Soziales

Malteser im Verpflegungseinsatz

Redaktion am 05.06.2024

Hochwasser Foto: Friedsam
Zusammen mit dem Referenten Notfallvorsorge Michael Walch (2.v.l.) bereitete dieses Kochteam Schweinebraten für die Einsatzkräfte zu (v.l.): Hans Kloiber, Hans Irlesberger, Elena Stumvoll, Pascal Egger, Heidi Irlesberger, sowie Lucas, Alwin und Karin Ziola.

Es ist das Thema Nummer eins in diesen Tagen: das Hochwasser. Bilder von überfluteten Gebieten, von Verwüstung und auch von den zahlreichen Einsatzkräften sind allgegenwärtig. Auch die Malteser tragen ihren Teil dazu bei, die Situation in den Griff zu bekommen. Sie helfen eher im Hintergrund auf eine Art und Weise, an die angesichts der betroffen machenden Bilder wohl kaum jemand denkt.

Die Mal­te­ser sor­gen dafür, dass die Ein­satz­kräf­te mit Essen ver­pflegt wer­den. Dreh- und Angel­punkt ist hier das Ver­eins­heim in der Schal­din­ger Stra­ße und beim Refe­ren­ten Not­fall­vor­sor­ge Micha­el Walch lau­fen alle Mal­te­ser-Fäden rund um das Hoch­was­ser zusam­men. Am Sams­tag, 1. Juni um 7.48 Uhr hat mich Mar­kus Bier­in­ger vom Ord­nungs­amt der Stadt Pas­sau tele­fo­nisch infor­miert, dass die Schnell­ein­satz­grup­pe (SEG) Betreu­ung alar­miert wer­den soll. Drei Stun­den spä­ter waren die ers­ten Hel­fer vor Ort in der Schal­din­ger Stra­ße“, berich­tet Micha­el Walch.

Bis Mitt­woch­vor­mit­tag sei­en 60 ehren­amt­li­che Mal­te­ser im Ein­satz gewe­sen und hät­ten mehr als 600 Stun­den geleis­tet. Ver­stär­kung haben sie von ihren drei Not­fall­sa­ni­tä­ter-Aus­zu­bil­den­den bekom­men. Beim Aus­ruf des Kata­stro­phen­fal­les wur­den sie von der Mal­te­ser Ret­tungs­dienst­schu­le in Regen­stauf frei­ge­stellt“, sagt Micha­el Walch. Der­zeit sei von 7.00 bis 22.00 Uhr immer jemand da in der Küche in der Schal­din­ger Straße.

Wer denkt, dass die Ein­satz­kräf­te nur mit Wurst- und Käse­sem­meln ver­sorgt wer­den, der irrt gewal­tig. Die Mal­te­ser haben da einen erheb­lich höhe­ren Anspruch an sich selbst. Das Niveau der Ver­pfle­gung ist ent­spre­chend. So wer­den beleg­te Sem­meln für den Vor­mit­tag vor­be­rei­tet, mit­tags gibt es Warm­ver­pfle­gung und abends, je nach Bedarf, noch ein­mal eine Mahl­zeit, wie etwa Wurst­sa­lat. Das Mit­tag­essen ist eben­so abwechs­lungs­reich und schmack­haft. So gab es in den ver­gan­ge­nen Tagen Nudeln mit Bolo­gne­se-Soße, Geschnet­zel­tes mit Nudeln und am Mitt­woch Schwei­ne­bra­ten mit Kar­tof­fel­sa­lat und Sem­mel. Damit man sich die Dimen­si­on in etwa vor­stel­len kann: Für den Bra­ten wur­den 35 kg Schwei­ne­fleisch zubereitet.

Rund 200 Akti­ve von Feu­er­weh­ren, DLRG, Was­ser­wacht, BRK und THW ver­sor­gen die Mal­te­ser täg­lich. Sie brin­gen das Essen an meh­re­re Aus­ga­be­stel­len im Stadt­ge­biet. Hier­bei wer­den sie vom BRK unter­stützt. In den nächs­ten Tagen rech­net Micha­el Walch mit einem erhöh­ten Bedarf. Wir kön­nen so arbei­ten, wie die Was­ser­stän­de zurück­ge­hen“, sagt er. Je mehr, umso mehr Ein­satz­kräf­te kön­nen arbeiten.“ 

Wir kön­nen Hochwasser”

Micha­el Walch selbst ist zur­zeit im Dau­er­ein­satz. Allein am Diens­tag habe er 108 Tele­fon­ge­sprä­che im Zusam­men­hang mit dem Hoch­was­ser mit allen mög­li­chen Ansprech­part­nern geführt. Dies wenigs­tens wird in den nächs­ten Tagen weni­ger wer­den. Am Wochen­en­de kommt unse­re SEG Infor­ma­ti­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on (IuK) zum Ein­satz, um die erfor­der­li­che Logis­tik der Ver­pfle­gungs­maß­nah­men zu unter­stüt­zen“, kann er berichten.

Ihm ist es auch wich­tig, vor Ort bei den Ein­satz­kräf­ten vor­bei­zu­schau­en: Ein Mal am Tag rede ich mit ihnen und fra­ge, ob das Essen gepasst hat und ob es genug war. Es gab bis­her nur posi­ti­ve Rück­mel­dun­gen“, sagt er. Am Diens­tag war er dazu mit dem Motor­rad in der Stadt unter­wegs, weil es sonst kein Durch­kom­men gab.“

Micha­el Walch ist ein alter Hase“, was Kata­stro­phen­ein­sät­ze anbe­langt, hat mehr als 20 Jah­re Erfah­rung auf die­sem Gebiet. Er behält auch in schwie­ri­gen Situa­tio­nen die Ruhe und den Über­blick. Wir kön­nen Hoch­was­ser“, ant­wor­tet er auf die Fra­ge, wie er die Situa­ti­on in Pas­sau ein­schätzt. Die­se Erfah­rung habe er auch in den letz­ten Tagen orga­ni­sa­ti­ons­über­grei­fend wie­der gemacht: Alles funk­tio­niert. Jeder weiß, was er zu tun hat. Die Zusam­men­ar­beit alle Betei­lig­ten ist wie immer hervorragend.“

Um den Anfor­de­run­gen der Ver­pfle­gungs­ein­sät­ze auch in Zukunft gerecht zu wer­den, wird die Aus­stat­tung der Küche in der Schal­din­ger Stra­ße stän­dig erwei­tert. Erst kürz­lich haben die Mal­te­ser aus Eigen­mit­teln eine Spül­ma­schi­ne ange­schafft. Als nächs­tes wür­den wir einen Edel­stahl­tisch brau­chen“, erklärt der Refe­rent Notfallvorsorge.

Zuwendungen sind auch möglich auf das Spendenkonto der Passauer Malteser:

Kon­to­in­ha­ber: Mal­te­ser Hilfs­dienst e. V
Kre­dit­in­sti­tut: Pax Bank e. G. Köln
IBAN: DE14 3706 0120 1201 2170 12
BIC: GENODED1PA7
Ver­wen­dungs­zweck: Katastrophenschutz

Damit die Mal­te­ser sich bei den Spen­dern bedan­ken und auf Wunsch Zuwen­dungs­be­stä­ti­gun­gen zusen­den kön­nen, bit­ten sie um Anga­be des Namens sowie der voll­stän­di­gen Anschrift.

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