Es war ein wunderschöner und ungewöhnlicher Tag, als die Malteser Ausflugsfahrten-Familie kürzlich wieder unterwegs war. Denn die Ziele sind für Ausflügler nicht alltäglich, kamen aber bei der Gruppe mit rund 60 Personen sehr gut an.
„Willkommen am Europa 3“, mit diesen Worten begrüße Michael Gschösser, der Pilot des Rettungshubschraubers Christopherus Europa 3 am Stützpunkt in Suben, die Gäste. Er erklärte ihnen, dass das Einzugsgebiet bis nach Linz, Regensburg, München, Freyung und sogar bis Nürnberg reicht. Das Kerngebiet gehe bis nach Braunau und Deggendorf und die Notfallorte dort können binnen 15 Minuten erreicht werden. „Wir sind sehr fleißig. Fünf bis zehn Mal sind wir unterwegs“, berichtete Michael Gschösser Die Schichten dauern an den langen Sommertagen bis zu 16 Stunden. „Das ist sehr anspruchsvoll“, betonte der Pilot des ÖAMTC.
Die Besucher staunten nicht schlecht, als ihnen Michael Gschösser erklärte: „Der Hubschrauber ist ein waschechter Bayer. Er wurde in Donauwörth gebaut und hat Komponenten aus Zentraleuropa. Neu kostet er 6 Millionen Euro.“ Die Besatzung besteht aus einem Notarzt, dem Piloten und einem Notfallsanitäter, der den Piloten auch während des Fluges assistiert. Diese Funktion übte an dem Tag Andreas Kronawitter aus, der zusammen mit Michael Gschösser die vielen Fragen der Ausflügler beantwortete, die auch auf Tuchfühlung mit dem Hubschrauber gehen konnten. Sie hatten viel Glück, denn der Hubschrauber musste während ihres Besuches nicht zu einem Einsatz. Doch kaum waren sie weg, stieg er auch schon auf, um Menschen in Not zu helfen.
Am Nachmittag ging es nach Pocking, wo am Rottauer Museum Robert Niedermeier die Besucher schon erwartete. „Vor 25 Jahren habe ich mit 33 Jahren ein privates Museum für Fahrzeuge, Wehrtechnik und Zeitgeschichte eröffnet und seither viele Gegenstände gefunden, die außergewöhnlich sind“, erklärte er. Sein alter Bauernhof, wo sich das Museum befindet, sei früher eine Ritterburg gewesen und seine Kinder sind schon die 14. Generation der Familie auf dem Anwesen. Robert Niedermeier erzählte viel und mit großer Leidenschaft von seinem Museum. So etwa, dass Exponate von hier immer wieder als Filmausstattung dienen, wie etwa bei „Sophie Scholl“, wo er selbst einen Gefängnisfahrer gemimt habe. „Zeitgeschichte pur – das ist das Rottauer Museum“, betonte Robert Niedermeier mit Nachdruck und die Gäste hatten reichlich Gelegenheit, beim Rundgang in diese Geschichte einzutauchen.
Es war wieder ein rundum gelungener Tag, der auch viel Raum für Gespräche und zum Genießen des schönen Wetters bot. Möglich sind diese Fahrten nur, weil sich die ehrenamtlichen Malteser immer wieder mit viel Herzblut engagieren und sich den ganzen Tag über rührend um die Teilnehmer, diesmal allein 25 Rollstuhlfahrer, kümmern. So fuhren alle Ausflügler frohgemut wieder nach Hause.
Text + Fotos: Rosmarie Krenn