Seit sechs Jahren bieten die Malteser ihre Mahlzeiten-Patenschaften für Menschen an, die sonst keine warme Mahlzeit am Tag bekommen würden. Gerade in letzter Zeit wird die Nachfrage immer größer. Denn oft kommt bei vielen Menschen am Monatsende ein Minus heraus. Deshalb sind die Malteser auf der Suche nach weiteren Paten.
„28.000 Mahlzeiten haben wir bis Ende 2021 schon über die Patenschaften ausgeliefert“, sagt Fundraiserin Stefanie Weber. „Auch wir machen in letzter Zeit die Erfahrung, dass bestimmten Personengruppen immer weniger Geld für Lebensmittel zur Verfügung steht.“ Gründe dafür seien in erster Linie die hohen Lebensmittelpreise und die gestiegenen Stromkosten. Außerdem befürchten viele, dass ihre Miete erhöht wird. „Irgendwie und irgendwo muss eingespart werden. Und das ist dann meistens beim Essen. Da bleibt oft kein Geld mehr übrig für eine ausreichende, abwechslungsreiche und gesunde Ernährung,“ bedauert Stefanie Weber.
„Das betrifft vor allem alleinstehende Frauen, die oft verwitwet sind. Weil sie sich früher um den Haushalt und die Kinder gekümmert haben, ist die Rente oft sehr klein. Sie sind sehr genügsam und eine bescheidene Lebensweise gewohnt. Und gerade diese Menschen, die ohnehin schon sehr sparsam leben, trifft die aktuelle Situation mit am härtesten“, weiß die Fundraiserin nur zu gut. Einige von ihnen hätten nicht einmal ein Telefon, weil dafür die karge Rente einfach nicht ausreicht.
Trotz ihrer Armut scheuen sich viele Menschen, die Unterstützung in Anspruch zu nehmen. „Die Hemmschwelle ist ganz hoch. Nur in den seltensten Fällen kommen die Betroffenen selbst auf uns zu. Es sind eher die Pfarr- und Sozialämter oder auch Menschen aus dem Umfeld, die sagen: ‚Wir kennen da jemanden, der wirklich arm ist‘“, sagt Stefanie Weber.
„Bei der Bedürftigkeitsprüfung, die wir vor Ort machen, listen wir alle Kosten auf und ermitteln den Betrag, der monatlich zur Verfügung steht. Es kommt nicht selten vor, dass da ein Minus herauskommt. Da fragt man sich dann, wie diese Menschen über die Runden kommen“, berichtet Stefanie Weber. Und ergänzt: „Meistens sind das genau die Leute, die uns dann fragen: ‚Gibt es nicht jemanden, der ärmer ist als ich und dem die Patenschaft besser zugutekommen soll?‘“
Stefanie Weber nennt die Grundvoraussetzungen für eine Mahlzeiten-Patenschaft: „In der Regel gilt ein Mindestalter von 75 Jahren oder wenn jemand aufgrund von Krankheit oder Behinderung auf Hilfe angewiesen ist.“ Darüber hinaus müssen noch folgende Voraussetzungen vorliegen: Bezug von Grundsicherung oder wenn nach Abzug der Miete weniger als 550 Euro zum Leben bleiben oder wenn der Berechtigungsschein einer Tafel vorliegt.
45 Menschen in der ganzen Diözese Passau können sich zurzeit Dank der Mahlzeiten-Patenschaften über ein warmes Essen am Tag freuen. Doch im gleichen Maß wie der Bedarf steigt, nimmt leider die Spendenbereitschaft ab, wie Stefanie Weber erklärt: „Im vergangenen Jahr war sie sehr hoch. Corona machte, dass sich mehr Menschen mit dem Thema Einsamkeit und der Situation armer Menschen auseinandergesetzt haben. Da haben wir viele Unterstützer dazubekommen.“ Doch nun würde ein Großteil der Wohltäter andere Schwerpunkte setzen oder hätte selbst nicht mehr so viel Geld zur Verfügung wie zuvor.
Stefanie Weber bittet daher um Unterstützung, damit nicht nur die bestehenden Patenschaften gesichert werden können, sondern auch dem in Zukunft absehbaren größeren Bedarf Rechnung getragen werden kann. Möglich sind einmalige oder regelmäßige Spenden, wobei der Spender die Höhe seiner Zuwendung natürlich selbst festlegt.
Spendenkonto:
IBAN: DE53 7509 0300 0004 3911 36
BIC: GENODEF1M05
LIGA-Bank Passau
Verwendungszweck „Mahlzeiten-Patenschaft“
Damit die Malteser sich bei den Spendern bedanken und auf Wunsch Zuwendungsbestätigungen zusenden können, bitten sie um die vollständige Anschrift.
Kontakt für Spender und Hilfesuchende:
Stefanie Weber
Tel. 0851÷95666−55
E‑Mail Stefanie.Weber@malteser.org
Text: Malteser Hilfsdienst e.V. Diözesangeschäftsstelle
Passau