Soziales

Malteser geben Tipps zum Radfahren

Pressemeldung am 05.08.2024

240801 Maltesertipps Radeln hp1 Foto: Malteser
Johannes Breit, Diözesanausbildungsreferent der Malteser, hat viele wertvolle Tipps für Zweiradfahrer. Einer davon: „Achtet bitte auf eine präventive Fahrweise und nehmt Rücksicht auf Fußgänger, vor allem auch bei gemeinsamen Rad- und Fußwegen.“ (Siehe Schild)

Johannes Breit, Diözesanausbildungsreferent der Passauer Malteser, der in seiner Freizeit selbst gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist, gibt wertvolle Tipps, wie man im Falle eines Unfalls richtig handelt. Das gilt für Mountainbiker genauso wie für Fahrrad- und auch für E-Bike-Fahrer.

Die Rad­sai­son hat zwar schon längst begon­nen. Doch nun, wäh­rend der Urlaubs­zeit, kön­nen sich begeis­ter­te Biker noch mehr ihrem Hob­by wid­men. Johan­nes Breit, Diö­ze­sa­n­aus­bil­dungs­re­fe­rent der Pas­sau­er Mal­te­ser, der in sei­ner Frei­zeit selbst ger­ne mit dem Zwei­rad unter­wegs ist, gibt wert­vol­le Tipps, wie man im Fal­le eines Unfalls rich­tig han­delt. Das gilt für Moun­tain­bi­ker genau­so wie für Fahr­rad- und auch für E‑Bike-Fah­rer.

Die Unfäl­le gehen zwar meist glimpf­lich aus, kön­nen aber auch zu Not­fall­si­tua­tio­nen füh­ren. Johan­nes Breit erklärt, was dabei am häu­figs­ten ist: Das sind in ers­ter Linie natür­lich Stür­ze, die zu Prel­lun­gen, Schürf­wun­den und Frak­tu­ren füh­ren kön­nen. Kopf­ver­let­zun­gen sind auch ein gro­ßes The­ma, vor allem, wenn der Helm nicht rich­tig sitzt oder gar nicht getra­gen wird. Zudem gibt es oft Ver­let­zun­gen an den Hand­ge­len­ken und Knien, da die­se bei einem Sturz häu­fig zuerst den Boden berühren.“

Natür­lich kennt der Aus­bil­dungs­re­fe­rent auch die wich­tigs­ten Ers­te-Hil­fe-Maß­nah­men, die auch jeder Biker ken­nen soll­te: Zunächst ein­mal ist es wich­tig, die Ruhe zu bewah­ren und die Situa­ti­on schnell zu beur­tei­len.“ Zehn Sekun­den für zehn Minu­ten sei die Regel, wenn man plötz­lich mit einer Not­fall­si­tua­ti­on kon­fron­tiert ist. Atmet tief durch und nehmt euch zehn Sekun­den Zeit, um über die nächs­ten zehn Minu­ten nach­zu­den­ken. Macht euch klar, wor­auf es jetzt wirk­lich ankommt, und ent­schei­det euch für eure wei­te­re Vor­ge­hens­wei­se. Ruhe bewah­ren, anstatt in Panik und Aktio­nis­mus zu ver­fal­len, hilft euch – und vor allem der ver­letz­ten Per­son. Bei Bewusst­lo­sig­keit oder schwe­ren Ver­let­zun­gen soll­te sofort der Not­ruf über die 112 abge­setzt werden.“

Von den fünf W’s hat wohl jeder schon ein­mal gehört. Doch, wie war das noch mal? Johan­nes Breit klärt auf: Wer ruft an? Wo ist das Ereig­nis? Was ist gesche­hen? Wie vie­le Betrof­fe­ne? War­ten auf Rück­fra­gen. Vor allem der letz­te Punkt ist beson­ders wich­tig. Das Gespräch been­den nicht wir, son­dern immer der Dis­po­nent in der Inte­grier­ten Leitstelle.“

Bei Blu­tun­gen sei es wich­tig, die Wun­de zu ver­sor­gen und zu ver­su­chen, die Blu­tung zu stop­pen, so der Exper­te wei­ter. Das Anle­gen von Druck­ver­bän­den und die rich­ti­ge Lage­rung des Ver­letz­ten sind eben­falls essen­zi­ell. Bei Ver­dacht auf Kno­chen­brü­che soll­te das betrof­fe­ne Kör­per­teil so wenig wie mög­lich bewegt werden.“

Nun sind die wich­tigs­ten Maß­nah­men ergrif­fen, der Not­ruf ist abge­setzt. Wie kann man die Ret­tungs­kräf­te bei der Anfahrt unter­stüt­zen, damit sie mög­lichst schnell da sind? Natür­lich weiß auch hier Johan­nes Breit die Ant­wort: Lässt es die Lage zu, pro­fi­tie­ren exter­ne Hel­fer von einem gut posi­tio­nier­ten Ein­wei­ser, der den Weg zur Unfall­stel­le zei­gen kann. Auch meh­re­re Hel­fer sind in solch einer Situa­ti­on hilf­reich, denn meist kom­men meh­re­re Fahr­zeu­ge an den Unfall­ort und tref­fen zu ganz unter­schied­li­chen Zei­ten ein. Oder der Weg zur Unfall­stel­le ist sehr kompliziert.“

240801 Maltesertipps Radeln hp2

Johan­nes Breit weist auch auf spe­zi­el­le Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de hin, die ein Zwei­rad­fah­rer auf jeden Fall immer dabei­ha­ben soll­te: Ein klei­nes Ers­te-Hil­fe-Set, das Ver­bands­ma­te­ri­al, Des­in­fek­ti­ons­mit­tel, Pflas­ter und eine Ret­tungs­de­cke ent­hält. Ein Mobil­te­le­fon, um im Not­fall Hil­fe rufen zu kön­nen, ist eben­falls uner­läss­lich. Für län­ge­re Tou­ren kann auch eine Not­fall­pfei­fe nütz­lich sein, um auf sich auf­merk­sam zu machen.“

Damit man immer so gut wie mög­lich hel­fen kann, wenn Hil­fe gebraucht wird, emp­fiehlt Johan­nes Breit, alle zwei bis drei Jah­re einen Auf­fri­schungs­kurs zu besu­chen. Die medi­zi­ni­schen Richt­li­ni­en ändern sich immer wie­der und es ist wich­tig, dass man die aktu­el­len Maß­nah­men kennt. Zudem hilft regel­mä­ßi­ges Trai­ning, im Ernst­fall sicher und schnell han­deln zu können.“

Um das Unfall­ri­si­ko so gering wie mög­lich zu hal­ten, rät er, immer einen pas­sen­den Helm zu tra­gen und dar­auf zu ach­ten, dass die­ser auch rich­tig sitzt. Außer­dem soll­te man die eige­nen Fähig­kei­ten rea­lis­tisch ein­schät­zen und nicht über sei­ne Gren­zen hin­aus­ge­hen. Regel­mä­ßi­ge War­tung des Fahr­rads und das Ein­hal­ten der Ver­kehrs- und Trail-Regeln sind eben­falls essenziell.

Dabei soll­te man aber eines nicht ver­ges­sen, sagt Johan­nes Breit: Genießt das Fah­ren, aber bleibt auf­merk­sam und vorausschauend.“

Text+Foto: Mal­te­ser Hilfs­dienst Passau

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