Das glauben wir

„Maria ist die Kirche“ – Mariä Himmelfahrt in Altötting

BAY am 15.08.2019

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Freilich muss man für den Festtag Mariä Himmelfahrt nicht extra nach Altötting reisen: „Weil Gott überall ist“ sei „auch Maria stets mit uns“, stellte Passaus Bischof Stefan Oster am 15. August fest. Dennoch kamen zu den beiden Gottesdiensten rund um den Festtag auch zahlreiche Pilger; insgesamt rund 3.000 Gläubige feierten am Wallfahrtsort in der St. Anna-Basilika mit Bischof Oster die Festmesse und etwa ebenso viele am Vorabend die hl. Messe mit Wallfahrtsrektor und Stadtpfarrer Prälat Günther Mandl. Bischof Oster erklärte unter anderem, wieso es sich an Marienwallfahrtsorten „irgendwie leichter“ glauben lässt.

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Auch wäh­rend des Pon­ti­fi­kal­am­tes zum Patro­zi­ni­um der Gna­den­ka­pel­le am 15. August war die Got­tes­mut­ter zumin­dest zei­chen­haft“ zuge­gen, wie der stell­ver­tre­ten­de Wall­fahrts­rek­tor Kapu­zi­ner­pa­ter Nor­bert Schlen­ker in sei­nen Begrü­ßungs­wor­ten fest­stell­te. Im Rah­men einer fei­er­li­chen Pro­zes­si­on hat­te Dia­kon Tho­mas Zau­ner eine Replik des Gna­den­bil­des in die Basi­li­ka getragen.

Dass die­ses Zei­chen einen tie­fen Grund hat im christ­li­chen Glau­ben, erläu­ter­te Bischof Oster in sei­ner Pre­digt. Mag das Wort Kir­che“ bei vie­len ganz ande­re und dar­un­ter auch nega­ti­ve Asso­zia­tio­nen wecken, so sei für ihn die Got­tes­mut­ter den­noch die ers­te und wich­tigs­te“ gedank­li­che Ver­knüp­fung zum Begriff Kir­che“. Mehr noch: Maria ist die Kir­che“, beton­te er. Der Bischof führ­te aus: Ein Christ glau­be nicht nur an etwas“, son­dern an jeman­den“ – an einen Gott, der die Men­schen in ihrem Leben beglei­te. Wer mit die­sen Augen des Glau­bens sieht“, der ver­steht sein eige­nes Leben, die Welt, die ande­ren Men­schen“ ganz neu“. Auch die Got­tes­mut­ter Maria habe im Licht der Grö­ße Got­tes“ ihr eige­nes Leben und die Welt neu“ gese­hen, wie Bischof Oster mit Ver­weis auf das Magni­fi­cat (vgl. Tages­evan­ge­li­um Lk 1,3956) erklär­te. Eben die­se Per­spek­ti­ve habe sie auch schlimms­te Schick­sals­schlä­ge ertra­gen las­sen. Bischof Oster stell­te fest: Maria glaubt und geht mit ihrem Sohn“ – bis hin zu sei­nem elen­den“ Tod am Kreuz. Selbst­ver­ständ­lich sei die Kir­che auf Jesus gebaut, Got­tes Sohn sei der eigent­li­che Grün­der“. Got­tes Ruf zu fol­gen, ihm zu ant­wor­ten, sei wie­der­um die Auf­ga­be aller Gläu­bi­gen. Maria aber wer­de als Mut­ter der Kir­che“ ver­ehrt. Sie habe mit ihrem gan­zen Leben Ant­wort gege­ben“ und sei daher mehr als nur Vor­bild: Je näher wir ihr kom­men, des­to mehr ler­nen wir, Ant­wort zu geben“, erklär­te Bischof Oster. An Wall­fahrts­or­ten las­se es sich vor allem des­halb irgend­wie leich­ter“ glau­ben, weil Maria die Men­schen wie eine Mut­ter an die Hand neh­me, sie mit­neh­me, weil sie mit ein­stim­me in unser Ja zu Gott“. Bischof Oster resü­mier­te: Sie ist die Mut­ter der Kir­che und wir wer­den alle mehr Kir­che, wenn wir mit Ihr gehen und Ja’ sagen zu Jesus.

