ im Stadtrat Straubing auf Platz 1. Sein Bruder Maximilian Spielbauer (23, Vorsitzender der KLJB Alburg) ist hier auf Platz 5.
Simon Heimerl (19), Schriftführer der KLJB Nittenau (Landkreis Schwandorf) kandidiert bei der SPD, Platz 15. Seine Vorstandskollegin und Kassiererin Alexandra Bauer (20) kandidiert als Parteifreie bei der CSU auf Platz 18.
Franziska Herzing (20), KLJB Büchenbach, kandidiert im Stadtrat Pegnitz (Landkreis Bayreuth) auf Platz 21 der Freien Wähler. Hier war sie schon im Jugendrat politisch aktiv.
KLJB fordert „Neustart für kommunale Jugendpolitik“ nach der Wahl
Der KLJB-Landesausschuss beschloss zudem am letzten Wochenende in Pappenheim eine Position „Neustart für kommunale Jugendpolitik 2020. Zehn Aufgaben für eine jugendgerechte Zukunft in jeder Gemeinde!“ Damit will sich die KLJB in ihren über 900 Gliederungen an die am 15. März Neugewählten richten, um mehr Jugendbeteiligung und Nachhaltigkeit einzufordern.
Vorrangig sind Forderungen nach mehr Jugendbeteiligung und Jugendpolitik auch in kleinen Gemeinden sowie klimafreundlicher Mobilität und Energie, aber auch für „Junges Wohnen auf dem Land“ und „Flächenverbrauch begrenzen“ hat die KLJB in den letzten Jahren ausführliche Positionen beschlossen, die in den neuen kommunalen Gremien umgesetzt werden könnten.
Text: Landesstelle der Katholischen Landjugend Bayerns e. V. / pbp