Die Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP27) begann am Sonntag im ägyptischen Sharm El-Sheikh. Bis zum 18. November 2022 treffen sich hochrangige Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft, um über drängende Fragen der Klimapolitik zu sprechen. Für die KLJB in Ägypten mit dabei ist u.a. auch Josef Hartl von der KLJB Passau.
Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) nimmt wieder als offizielle Beobachter*innenorganisation an der COP27 teil. Sie wird durch drei junge Menschen vertreten, die die Verhandlungen kritisch begleiten.
„Die Folgen der Klimakrise machen auch in der derzeit stark angespannten globalen geopolitischen Lage keinen Halt“, unterstreicht Bundesvorsitzende Daniela Ordowski. „Trotz der derzeitigen Energiekrise müssen wir am schnellen Ausstieg aus fossilen Energieträgern festhalten. Zudem müssen wir als internationale Gemeinschaft auf dieser Konferenz Lösungen finden, um auch die besonders vulnerablen Länder und Menschen in der Klimakrise nicht allein zu lassen“, so Ordowski weiter.
Jugendbeteiligung für mehr Generationengerechtigkeit
„Aktuelle politische Entscheidungen haben vor allem Auswirkungen auf die zukünftigen Lebensverhältnisse der jungen Generation. Sie muss also auch befähigt werden, an Transformationsprozessen mitzuwirken. Politische Entscheidungsträger*innen müssen die Jugend in Entscheidungsprozessen immer einbeziehen und können dabei auf die bestehenden Strukturen der Jugendverbände zurückgreifen“, erklärt die Bundesvorsitzende Ordowski. Die KLJB-Delegation wird auf der Konferenz die zahlreichen Möglichkeiten der Vernetzung und des Austausches nutzen und die Stimme der KLJB einbringen. Für die KLJB sind in Ägypten mit dabei Josef Hartl (KLJB Passau), Isabel Rutkowski (KLJB Freiburg) und Daniela Ordowski (KLJB-Bundesvorsitzende).
Katastrophale Menschenrechtslage in Ägypten
Die Zivilgesellschaft ist ein integrativer Bestandteil und wichtige Stimme in der Klimapolitik. Bereits jetzt gilt die Klimakonferenz in Sharm El-Sheikh als eine der repressivsten.
Die Menschenrechtslage im Gastgeberland ist unter vielen Aspekten äußerst schwierig. In Ägypten gibt es willkürliche Verhaftungen politischer Aktivist*innen, Einschränkungen der Presse- und Meinungsfreiheit und Verhinderungen von friedlichen Versammlungen. In Ägypten, einem menschrechtsfeindlichen Land, soll in den kommenden Tagen die Klimakrise verhandelt werden, deren Kern Menschenrechte sind. Die KLJB fordert eine uneingeschränkte Beteiligung und freie Meinungsäußerung der ägyptischen und internationalen Zivilgesellschaft. „Wir erwarten, dass die ägyptische Regierung sowie das UNFCCC Aktivist*innen freie Demonstrationen und Kritik ermöglichen. Besonders auch Deutschland muss sich hier jetzt ganz konkret für seine angekündigte “wertegeleitete Außenpolitik“ einsetzen, so die Bundesvorsitzende.
Klimapolitik ist Sicherheitspolitik
„Der Krieg in der Ukraine macht erneut deutlich, dass Klimapolitik auch Sicherheitspolitik ist. Daher muss es auch aus friedenspolitischer Perspektive oberste Priorität haben, sich aus der Abhängigkeit fossiler Importe zu lösen“, fordert Bundesvorsitzende Daniela Ordowski. Die Klimakrise ist unter anderem durch unseren massiven Verbrauch fossiler Brennstoffe überhaupt erst entstanden. Diese werden zu großen Teilen aus Russland importiert und machen uns in unserer Energieversorgung abhängig. Mit diesen Einnahmen werden autokratische Machtsysteme und Kriege wie der gegen die Ukraine finanziert. Ordowski erklärt: „Als KLJB fordern wir daher aus klima- und friedenspolitischer Perspektive einen verbindlichen Ausstieg aus fossilen und atomaren Brennstoffen und einen starken Ausbau der erneuerbaren Energien.“
Klimagerechtigkeit schließt Klimafinanzierung mit ein
Neben Diskussionen zu weiteren dringend notwendigen Anpassungen der nationalen Klimaschutzbeiträge und generellen Anpassungsmaßnahmen, stehen auch die Themen Klimafinanzierung und der Umgang mit Schäden und Verlusten auf der Agenda der COP. Nachdem Zahlungen der Industrieländer an Entwicklungs- und Schwellenländer größtenteils auf sich warten lassen, leiden diese immer mehr unten den Folgen des Klimawandels. „Aus einer Haltung der Solidarität und Gerechtigkeit gegenüber denjenigen, die jetzt bereits am stärksten unten den Folgen der Klimakrise leiden, müssen hier deutlich mehr zusätzliche Mittel bereitgestellt werden“, unterstreicht die Bundesvorsitzende.
Quelle: KLJB