Bischof

Im Lichte Jesu – Mariä Lichtmess 2022

Stefanie Hintermayr am 03.02.2022

432 A3060 Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Am 2. Februar hat Bischof Stefan Oster SDB im Passauer Stephansdom gemeinsam mit Gläubigen und Geistlichen Mariä Lichtmess, das Fest der Darstellung des Herrn, gefeiert. Die Geistlichen begehen wie auch Ordensleute zugleich an diesem Tag des geweihten Lebens ihren Ehrentag.

Mit dem 2. Febru­ar, Mariä Licht­mess, auch als Fest der Dar­stel­lung des Herrn bekannt, endet im kirch­li­chen Jah­res­kreis die Weih­nachts­zeit. Genau 40 Tage nach der Geburt Jesu Chris­ti hat Bischof Ste­fan Oster bereits zum zwei­ten Mal unter Coro­nabe­din­gun­gen im Pas­sau­er Ste­phans­dom gemein­sam mit den Gläu­bi­gen gefei­ert. Unter ihnen auch etli­che Pries­ter aus dem Bis­tum, die wie alle Geist­li­chen und Ordens­leu­te am 2. Febru­ar auch immer ihren Ehren­tag fei­ern: den Tag des geweih­ten Lebens. In der Hei­li­gen Schrift steht geschrie­ben, dass Maria und Josef mit Jesus der jüdi­schen Tra­di­ti­on nach in den Tem­pel gin­gen, um ihr Kind vor Gott dar­zu­stel­len“, d.h. Gott zu wei­hen. Dar­aus erschließt sich die Bezeich­nung Tag des geweih­ten Lebens“. Der Name Mariä Licht­mess“ erklärt sich aus der Begeg­nung der Hei­li­gen Fami­lie mit dem Pro­phe­ten Sime­on. Er nann­te Jesus ein Licht, das die Hei­den erleuch­tet“. Die­ses Licht ist für Chris­ten seit­her ein Sym­bol für die Hoff­nung, die durch den Got­tes­sohn in die Welt gekom­men ist. Die Ker­zen­wei­he mit anschlie­ßen­der Lich­ter­pro­zes­si­on haben daher auch die­ses Jahr wie­der den Got­tes­dienst eingeleitet.

Lichtgestalten – Predigt von Bischof Stefan Oster

Das Licht als Phä­no­men, das Mariä Licht­mess sei­nen Namen ver­leiht und unser Leben maß­geb­lich prägt, durch­zog die gesam­te Pre­digt des Bischofs. Welch gro­ße Bedeu­tung es tag­täg­lich für uns hat, beton­te er ein­gangs: Wie sehr ord­nen wir alles Hel­le im Leben dem Guten zu und das Dunk­le dem Bösen.“ Das gesche­he oft auto­ma­tisch, ent­sprä­che aber nicht der Wirk­lich­keit, gibt es doch schließ­lich vie­le Grau­tö­ne zwi­schen den bei­den Extre­men. Als zwei­ten Aspekt der Wirk­lich­keits­ver­zer­rung nann­te er die Ver­wechs­lungs­ge­fahr. Wie oft kommt doch das Böse als das Gute daher“, gab der Bischof zu beden­ken. Bekann­tes Bei­spiel: der Teu­fel trägt auch den Namen Luzi­fer, was so viel bedeu­tet wie Gestalt des Lichts“. Und auch sonst begeg­ne­ten uns zahl­rei­che Bei­spie­le in unse­rem täg­li­chen Leben; eine ein­deu­ti­ge Unter­schei­dung von Gut und Böse sei oft schwie­rig. Auch die Ver­füh­rung kommt immer im Schein des Guten daher“, beton­te der Bischof. Und in Bezug auf das The­ma Sexu­el­ler Miss­brauch in der katho­li­schen Kir­che“ mein­te er, dass es auch bei Amts­trä­gern viel Dun­kel­heit gäbe, das Licht nicht hell genug leuch­te“. Wo doch gera­de sie Licht sein soll­ten für ande­re. Sie soll­ten die­je­ni­gen sein, die ande­ren mit Qua­li­tä­ten wie Ein­füh­lungs­ver­mö­gen, Mit­ge­fühl, Anteil­nah­me, Zuhö­ren, Geduld und Offen­heit als licht­vol­le Men­schen begeg­ne­ten, beton­te der Bischof. An die Geist­li­chen gewandt schloss er mit den Wor­ten: Wir sind die Gott­ge­weih­ten. Ler­nen wir, es immer wie­der zu sein, weil er das Licht ist und das Leben, das nie mehr auf­hört. Amen.“

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Auf­grund der Licht­sym­bo­lik endet Mariä Licht­mess tra­di­tio­nell mit der Spen­de des Bla­si­us­segens, wel­cher v.a. Hus­ten und Erkäl­tungs­krank­hei­ten, aber auch Krank­heit und Lei­den all­ge­mein, fern­hal­ten soll. Dabei hält ein Pries­ter zwei geseg­ne­te, in Form des Andre­as­kreu­zes schräg ange­ord­ne­te bren­nen­de Ker­zen vor Gesicht und Hals des Gläu­bi­gen. Er soll auf Für­spra­che des hei­li­gen Bla­si­us vor Hals­krank­hei­ten und Krank­heit und Leid im All­ge­mei­nen bewahrt wer­den. Der Bischof und Arzt Bla­si­us aus dem arme­ni­schen Sebas­te starb um das Jahr 316 und fei­ert jedes Jahr am 3. Febru­ar sei­nen Gedenktag.

Musi­ka­lisch wur­de der Got­tes­dienst von Dom­ka­pell­meis­ter Andre­as Unter­gug­gen­ber­ger, Sopra­nis­tin Maria Weber, dem Lei­ter der Diö­ze­san­blech­blä­ser Micha­el Beck, Orga­nist Maxi­mi­li­an Jäger und Dom­kan­to­rin Bri­git­te Fruth.

Hintergrund zum Tag des geweihten Lebens

1997 hat der dama­li­ge Papst Johan­nes Paul II den 2. Febru­ar, Mariä Licht­mess, auch zum Tag des geweih­ten Lebens aus­ge­ru­fen. Damit soll­te die Wert­schät­zung von Orden oder ande­rer Gemein­schaf­ten geist­li­chen Lebens geför­dert wer­den. Mariä Licht­mess, das Fest der Dar­stel­lung des Herrn, der Tag des geweih­ten Lebens ist damit ein beson­de­rer Ehren­tag für Ordens­leu­te und Geist­li­che, die in einer Gemein­schaft leben.

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