Ich finde einen guten Ort, wo ich zur Ruhe kommen kann. Ein Kreuz oder ein Bild hilft mir meinen Blick zu fokussieren. Ich sitze, hocke oder stehe da. Ich nehme mich wahr, wie ich da bin, spüre den Boden unter den Füßen und das Ausgerichtetsein nach oben. Der Atem durchströmt mich und lässt mich wach und lebendig da sein.
Ich beginne mit einem persönlichen Gebet oder einem Gebet, dass ich gerne spreche. Es hilft auch das kurze Rufen: Komm Heiliger Geist, komm und erfülle mich!
Nun lese ich bewusst das Evangelium vom Mittwoch in der Karwoche
Die Vereinbarung des Judas mit den Hohepriestern: Mt 26,14 – 16
14 Darauf ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohepriestern
15 und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie boten ihm dreißig Silberstücke.
16 Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.
Die Vorbereitung des Paschamahls: 26,17 – 19
17 Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?
18 Er antwortete: Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern.
19 Die Jünger taten, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.
Das Mahl: 26,20 – 29
20 Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch.
21 Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern.
22 Da wurden sie sehr traurig und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr?
23 Er antwortete: Der die Hand mit mir in die Schüssel eintunkt, wird mich ausliefern.
24 Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn ausgeliefert wird! Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.
25 Da fragte Judas, der ihn auslieferte: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus antwortete: Du sagst es.
- Ich lese Vers für Vers ein zweites Mal und lasse alles nachwirken.
- Ich stelle mir die Szene vor. Ich frage mich, welche Personen kommen vor?
Und was spielt alles eine Rolle?
Was sehe ich?
Was höre ich?
Was rieche ich?
Was spielt sich ab?
Welche Gedanken und Gefühle kommen dabei in mir hoch?
Gedanken dazu
Judas Iskariot, einer der Zwölf auserwählten Jünger treibt es um. Er geht zu den Hohenpriestern und liefert Jesus gegen Geld aus! Was für ein Schritt. Er sucht eine Gelegenheit, ihn auszuliefern! Und sie kommt!
Es steht das Fest der Ungesäuerten Brote an. Und die Jünger wollen es wie immer mit Jesus feiern. Jesus weiß längst wie und wo er das tun will. Er gibt den Jüngern dazu Anweisungen. Als am Abend alle 12 um den Tisch versammelt sind, spricht er von dem, der ihn verraten wird. Er ist es, der mit ihnen Mahl hält, die Hand mit ihm in die Schüssel taucht!
Jesus weiß, dass er diesen Weg gehen muss, doch zugleich sagt er: „Weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre“.
Fragen an mich
Was sagt der Text mir?
Wer ist dieser Judas Iskariot? Steckt nicht auch in mir ein Anteil von ihm?
Manchmal werden gute Rituale, menschliche Begegnungen in das Gegenteil gedreht! Was könnte dahinterstecken?
Jesus geht seinen Weg, nimmt alles an, was sich ereignet im Sinne der Erfüllung der Schrift. Wie geht es mir mit dem was mein Leben mir auferlegt?
Gebet
Jesus, du bist deinen Weg
in Verbindung mit dem Willen Gottes gegangen.
Sei du bei mir,
wenn es mir schwerfällt,
alles so anzunehmen,
was ich nicht verstehe,
was oft meine Kraft übersteigt,
wo ich zweifle und ringe.
Du bist bei mir,
darauf vertraue ich.
Geistlicher Impuls: Sr. Conrada Aigner