Auch der Passauer Bischof selbst feiert in diesem Jahr zwei Jubiläen: Vor 25 Jahren legte er die erste Ordensprofess als Salesianer ab, seit 20 Jahren ist er Priester. Eine Reihe der Diakone und Priester, die am Mittwoch im Passauer Dom mitfeierte, blickt schon auf 40, 50, gar 60 Jahre geweihtes Leben zurück — so auch der Passauer Altbischof Wilhelm Schraml.
“Braucht’s uns als Priester und Diakone in dieser Zeit überhaupt noch?”, war die Frage, über die Bischof Oster in seiner Predigt nachdachte. Die Antwort: ein klares Ja, verbunden mit drei Anregungen für ein erfülltes Leben im seelsorglichen Dienst. Demütig sein, loslassen können, diese Aspekte stellte er als erstes in den Fokus. Darin müssten, so Oster, Priester eigentlich besonders kompetent sein, “denn wir haben unseren Sinn schon gefunden, egal was kommen mag”. Dieser beziehe sich auf einen Reichtum, der mit dem irdischen nichts zu tun habe. Die zweite Anregung bezog sich darauf, “umsonst” zu dienen — also nicht für Anerkennung, “sondern weil wir dem Gekreuzigten folgen”. Wenn wir, richtete sich der Bischof an seine Mitbrüder, “in diesem Sinne Priester sind, braucht die Welt uns mehr denn je”. Und schließlich riet er den Jubilaren auch, das Miteinander im priesterlichen Dienst wiederzuentdecken und sich auszutauschen. Bei allen Unterschieden, die es zwischen den “Einzelkämpfern”, die Priester ja auch seine, gebe — “uns verbindet der eine Herr”.
Die Pontifikalmesse für die Priester- und Diakonenjubilare, die im Vorjahr coronabedingt ausfallen musste, wurde von Domorganist Ludwig Ruckdeschel und dem Kammermusikensemble, bestehend aus Barbara Blumenstingl, Barbara Schreiner und Domkantorin Brigitte Fruth, musikalisch gestaltet.