An die vie­len Zeug­nis­se kon­kret erfah­re­ner Hil­fe durch die Got­tes­mut­ter erin­ner­te Prä­lat Man­dl in sei­ner Pre­digt bei der hl. Mes­se am Vor­abend zum Fest­tag. Er blick­te zurück auf die ers­ten bei­den Wun­der in Alt­öt­ting von vor mitt­ler­wei­le 530 Jah­ren. Außer­dem schil­der­te er Berich­te drei­er Votiv­ta­feln aus den letz­ten 15 Jah­ren, mit denen Gläu­bi­ge für erfah­re­ne Hil­fe dank­ten – für Hil­fe beim Tsu­na­mi in Phu­ket 2004, für die uner­klär­li­che Hei­lung zwei­er schein­bar unheil­bar erkrank­ter Neu­ge­bo­re­ner (eine Votiv­ta­fel spen­de­ten die Eltern nach der Kom­mu­ni­on der bei­den Kin­der) sowie für Hil­fe in einem Fall von Mob­bing. Aus­drück­lich beton­te Prä­lat Man­dl, dass wir Alt­öt­tin­ger ein gro­ßes Erbe ver­wal­ten“ und er mahn­te die Alt­öt­tin­ger, wach­sam und acht­sam“ auf die Gna­den­ka­pel­le, die Kir­chen am Wall­fahrts­ort und auf den Kapell­platz, die gute Stu­be der Mut­ter­got­tes“, zu sehen.

Nach der Vor­abend­mes­se am 14. August – beein­dru­ckend musi­ka­lisch gestal­tet von den Alt­öt­tin­ger Kapell­sing­kna­ben und der Mäd­chen­kan­to­rei unter der Lei­tung von Her­bert Hager – zogen die Gläu­bi­gen auch heu­er in einer fei­er­li­chen Lich­ter­pro­zes­si­on hin­auf zur Gna­den­ka­pel­le und zum fest­lich illu­mi­nier­ten Frei­al­tar, wo Prä­lat Man­dl die Wei­he an die Got­tes­mut­ter“ sprach sowie abschlie­ßend den Segen mit der Gna­den­bild­ko­pie erteil­te. Beim Fest­got­tes­dienst am 15. August erklang Joseph Haydns Niko­lai­mes­se, auf­ge­führt von Alt­öt­tings Kapell­chor und ‑orches­ter. Bischof Oster weih­te am Ende des fest­li­chen Got­tes­diens­tes tra­di­tio­nell die mit­ge­brach­ten Blu­men und Kräu­ter. Prä­lat Man­dl erteil­te vor der Gna­den­ka­pel­le erneut den Segen mit der Gna­den­bild­ko­pie. Eine Mari­en­ves­per am Nach­mit­tag in der Stift­s­pfarr­kir­che mit Prä­lat Man­dl – gestal­tet von der Scho­la Autin­gen­sis – und das Ave in der Gna­den­ka­pel­le brach­ten den Fest­tag Unse­rer Lie­ben Frau zu einem wür­di­gen Abschluss.

Unter den Besu­chern waren auch heu­er wie­der vie­le Ver­tre­ter aus der Poli­tik und aus dem öffent­li­chen Leben – am 14. August u.a. die Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Mar­tin Huber und Mar­cel Huber, Alt­öt­tings Land­rat Erwin Schnei­der und Alt­öt­tings Bür­ger­meis­ter Her­bert Hof­au­er; am 15. August Roland Wei­gert, Staats­se­kre­tär im Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft, Lan­des­ent­wick­lung und Ener­gie, als Ver­tre­ter für Minis­ter­prä­si­dent Mar­kus Söder, Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Mar­tin Huber, stell­ver­tre­ten­der Land­rat Ste­fan Jetz und Bür­ger­meis­ter Hofauer.

Text: Micha­el Glaß

Die Predigt von Bischof Stefan Oster SDB zum nachhören:

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Bildergalerie mit Impressionen von der Lichterprozession und dem Hochfest Mariä Himmelfahrt von Fotografin Roswitha Dorfner:

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