Immer am 2. Februar ist „Mariä Lichtmess“, das Fest der Darstellung des Herrn. 40 Tage nach der Geburt sind Maria, Josef mit Jesus in den Tempel gegangen, also wurde das Fest immer am 40. Tag nach Weihnachten gefeiert und seit 1997 auch der Tag des geweihten Lebens, als ihn der damalige Papst Johannes Paul II dazu erklärt hat.
Mit dem Fest Mariä Lichtmess sind traditionell Kerzenweihen und Lichterprozessionen verbunden. Besondere Bedeutung hatte der „Lichtmess-Tag“ einst im bäuerlichen Jahr. Knechte und Mägde erhielten an diesem Tag den Jahreslohn und konnten den Dienstherren wechseln.
Bischof Dr. Stefan Oster SDB feiert an diesem Tag einen Pontifikalgottesdienst um 18 Uhr im Stephansdom mit zahlreichen Ordensleuten und Gläubigen. Wie immer an diesem Tag wird er zuerst die Kerzen segnen, bevor er einer feierlichen Lichterprozession gemeinsam mit den Zelebranten und Gläubigen in den Dom einzieht.
Was genau hinter dem Festtag steckt und wie Mariä Lichtmess mit dem “Tag des geweihten Lebens” zusammenhängt — Das erklären Domdekan Dr. Hans Bauernfeind und Sr. Marika Wippenbeck in folgendem Beitrag:
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Maria Lichtmess und Blasiussegen
Nach liturgischem Kalender endet die Weihnachtszeit am Fest der Taufe Jesu, das am Sonntag nach Heilig Dreikönig gefeiert wird. Früher allerdings galt vielfach Maria Lichtmess bzw. Darstellung des Herrn am 2. Februar als “Stichtag” für den Abbau des Christbaumes.
Dieses Fest wird genau 40 Tage nach Weihnachten gefeiert, denn es erinnert daran, dass Maria und Josef ihren Sohn Jesus entsprechend der jüdischen Tradition 40 Tage nach seiner Geburt zum Tempel brachten, um ihn „vor Gott darzustellen“ d.h. Gott zu weihen. Maria folgte damit zugleich der jüdischen Vorschrift, nach der Frauen 40 Tage nach der Geburt eines Sohnes als unrein galten, und danach ein Reinigungsopfer darbringen mussten.
Die Bezeichnung „Mariä Lichtmess“ kam auf, als man begann, an diesem Tag die für das nächste Jahr benötigten Kerzen zu weihen und zu diesem Zweck Licht(er)messen durchführte. Vom „Licht“ ist auch in der Bibelstelle die Rede. So preist der Prophet Simeon, als er der heiligen Familie im Tempel begegnet, Jesus als das „Licht, das die Heiden erleuchtet“. Das Licht symbolisiert die neue Hoffnung, die durch den Gottessohn in die Welt gekommen ist.
Aufgrund der Verbindung mit der Lichtsymbolik wird das Namensfest des heiligen Blasius oft vom 3. auf den 2. Februar vorgezogen. Dann wird im Anschluss an die Liturgie des Lichtfestes der so genannte Blasiussegen gespendet. Dabei hält ein Priester zwei gesegnete, in Form des Andreaskreuzes schräg angeordnete brennende Kerzen vor Gesicht und Hals der Gläubigen. Der zu Segnende soll auf Fürsprache des Heiligen vor Halskrankheiten und anderem Bösen bewahrt werden.
Etwa seit dem 16. Jahrhundert wird in der Kirche der Blasiussegen erteilt. Er geht zurück auf den Bischof und Arzt Blasius aus dem armenischen Sebaste, der um das Jahr 316 nach grausamer Folter starb. Also vor über 1700 Jahren – das genaue Sterbedatum ist aber nicht bekannt. Jedes Jahr am 3. Februar wird an den Heiligen erinnert, in vielen Gemeinden wird dazu auch der Blasiussegen gespendet. Der Heilige Blasius, ein beliebter Helfer in der Not, gehört wie die heilige Barbara oder der heilige Christophorus zu den 14 Nothelfern. Der Legende nach hat er einen Jungen vor dem Ersticken an einer Fischgräte gerettet — daher kommt der Blasius zugeschriebene Schutz vor Halskrankheiten.
Text und Bild: pbp