
Beeindruckende Momente brachte für Angehörige der drei Pfarreien eine Pilger- und Kulturfahrt in den bekannten Wallfahrtsort Fatima. Die Organisation der Reise unterlag Dr. Michael Zauner, die geistig-religiöse Leitung bei Pfarrer Nelson, die Leitung in Portugal hatte Dr. Stefan Gatzhammer aus Potsdam.
Das spirituell-geistige Ziel der 35 Pilger, denen sich Pilger aus den Landkreisen Rottal-Inn und Altötting, sowie acht Schwestern des Charitysisters aus Eisenstadt und Graz anschlossen, war der weltberühmte kleine Ort voll großer Wunder mit dem arabischen Namen Fatima, in dem in den Jahren 1916/17 weit weg von den politischen Krisenherden die drei Seherkinder Lucia, Francisco und Jacinta Marien- und Engelserscheinungen erlebten, deren Botschaften ganz Europa betrafen, das in Auflösung begriffen war. Bei der dritten Erscheinung am 13. Juli 1917 wurden den Kindern drei Geheimnisse mitgeteilt, die inzwischen alle eintrafen: die Mächte des Bösen („Hölle“), die Ankündigung des 2. Weltkriegs, die Bekehrung Russlands und die Verfolgung und Leiden der Kirche in der Neuzeit. Papst Benedikt XVI bezeichnet den Wallfahrtsort als „in der ganzen katholischen Welt nichts Vergleichbares“. Die tiefe Religiosität der Pilger, insbesondere der Jugend aus aller Welt, war beeindruckend und es ist, als schwebe der Geist religiöser Erkenntnisse über diesem Ort.
Das Besondere in Fatima war die aktive Teilnahme und Mitgestaltung der Pilgergruppe an Gottesdiensten, von Pfarrer Nelson als Hauptzelebrant, über Lektorendienste, Chorgesang und Rosenkranzgestaltung in der Erscheinungskapelle oder das Tragen der Marienstatue bei einer Lichterprozession. Pfarrer Nelson gebührt großer Dank für sein großes Engagement bei den einzelnen Messen, Besichtigungen und Ausflügen. Selten werden Gruppen zweimal als Hauptzelebrant und mit den entsprechenden Lesungen eingeteilt, wie der Mitterskirchner Gruppe.

Von Vorteil war die sehr frühe An- und Abreise, so dass volle fünf Reisetage mehr oder weniger komplett zur Verfügung standen. Schon bei der Ankunft in Lissabon eröffnete man den Reigen Sehenswürdigkeiten auf der Fahrt über die „Brücke des 25. April“ zum Cristo-Rei-Monument mit einer herrlichen Aussicht über Lissabon, einem Anfangsgottesdienst in der Pavilhäo do Rosario Kapelle.
Bei der Ankunft am Nachmittag in Fatima wurden die Pilger mit der Cova da Iria der Mulde der Heiligen Irene, dem großen Platz, auf dem die Erscheinungseiche stand, vertraut gemacht. Nach den Erscheinungen wurde das bewachsene Gelände nach und nach für die rasanten Pilgerströme geschafften. Es misst heute 700 x 200 Meter, der „größte Kirchenvorplatz der Welt“, doppelt so groß wie der Petersplatz in Rom. In dieser Freiluftkirche haben bis zu einer halben Million Menschen Platz. Neben der Erscheinungskapelle, wo permanent Gottesdienste, Rosenkränze und Lichterprozessionen abgehalten werden, sind die Rosenkranzbasilika, mit den Gräbern der Seherkinder und einer acht Tonnen schweren Bronze-Krone von sehr großer Bedeutung.
Ein besonderes Erlebnis war der eigen gestaltete Kreuzweg, der von Exilungarn aufgebaut wurde, ein Ort mit idyllischen Ölbaumhainen und Orten der Engelserscheinungen. Nach dem Kreuzweg führte der Weg zum nahen Geburtsort der Seherkinder, nach Aljustrel. Eine eindrucksvolle Inspirationen bot der Film „Licht und Frieden“ und der Besuch der 2007 erbauten großen Basilika der Allerheiligsten Dreifaltigtkeit, die mit allerneuester Technik und von internationalen Künstlern ausgestaltet wurde
An einem Nachmittag besuchte die Reisegruppe das weltbedeutende gotische Kloster Bathalha, einem UNSECO-Kulturdenkmal, das als eines der drei großen Königsschlössern Portugals gilt. Die anschließende Fahrt nach Nazare ´am Atlantik begann mit der Aussicht von der oberen Stadt (Sítio) auf den Strand und den Fischer- und den größten Badeort an der mittelportugiesischen Atlantikküste. Die Wallfahrtskirche von Nazaré gehört der Bruderschaft „Unserer Lieben Frau von Nazaré“ und ist eine der ältesten Wallfahrten, noch vor der Zeit der Entstehung Portugals aus dem 12 Jahrhundert. Das frühere geistliche Zentrum des Landes, das Zisterzienserkloster Alcobaca, fand anschließend ebenfalls viel Interesse.
Ein kultureller Höhepunkt war am letzten Reisetag der Besuch der wärmsten Großstadt Europas, Lissabon. Erster Höhepunkt war der Besuch des Hieronymusklosters mit dem wohl schönsten Kreuzgang der Welt und dem Grab des großen Entdeckers Vasco da Gama. Nach einem Spaziergang durch das mittelalterliche Viertel Alfama mit engen Gassen und malerischen Winkeln war Mittagspause am Rossio-Platz, dem Herzen Lissabons. Am Nachmittag war ein weiterer Höhepunkt die Besichtigung der barocken Antoniuskirche mit dem Geburtszimmer des späteren hl. Antonius, der neben dem hl. Vinzenz der Stadtheilige Lissabons ist. Spät abends erfolgte dann der Heimflug mit einer sehr beeindruckten und innig verbundenen Reisegruppe.
Text: Marianne Hahn