
Ich finde einen guten Ort, wo ich zur Ruhe kommen kann. Ein Kreuz oder ein Bild hilft mir meinen Blick zu fokussieren. Ich sitze, hocke oder stehe da. Ich nehme mich wahr, wie ich da bin, spüre den Boden unter den Füßen und das Ausgerichtetsein nach oben. Der Atem durchströmt mich und lässt mich wach und lebendig da sein.
Ich beginne mit einem persönlichen Gebet oder einem Gebet, dass ich gerne spreche. Es hilft auch das kurze Rufen: Komm Heiliger Geist, komm und erfülle mich!
Nun lese ich bewusst das Evangelium von der Feier der Osternacht:
Die Frauen am leeren Grab: Mt 28,1 – 8
1 Nach dem Sabbat, beim Anbruch des ersten Tages der Woche, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.
2 Und siehe, es geschah ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf.
3 Sein Aussehen war wie ein Blitz und sein Gewand weiß wie Schnee.
4 Aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und waren wie tot.
5 Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten.
6 Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag!
7 Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.
8 Sogleich verließen sie das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.
9 Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße.
10 Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.
- Ich lese Vers für Vers ein zweites Mal und lasse alles nachwirken.
- Ich stelle mir die Szene vor. Ich frage mich, welche Personen kommen vor?
Und was spielt alles eine Rolle?
Was sehe ich?
Was höre ich?
Was rieche ich?
Was spielt sich ab?
Welche Gedanken und Gefühle kommen dabei in mir hoch?
Gedanken dazu
Beim Anbruch des ersten Tages der Woche, bricht Neues auf. Zwei Frauen, beide mit dem Namen Maria, machen sich auf den Weg zum Grab. Und es ereignet sich Gewaltiges! Es ist Einbruch des Göttlichen, Erdbeben, Engel und das offene Grab. Dabei ist es nicht verwunderlich, dass sie sich fürchten. Doch der Engel sagt ihnen: „Fürchtet euch nicht!“ Er weiß, wen sie suchen und sagt es ihnen, wo sie ihn finden können. Doch vorher sollen sie sich noch vergewissern, dass das Grab leer ist! Diese Botschaft sollen sie seinen Jüngern weitersagen. Auf dem Weg kommt ihnen Jesus entgegen und grüßt sie. Sie gehen auf ihn zu und werfen sich vor ihm nieder. Eine Geste der Verehrung und der Anbetung! Er ist leiblich als der Auferstandene da. Sie umfassen seine Füße, um ihn zu begreifen und vielleicht um ihn festzuhalten. Noch einmal der Auftrag: „Geht und sagt zu meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen“. Galiläa, dort wo alles angefangen hat. Dort wo sie wieder in den Alltag zurückgekehrt sind, da werden sie den Auferstandenen sehen und erfahren, er lebt! Jesus ist auferstanden und er lebt in ihnen! HALLELUJA!
Fragen an mich
Was sagt der Text mir?
Kommt auch bei mir die Botschaft von der Auferstehung an?
Was bedeutet das für mich?
Glaube ich, dass Jesus mir entgegenkommt und ich ihm begegnen darf im ganz normalen Alltag?
Gebet
Jesus, du bist auferstanden und du lebst!
Hilf mir dies immer mehr zu glauben
und in meinem Alltag zu erfahren!
Schenke mir dazu Oster-Augen,
die dich durch das Dunkel hindurch sehen
und dein Licht, das mir Hoffnung gibt!
Öffne mich ganz neu zu einer
tiefen Begegnung mit dir!
Geistlicher Impuls: Sr. Conrada Aigner