Am vergangenen Sonntag feierte Bischof Stefan Oster den Festgottesdienst in St. Martin in Landshut. Anlass sind die in der niederbayerischen Stadt vom 30. Juni bis 23. Juli stattfindenden Festspiele zur historischen Landshuter Fürstenhochzeit – der Landshuter Hochzeit.
„Kommen Werte aus Wertungen, die wir gemeinsam treffen? Oder kommen unsere Wertungen von Werten, die uns schon vorausliegen?“, fragte Bischof Stefan Oster bei seiner Predigt anlässlich der Festspiele zur historischen Landshuter Hochzeit in der Stiftsbasilika St. Martin. Dabei bezog er sich auf das bekannte Zitat des Rechtsphilosophen Ernst-Wolfgang Böckenförde: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.“ Eine funktionierende Demokratie, so der Bischof, baue auf christlichen Grundwerten auf, die durch die Kirche den Menschen ins Herz gelegt würden. Doch auch die Kirche brauche Erneuerung. Und: „Erneuerung der Kirche bedeutet eine echte, authentische Wiederentdeckung Jesu in unserer Mitte“, so Bischof Stefan.
„Erneuerung der Kirche bedeutet eine echte, authentische Wiederentdeckung Jesu in unserer Mitte.”
Die Predigt hier zum Nachhören:
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
In der historischen Altstadt erschallte vier Orts der Ruf: “Himmel Landshut – Tausend Landshut! Halloooo!”, mit dem die Zuschauer den Festzug begrüßten. Unter den Zuschauern war auch Bischof Stefan zu finden – und ein weiterer Bischof von Passau?! Laut den Quellen begleitete dieser 1475 den Hochzeitsfestzug, um an den Feierlichkeiten der Vermählung von Georg dem Reichen, Sohn des bayerischen Herzogs Ludwigs dem Reichen und der polnischen Königstochter Hedwig Jagiellonica teilzunehmen. Bis zum 23. Juli 2023 wird Landshut noch diesem historischen Tag gedenken, den sie coronabedingt nun zwei Jahren Verspätung feiern konnten.