Drei festliche Anlässe, ein Anliegen: Zum kirchlichen Gedenktag “Maria, Hilfe der Christen”, dem fünften Jahrestag der Enzyklika “Laudato sì” von Papst Franziskus und dem sechsten Weihetag von Stefan Oster als Bischof von Passau, stellte der Bischof einen Satz des Evangeliums heraus, in dem Jesus sein innerstes Anliegen für seine Jünger offenbart — nämlich, dass sie durch ihn ihren göttlichen Vater erkennen. “Das aber ist das ewige Leben: dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus”, zitierte Bischof Oster aus dem Tagesevangelium. Das ewige Leben, so der Bischof, werde hier mit dem Erkennen Jesu und des Vaters gleichgesetzt. Das Wort ‘erkennen’ meine dabei eine vertrauensvolle Öffnung und Annahme dessen, was das Wesen Gottes ausmache — eine Annahme, die weit über das bloße Wissen von Fakten hinausgehe: “Das Hineintreten und Hineingenommenwerden in diese innere Beziehung mit dem Herrn, das Verstehen, wer er ist und was ihn ausmacht, das ist schon Teilhabe am ewigen Leben, hier geschieht schon Herzensberührung und Herzensverwandlung durch den Herrn und sein Leben.”
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„Das aber ist das ewige Leben: dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus.”
Dies sei auch sein persönliches Herzensanliegen, sagte Bischof Oster. “Neue Evangelisierung heißt im Kern, in der Weise ein Begleiter der Menschen zu werden, dass sie durch die Begegnung, durch das Aufschließen der Schrift, durch den Gottesdienst, durch die Gemeinschaft, durch den Dienst der Liebe an Mensch und Schöpfung an den Punkt geführt werden, an dem sie dem Herrn begegnen, der sich offenbart.” Bewusst nehme er hier die Schöpfung hinzu, sagte er — denn Papst Franziskus habe vor fünf Jahren mit seiner Enzyklika “Laudato sì” so deutlich gezeigt, wie in diesem Sinne alles mit allem zusammenhänge, wie sehr sich Gott selbst auch in der Schönheit der Schöpfung offenbare. All das, auch, dass es sehr häufig zuerst die Armen seien, die unter der Ausbeutung der Schöpfung leiden müssten, fordere uns zu einem neuen Lebensstil auf — gerade auch durch diese Krise der Corona-Zeit, fuhr Bischof Oster fort.
„Wir haben unerschrocken weitergemacht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden.”
Und zum Schluss kam Bischof Oster auf “Maria, Hilfe der Christen” zu sprechen: “Es gab noch nie einen Menschen auf dieser Welt, der Jesus so tief erkannt hat, wie sie”, sagte er und lud die Gläubigen ein, sich vertrauensvoll an Maria zu wenden. “Auf dass wir auch in ihrer Gegenwart lernen, unseren Herrn besser mit den Augen des Herzens zu erkennen. Auf dass wir gerade auch in dieser schwierigen Zeit mit neuer Hoffnung erfüllt werden.”