Bistum

Der Tag des Herrn - wer kann ihn ertragen?

Susanne Schmidt am 02.02.2025

250202 Lichtmess Bild: Susanne Schmidt

Am 2. Februar 2025 wurde im Passauer Stephansdom der Gottesdienst zu Mariä Lichtmess gefeiert. Dieses Fest, auch als „Darstellung des Herrn“ bekannt, erinnert an die Darstellung des Jesuskindes im Tempel von Jerusalem, 40 Tage nach seiner Geburt.

Bischof Ste­fan Oster SDB ging in sei­ner Pre­digt tief in die bibli­sche Bedeu­tung des Tags des Herrn“ ein. Er bezog sich auf den Pro­phe­ten Malea­chi aus der ers­ten Lesung, der auf die Ankunft des Feu­ers“ und der Lau­ge“ hin­weist, die das Volk Got­tes läu­tern wür­den. Bischof Oster gab die Fra­ge des Pro­phe­ten wei­ter: Wer kann den Tag ertra­gen, wenn er kommt?“ Die­se Ankunft Got­tes, die als eine Art Zorn ver­stan­den wer­de, stel­le eine bedeu­ten­de Her­aus­for­de­rung für das Volk dar. Doch der Bischof mach­te deut­lich, dass die Erfül­lung die­ser Ver­hei­ßung in Jesus Chris­tus anders ver­lief als erwar­tet: Da kommt also die Lau­ge und das Feu­er. Und dann? Dann kommt ein Baby.“

Er kommt als Kind, und den­noch ist er das Feu­er der Lie­be, das uns rei­ni­gen möchte.”

Bischof Stefan Oster

Der Bischof stell­te die Fra­ge, in wel­cher Wei­se er das Feu­er und die Lau­ge sei. Und beton­te: Das Kri­te­ri­um dafür sei die Lie­be, die maß­los ist. Jesus habe von der maß­lo­sen Ver­ge­bung, Hin­ga­be und Nach­fol­ge gespro­chen. Denn: Es geht viel mehr um die inne­re Hal­tung des Men­schen, um die Lie­be, als um das blo­ße Ein­hal­ten des Geset­zes oder äuße­rer Rituale.“

Die bibli­sche Erzäh­lung schil­de­re den Sün­den­fall, in Fol­ge des­sen der Mensch ein har­tes Herz“ bekom­men habe. Doch Gott las­se es nicht dabei bewen­den. Immer wie­der bie­tet Gott den Men­schen sei­nen Bund an. Immer wie­der will er mit ihnen in ein per­sön­li­ches Ver­hält­nis kom­men.“ Es zei­ge sich deut­lich, dass Gott den Men­schen nicht nur Geset­ze und Regeln gege­ben habe, son­dern immer die Bezie­hung mit ihnen, mit ihren Her­zen, suche. 

250202 Lichtmess 13 Bild: Susanne Schmidt


Ich bin über­zeugt, dass Jesus uns ein Herz geben will, das sich bre­chen lässt“, so der Bischof. Ein Herz, das sich schmel­zen lässt ange­sichts des­sen, wer er ist und wie er ist.“ Jesus neh­me das Herz aus Stein und gebe den Men­schen ein wei­ches Herz: Wenn wir ler­nen, mit sei­nem Her­zen, mit sei­nen Augen auf die Welt zu bli­cken, dann sind wir anders unter­wegs, als wir durch­schnitt­lich unter­wegs sind. Dann beten wir hof­fent­lich Gott im Geist und in der Wahr­heit an.“

Der Bischof schloss sei­ne Pre­digt mit den Wor­ten der fran­zö­si­schen Mys­ti­ke­rin Simo­ne Weil, die schrieb: Nicht wie ein Mensch über gött­li­che Din­ge spricht, zeigt, ob er durch das Feu­er der Lie­be Got­tes gegan­gen ist. Son­dern wie ein Mensch über irdi­sche Din­ge spricht, zeigt, ob er durch das Feu­er der Lie­be Got­tes gegan­gen ist.“

Die Predigt hier als Video:

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Am Ende des Got­tes­diens­tes hat­ten die Gläu­bi­gen die Gele­gen­heit, den Bla­si­us­segen zu emp­fan­gen. Die­ser Segen, der tra­di­tio­nell am 3. Febru­ar, dem Gedenk­tag des hei­li­gen Bla­si­us, gespen­det wird, schützt vor Halskrankheiten.

Musikalische Gestaltung

Musi­ka­lisch gestal­tet wur­de der Got­tes­dienst vom Dom­chor und dem Posau­nen­en­sem­ble unter der Lei­tung von Andre­as Unter­gug­gen­ber­ger. Sie san­gen die Mis­sa secun­da“ von G. Kopp und das Nunc dimit­tis“ von T. L. de Victoria.

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