Es ist das Thema Nummer eins in diesen Tagen: das Hochwasser. Bilder von überfluteten Gebieten, von Verwüstung und auch von den zahlreichen Einsatzkräften sind allgegenwärtig. Auch die Malteser tragen ihren Teil dazu bei, die Situation in den Griff zu bekommen. Sie helfen eher im Hintergrund auf eine Art und Weise, an die angesichts der betroffen machenden Bilder wohl kaum jemand denkt.
Die Malteser sorgen dafür, dass die Einsatzkräfte mit Essen verpflegt werden. Dreh- und Angelpunkt ist hier das Vereinsheim in der Schaldinger Straße und beim Referenten Notfallvorsorge Michael Walch laufen alle Malteser-Fäden rund um das Hochwasser zusammen. „Am Samstag, 1. Juni um 7.48 Uhr hat mich Markus Bieringer vom Ordnungsamt der Stadt Passau telefonisch informiert, dass die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Betreuung alarmiert werden soll. Drei Stunden später waren die ersten Helfer vor Ort in der Schaldinger Straße“, berichtet Michael Walch.
Bis Mittwochvormittag seien 60 ehrenamtliche Malteser im Einsatz gewesen und hätten mehr als 600 Stunden geleistet. Verstärkung haben sie von ihren drei Notfallsanitäter-Auszubildenden bekommen. „Beim Ausruf des Katastrophenfalles wurden sie von der Malteser Rettungsdienstschule in Regenstauf freigestellt“, sagt Michael Walch. Derzeit sei von 7.00 bis 22.00 Uhr immer jemand da in der Küche in der Schaldinger Straße.
Wer denkt, dass die Einsatzkräfte nur mit Wurst- und Käsesemmeln versorgt werden, der irrt gewaltig. Die Malteser haben da einen erheblich höheren Anspruch an sich selbst. Das Niveau der Verpflegung ist entsprechend. So werden belegte Semmeln für den Vormittag vorbereitet, mittags gibt es Warmverpflegung und abends, je nach Bedarf, noch einmal eine Mahlzeit, wie etwa Wurstsalat. Das Mittagessen ist ebenso abwechslungsreich und schmackhaft. So gab es in den vergangenen Tagen Nudeln mit Bolognese-Soße, Geschnetzeltes mit Nudeln und am Mittwoch Schweinebraten mit Kartoffelsalat und Semmel. Damit man sich die Dimension in etwa vorstellen kann: Für den Braten wurden 35 kg Schweinefleisch zubereitet.
Rund 200 Aktive von Feuerwehren, DLRG, Wasserwacht, BRK und THW versorgen die Malteser täglich. Sie bringen das Essen an mehrere Ausgabestellen im Stadtgebiet. Hierbei werden sie vom BRK unterstützt. In den nächsten Tagen rechnet Michael Walch mit einem erhöhten Bedarf. „Wir können so arbeiten, wie die Wasserstände zurückgehen“, sagt er. „Je mehr, umso mehr Einsatzkräfte können arbeiten.“
„Wir können Hochwasser”
Michael Walch selbst ist zurzeit im Dauereinsatz. Allein am Dienstag habe er 108 Telefongespräche im Zusammenhang mit dem Hochwasser mit allen möglichen Ansprechpartnern geführt. Dies wenigstens wird in den nächsten Tagen weniger werden. „Am Wochenende kommt unsere SEG Information und Kommunikation (IuK) zum Einsatz, um die erforderliche Logistik der Verpflegungsmaßnahmen zu unterstützen“, kann er berichten.
Ihm ist es auch wichtig, vor Ort bei den Einsatzkräften vorbeizuschauen: „Ein Mal am Tag rede ich mit ihnen und frage, ob das Essen gepasst hat und ob es genug war. Es gab bisher nur positive Rückmeldungen“, sagt er. Am Dienstag war er dazu mit dem Motorrad in der Stadt unterwegs, „weil es sonst kein Durchkommen gab.“
Michael Walch ist ein „alter Hase“, was Katastropheneinsätze anbelangt, hat mehr als 20 Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet. Er behält auch in schwierigen Situationen die Ruhe und den Überblick. „Wir können Hochwasser“, antwortet er auf die Frage, wie er die Situation in Passau einschätzt. Diese Erfahrung habe er auch in den letzten Tagen organisationsübergreifend wieder gemacht: „Alles funktioniert. Jeder weiß, was er zu tun hat. Die Zusammenarbeit alle Beteiligten ist wie immer hervorragend.“
Um den Anforderungen der Verpflegungseinsätze auch in Zukunft gerecht zu werden, wird die Ausstattung der Küche in der Schaldinger Straße ständig erweitert. Erst kürzlich haben die Malteser aus Eigenmitteln eine Spülmaschine angeschafft. „Als nächstes würden wir einen Edelstahltisch brauchen“, erklärt der Referent Notfallvorsorge.
Zuwendungen sind auch möglich auf das Spendenkonto der Passauer Malteser:
Kontoinhaber: Malteser Hilfsdienst e. V
Kreditinstitut: Pax Bank e. G. Köln
IBAN: DE14 3706 0120 1201 2170 12
BIC: GENODED1PA7
Verwendungszweck: Katastrophenschutz
Damit die Malteser sich bei den Spendern bedanken und auf Wunsch Zuwendungsbestätigungen zusenden können, bitten sie um Angabe des Namens sowie der vollständigen Anschrift.